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Die Wohnung seniorengerecht umrüsten - ein Ratgeber

Wer so lange wie möglich im eigenen Zuhause leben möchte, sollte es seniorengerecht umbauen   Inhaltsverzeichnis:   1. Frühzeitig planen und gut beraten lassen 2. Nicht immer sind große Umbaumaßnahmen von Nöten 3. Das Bad bedarf in der Regel der meisten Veränderungen   Im Alter fallen viele Dinge nicht mehr so leicht, wie dies früher der Fall war. Türschwellen werden zu Stolperfallen, nasse Böden zur Rutschbahn und Barrieren an der Duschwanne zu unüberwindbaren Hindernissen. Damit ein Leben zuhause auch im Alter und bei eingeschränkter Beweglichkeit möglich ist, ist es ratsam, die Wohnung seniorengerecht umzurüsten.   1. Frühzeitig planen und gut beraten lassen   Die meisten Menschen möchten, so lange es möglich ist, zuhause leben und sich, wenn nötig, dort von einem Pflegedienst, wie unter Pflege.de zu finden, betreuen lassen. Wer erst im hohen Alter an Umbaumaßnahmen denkt, kann diese meist nicht mehr ohne Hilfe bewerkstelligen. Deshalb ist es so sinnvoll, rechtzeitig für das Alter vorzusorgen.   Wo möchten die Deutschen im Alter am liebsten leben?   Wer sich also eine neue Immobilie kauft, kann diese von Anfang an so gestalten, dass sie auch im Alter noch problemlos genutzt werden kann. Nicht nur die Wohnung, auch das Wohnungsumfeld sollte seniorengerecht ausfallen. Ob das eigene Umfeld seniorengrecht ist, kann in der Checkliste „Ist mein Wohnumfeld seniorengerecht?“ vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend geprüft werden. Auch der Kostenfaktor, den so ein Umbau mit sich bringt, darf nicht unterschätzt werden. Es empfiehlt sich also, frühzeitig eine Beratung in Anspruch zu nehmen. Ein unabhängiger Fachmann kann feststellen, welche Umbaumaßnahmen nötig sind, damit die Wohnung seniorengerecht wird. Wer dies noch vor dem 60ten Lebensjahr tut, hat zudem bessere Chancen einen Kredit für den Umbau zu bekommen, da diese bevorzugt an jüngere Menschen vergeben werden. Wer sich kostenlos beraten lassen möchte, kann dies zum Beispiel bei vielen Sozialversicherungsträgern, in Caritativen Einrichtungen oder auch in einigen Verbraucherzentralen tun. Zudem gibt es verschiedene staatliche Förderungen, wie zum Beispiel von der KfW-Bank, die für den Umbau in Anspruch genommen werden können. Wer sich vor Beginn der Umbaumaßnahmen informiert und einen Antrag stellt, muss in der Regel nicht ganz allein für die Finanzierung aufkommen.   2. Nicht immer sind große Umbaumaßnahmen von Nöten   Nicht immer müssen direkt große Umbaumaßnahmen eingeleitet werden. Einige Handgriffe und eine gute Planung reichen oft schon aus, um die gröbsten Hindernisse aus dem Weg zu schaffen. Was können Bewohner in Hinblick auf das Alter also selbst verändern?   Treppen steigen meiden  Wer in einem Einfamilienhaus wohnt, sollte das Schlafzimmer, die Küche, das Bad und das Wohnzimmer in das Erdgeschoß legen. So lässt sich das Treppensteigen auf ein Minimum reduzieren. Später kann, wenn nötig, ein Treppenlift Abhilfe schaffen.   Ausmisten  Alles, was nicht mehr gebraucht wird, wird aussortiert und entweder weggeworfen oder verkauft, beziehungsweise verschenkt. Auf diese Weise wird neuer Stauraum geschaffen, nichts steht mehr im Weg herum und überflüssige Schränke und Kommoden können entsorgt werden. Dadurch entsteht mehr Platz in den einzelnen Räumen, was der Bewegungsfreiheit zu Gute kommt.   Stolperfallen erkennen und beseitigen  Teppiche, lose Kabel und auch Gegenstände, wie Vasen oder Blumentöpfe auf dem Boden, sind echte Stolperfallen. Diese sollten beseitigt werden, um das Verletzungsrisiko zu minimieren.   Es werde Licht  Eine ausreichende Beleuchtung ist das A und O im Alter, schließlich lässt dann auch oft die Sehkraft nach. Wer die einzelnen Räume optimal ausleuchtet, findet sich besser zurecht und mindert so die Verletzungsgefahr.   Rutschfeste Bodenbeläge  Die Bodenbeläge in der Wohnung sollen rutschfest sein. Spezielle Fliesen oder auch Linoleum werden auch nass nicht zur Gefahrenquelle und sollten deshalb vor allem in Küche und Badezimmer zum Einsatz kommen.   Für guten Halt sorgen  Halte- und Stützgriffe sowie ein Handlauf in Treppenhaus und Flur sorgen für Sicherheit. Eine Rampe im Eingangsbereich hilft, Stufen mit dem Rollator oder dem Rollstuhl zu überwinden.   Küche gestalten  Kühlschrank, Geschirrspüler und Backofen sowie die Elektrokleingeräte sollten gut erreichbar sein. Utensilien, die häufig gebraucht werden, sollten ebenfalls in einer adäquaten Höhe aufbewahrt werden.   Genügend Beinfreiheit  Im Alter wird vermehrt im Sitzen gearbeitet. Dementsprechend sollten in allen Räumen Bereiche geschaffen werden, die rollstuhlgerecht und unterfahrbar sind, wie zum Beispiel eine entsprechende Arbeitsplatte in der Küche.   Den Wohlfühlfaktor erhöhen  Neben den ganzen Umbaumaßnahmen darf die Wohlfühlatmosphäre natürlich nicht auf der Strecke bleiben. Wer also viel in seinen vier Wänden verändert, kann zusätzlich mit einem neuen Anstrich auch farblich für frischen Wind sorgen. Aus gesundheitlichen Gründen sollten ausschließlich schadstoffarme Farben Verwendung finden.   3. Das Bad bedarf in der Regel der meisten Veränderungen   Das Bad ist meist der Raum, der die meisten Umbaumaßnahmen bedarf. Am wichtigsten ist, beim Umbau des Badezimmers, die Schaffung von Bewegungsfreiheit. Etwa eineinhalb Meter sollten vor dem Waschbecken, der Dusche, der Badewanne und dem WC frei gelassen werden, damit auch Rollstuhlfahrer das Bad problemlos nutzen können. Zudem empfiehlt es sich, die Türrahmen zu verbreitern. Ein barrierefreier Zugang zur Dusche ist ebenso wichtig, wie eine ausklappbare Sitzhilfe in Badewanne und Dusche sowie Haltegriffe. Wie schon erwähnt, ist im Badezimmer ein rutschfester Bodenbelag essentiell, soll das Verletzungsrisiko minimiert werden. Die Waschbecken sollten möglichst unterfahrbar sein, damit sie auch im Sitzen genutzt werden können. Zudem ist es sinnvoll, eine Sitzerhöhung auf der Toilette zu installieren, damit Höhenunterschiede ausgeglichen werden können.   Bildquelle:   © Ingo Bartussek - Fotolia.com