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Wittgensteiner Unternehmergespräch der IHK in Bad Laasphe - Tauschten sich beim Wittgensteiner Unternehmergespräch aus: (v.l.) Christian F. Kocherscheidt (EJOT Holding GmbH & Co. KG), Claudia Sauer (Berufskolleg Wittgenstein), Winfried Behle (Straßen.NRW) sowie Klaus Gräbener und Felix G. Hensel (jeweils IHK Siegen). - Eingetrübte Konjunkturaussichten und Fortschritte bei der Route 57: Wenngleich auf hohem Niveau, sind für die Konjunktur in Wittgenstein mittlerweile Eintrübungen absehbar. Das wurde beim Wittgensteiner Unternehmergespräch der Industrie- und Handelskammer Siegen (IHK) im Landhotel Doerr in Feudingen deutlich. Während der Gesamtumsatz im verarbeitenden Gewerbe im IHK-Bezirk 2018 nochmals um 3,7 % höher lag als im Vorjahr, stehen die Wittgensteiner Kommunen mit einer Arbeitslosenquote von gerade einmal 3,2 % und einem Rekordhoch bei den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten besonders gut da. „Allerdings mehren sich die Anzeichen, dass sich das konjunkturelle Zehnjahreshoch deutlich abschwächt“, hob IHK-Vizepräsident Christian F. Kocherscheidt (EJOT Holding GmbH & Co. KG) hervor.

Probleme bereiteten der exportabhängigen Wirtschaft demnach zunehmend die weltpolitischen Entwicklungen, die vor allem das Geschäft in den USA und China belasteten. Ausgerechnet in Großbritannien sei die Nachfrage nach den Produkten des Berleburger Spezialisten für Verbindungselemente gestiegen. Auch Dirk Pöppel (BSW Berleburger Schaumstoffwerk GmbH) bestätigte gute Geschäfte in Großbritannien: „Sorgen bereitet uns hingegen die anhaltende Niedrigzinspolitik, die zur Bildung von Blasen führt, die platzen können – mit unabsehbaren Folgen!“ Während sich die konjunkturelle Lage im Einzelhandel eher positiv darstellt, sieht Hans-Christian Bosch (Brauerei Bosch GmbH & Co. KG) Wittgenstein vor einer „dramatischen Entwicklung“ im Bereich der Gastronomie. Personal sei kaum noch zu finden, viele Betriebe kämpften ums Überleben.
Erfreulich sind hingegen die Entwicklungen bei der Verkehrsanbindung Wittgensteins. Winfried Behle (Straßen.NRW) stellte den Sachstand der Arbeiten in den verschiedenen Abschnitten der Route 57 vor. Die aufwendigen Arbeiten im Bereich Kornprinzeneiche bis Lützel, die sowohl die Verlegung des Hangs als auch eine neue Trasse für die B62 umfassen, werden noch in diesem Jahr abgeschlossen. Für den Abschnitt zwischen Lützel und Erndtebrück wurde mit den beiden beteiligten Kommunen die Anlage eines Radweges entlang der Fahrbahn besprochen.
In einem nächsten Schritt werden das Flurbereinigungsverfahren und anschließend das Planfeststellungsverfahren eingeleitet. Für den Bau der Südumgehung Kreuztal werden zurzeit bereits Vorarbeiten durchgeführt. Beispielsweise sollen im Jahr 2019 ein bis zu zwölf Meter hoher Straßendamm angeschüttet, ein Regenrückhaltebecken und ein Regenklärbecken hergestellt sowie Maßnahmen für den Artenschutz durchgeführt werden. Die Ortsumgehungen Ferndorf, Hilchenbach und Erndtebrück befinden sich noch in der „Vorplanung“, in der unter anderem die Vorzugsvariante zu bestimmen ist. Während die Variantenuntersuchung bei der Ortsumgehung Ferndorf bereits im Sommer 2018 startete, steht sie bei den übrigen Umgehungen noch aus. „Die verkehrlichen und artenschutzfachlichen Untersuchungen sind ebenso wie die Prüfung verschiedener Varianten auch deshalb notwendig, weil sie die Planungen rechtlich absichern“, betonte Winfried Behle.
Die knapp 50 Teilnehmer des Wirtschaftsgesprächs begrüßten außerdem die neue Leiterin des Berufskollegs Wittgenstein, Claudia Sauer. Die langjährige stellvertretende Schulleiterin hatte im Februar das Steuer des Berufskollegs übernommen und gab einen Überblick über dessen aktuelle Ausrichtung. Die Integration von Migranten, wachsende Ansprüche an die Medienkompetenz und die Digitalisierung seien wesentliche Herausforderungen, denen sich der Unterricht in Zukunft stellen müsse, erläuterte Claudia Sauer. Es sei wichtig, sich auf den Arbeitsmarkt einzustellen. Um etwa der steigenden Nachfrage nach qualifiziertem Personal nicht nur im gewerblich-technischen, sondern auch im kaufmännischen Bereich gerecht zu werden, wolle das Berufskolleg jetzt auch die Fachschule für Wirtschaft, Fachrichtung Betriebswirtschaftslehre, mit dem Schwerpunkt Produktionswirtschaft einrichten.


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