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Positive Entwicklung in Deutschland stärker würdigen -  Brossardt: „Erfolgsgeschichte mit zukunftsweisender Wirtschaftspolitik und flexiblen Arbeitsmärkten fortschreiben“. - Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. weist angesichts des Kabinettsbeschlusses zum Armuts- und Reichtumsbericht darauf hin, dass es den Menschen in Deutschland gut geht und mahnt, die positiven Entwicklungen in Deutschland stärker zu würdigen.

„In Deutschland gehören rund 80 Prozent der Bevölkerung zur Mittelschicht, der Wert ist seit zehn Jahren stabil. Abstiegsängste sind unbegründet, es gibt keine wachsende Kluft zwischen Arm und Reich. Auch der Anteil der Bevölkerung in der oberen Einkommensschicht lag zwischen 2005 und 2014 beständig bei vier Prozent. Verfügbare Haushaltsbefragungsdaten zeigen: Innerhalb des letzten Jahrzehnts ist die Vermögensverteilung ebenfalls stabil geblieben“, sagt vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.

Auch die aufgestellte Behauptung, dass die unteren Einkommensgruppen heute weniger verdienen als Mitte der 90er Jahre, ist laut vbw so nicht haltbar. „Vielmehr gilt: Die Ungleichheit der Bruttoerwerbseinkommen in der erwerbsfähigen Bevölkerung ist seit 2005 gesunken. Der Rückgang der Ungleichheit lässt sich damit erklären, dass die Erwerbsbeteiligung seit 2005 deutlich gestiegen ist und es heute weniger Personen gibt, die kein Arbeitseinkommen erzielen“, so Brossardt. „Zudem zeigt eine genaue Analyse, dass die Löhne der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten in den unteren Einkommensgruppen seit 2010 besonders stark gestiegen sind.“

Diese Entwicklungen sind Brossardt zufolge der klare Beleg dafür, welche wichtige Bedeutung die Arbeitsmarktpolitik hat: „Beschäftigung ist das Erfolgsrezept gegen Armut und bildet die Basis für individuellen Wohlstand. Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse liegt in Deutschland mit fast 32 Millionen und in Bayern mit knapp 5,4 Millionen derzeit auf Rekordniveau. Der Anteil der geringfügig Beschäftigten ist gesunken. Diese Tatsache belegt, dass der Arbeitsmarkt robust ist und Übergänge in Normalarbeitsverhältnisse gelingen“. Brossardt verweist zudem darauf, dass die Reallöhne in den vergangenen Jahren sukzessive gestiegen sind, zuletzt im Jahr 2016 um 1,8 Prozent.

„Die Diskussion um den Armuts- und Reichtumsbericht sollte weniger auf ‚gefühlte Realitäten‘ abzielen, sondern die positiven Entwicklungen herausstellen. Diese darf nicht schlechtgeredet werden. Vielmehr müssen wir jetzt die Weichen stellen, um diese Erfolgsgeschichte fortzuschreiben. Dazu braucht es eine zukunftsweisende Wirtschaftspolitik und flexible Arbeitsmärkte", so Brossardt.

 

Deutschlands Mittelschicht seit Jahren stabil


Die Mittelschicht in Deutschland ist robust und stabil“, erklärt vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt und fügt hinzu: „Seit zehn Jahren liegt der Anteil der Bevölkerung, der der Mittelschicht zugerechnet wird, stabil bei rund 80 Prozent.“ Das bestätigen voneinander unabhängige Studien des IW Köln sowie der Bundesregierung.

Das individuell verfügbare Einkommen definiert die Zugehörigkeit zu einer gesellschaftlichen Schicht. Dabei trennen Selbstwahrnehmung und Realität Welten. Während laut IW Studie die Mehrheit der Deutschen eine steigende Einkommensungleichheit sieht, sieht die Realität anders aus: „Betrachten wir beispielhaft die Bevölkerungsgruppe „Paar mit Kind“: Um zur Mittelschicht zu gehören muss das personengewichtete Haushaltseinkommen abhängig vom Wohnort zwischen 1.900 und 7.910 Euro liegen – das gilt für 85 Prozent dieser Gruppe. Insgesamt gehören überhaupt nur knapp 16 Prozent zu den sogenannten Einkommensarmen. Die meisten Betroffenen sind arbeitslos oder gehen einfachen Tätigkeiten nach. Hätten wir eine steigende Einkommensungleichheit müsste die Mittelschicht erodieren und die Schicht der Einkommensarmen zunehmen. Beides ist aber nicht der Fall, da die Ungleichheit seit 2005 rückläufig ist“, erläutert Brossardt.

Eine Studie des ifo Instituts liefert die Erklärung: Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ist dank der Agenda 2010 stark gestiegen, zeitgleich sank die Arbeitslosigkeit auf Tiefststände. „Ein funktionierender Arbeitsmarkt schafft Beschäftigung. Das ist ein Garant für gute Einkommen – und mithin für den Erhalt der Mittelschicht“, führt Brossardt aus und ergänzt: „Einkommensperspektiven und Beteiligung am Erwerbsleben sind abhängig vom Bildungsgrad. Während Un- und Angelernte zu 21 Prozent zu den Einkommensarmen gehören, sind es bei den hochqualifizierten Angestellten nur zwei Prozent.“

Brossardt fasst zusammen: „Die Weichen für die Zukunft sind gestellt. Es gilt nun, die gefühlten Realitäten unbegründeter Abstiegsangst hinter sich zu lassen. Die Mittelschicht ist gesund und stark, die positiven Entwicklungen der jüngeren Vergangenheit dürfen nicht schlecht geredet werden. Vielmehr müssen wir dafür arbeiten, diese Erfolgsgeschichte fortzuschreiben“, fasst Brossardt zusammen.

 

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