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UKL-Experte warnt jedoch vor übermäßiger Einnahme von Vitamin-Präparaten - Osteoporose ist eine Erkrankung des Skeletts, bei der die Knochen an Festigkeit verlieren und leichter brechen. Dann kann es schnell zu einem Knochenbruch kommen. Sehr oft betroffen sind der Oberschenkelhalsknochen oder die Arme. Eine Ursache für ein schwaches Knochengefüge kann Vitamin D-Mangel sein, wie Prof. Andreas Roth, Leiter des Bereichs Endoprothetik der Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Plastische Chirurgie am UKL, anlässlich des Welt-Osteoporose-Tages am 20. Oktober erläutert. Doch auch ein Zuviel an Vitamin D kann zu Gefährdungen führen.

Die Hauptquelle für Vitamin D ist die lichtabhängige Bildung in der Haut unter Einfluss von Sonnenlicht, genauer UVB-Strahlung. Auch über die Nahrung beziehungsweise Nahrungsersatzmittel kann Vitamin D aufgenommen werden. Der Anteil in der Nahrung ist allerdings sehr gering, abgesehen vielleicht von fettreichem Fisch wie zum Beispiel Hering, Aal und Forelle. Das aus der Haut oder der Nahrung stammende Vitamin D wird in Leber und Niere umgewandelt. Prof. Roth: „Vitamin D spielt eine wichtige Rolle in der Regulierung der Kalzium- und Phosphatstoffwechsel, somit auch für den Knochenstoffwechsel. Ein Mangel kann hier zu Störungen führen und letztlich die Ausbildung einer Osteoporose unterstützen.“ Ein Mangel an Vitamin D stört demnach Muskelfunktionen und erhöht somit das Sturzrisiko und das Risiko für Frakturen – am Oberschenkel um das 1,5- bis 2-fache.

Ein erhöhtes Sturz- und Frakturrisiko gelte allerdings auch für zu hohe Vitamin D-Gaben, betont der UKL-Experte: „Die wissenschaftliche Auswertung der bisherig verfügbaren Studien zeigt, dass vor übertriebenen Erwartungen an die Wirkung von Vitamin D gewarnt werden muss. Bei unkontrollierter Einnahme von Vitamin D können Gesundheitsgefährdungen durch Überdosierungen auftreten. Dies gilt vor allem für frei verfügbare, zumeist über das Internet angebotene Präparate, welche keinen strengen Qualitätskontrollen unterliegen.“
Eine bewusst erhöhte Vitamin D-Aufnahme empfiehlt Prof. Roth ausdrücklich nur zur Sturzprophylaxe bei älteren Erwachsenen, vor allem Heimbewohnern, und als Basistherapie bei Osteoporose.

Apotheker raten: Viel Milchprodukte und regelmäßig Bewegung im Freien!
In Deutschland leidet jede dritte Frau aber auch jeder siebte Mann über 50 Jahren an Osteoporose. Osteoporose ist damit die häufigste Knochenerkrankung. Somit ist es für beide Geschlechter wichtig, aktiv Vorsorge zu treffen! Zum „Welt-Osteoporose-Tag“ erklärt Apotheker Dr. Hans-Peter Hubmann, Vorsitzender des Bayerischen Apothekerverbandes e.V., wie man dieser Volkskrankheit vorbeugen kann.

Was ist Osteoporose eigentlich und wie kann sie festgestellt werden?
Hubmann: Osteoporose ist eine chronische Skeletterkrankung bei der deutlich mehr Knochenmasse abgebaut als aufgebaut wird. Der Volksmund nennt die Krankheit deshalb auch „Knochenschwund“. Weil die Knochen bei Osteoporose-Erkrankten porös und brüchig sind, kann es bereits bei kleinen Belastungen zu Knochenbrüchen kommen. Bei Verdacht auf Osteoporose oder im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung kann der Arzt z. B. eine Knochendichtemessung durchführen.

Stimmt es, dass bereits Kinder einer späteren Osteoporose vorbeugen können?
Hubmann: Ja! Vor allem Kinder können vorbeugen, denn bis etwa zum 30. Lebensjahr überwiegt der Aufbau des Knochens gegenüber dem natürlichen Knochenabbau. Besonders wichtig für den Knochenaufbau ist Calcium. Eine calcium- und vitaminreiche Ernährung ist daher sehr wichtig für gesunde Knochen. Eine gute Calciumquelle sind z. B. Milch und Milchprodukte. Außerdem ist viel Bewegung an der frischen Luft sehr gut geeignet, um Osteoporose vorzubeugen. Denn durch körperliche Aktivität werden neben den Muskeln auch die Knochen trainiert. Außerdem wird durch das Sonnenlicht die Produktion von Vitamin D – einem wichtigen Vitamin für den Knochenstoffwechsel – in Gang gesetzt.

Kann man auch im Alter noch etwas tun gegen Osteoporose?
Hubmann: Man kann nicht nur, man sollte sogar! Auch ältere Erwachsene können mit einer calcium- und Vitamin-D-reichen Ernährung und viel Bewegung im Freien ihre Knochen stabil erhalten. Dabei kommt es nicht auf schweißtreibenden Sport an, sondern vor allem auf ausreichend Bewegung im Alltag. Bei Bedarf können auch Präparate mit Calcium und Vitamin D helfen, die man aber nur nach vorheriger Beratung in der Apotheke oder durch den Arzt einnehmen sollte.

Im Übrigen kann ich den Ratgeber „Starke Knochen – ein Leben lang!“ als Lektüre empfehlen. Er wurde von WIPIG, dem Wissenschaftliches Institut für Prävention im Gesundheitswesen, zusammengestellt. Neben einer ausführlichen Erklärung zur Erkrankung gibt der Ratgeber die Möglichkeit, über einen kurzen Fragebogen das eigene Osteoporose-Risiko zu ermitteln. Außerdem gibt es leckere Rezepte für knochenfreundliche Gerichte.

Der Ratgeber steht unter www.wipig.de | Materialien | Projekte | Osteoporose zum Download zur Verfügung

beipress – Beisel Healthcare Press Research
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