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Peter Bartholomäus: „Europameister bei den Stromkosten ist ein schlechter Titel. Hessische Landesregierung sollte über Bundesrat staatliche Verteuerung stoppen!“. Die Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU) weist darauf hin, dass die Strompreise für Privathaushalte in Deutschland erstmals am teuersten in der ganzen EU sind. Neue Zahlen der EU-Statistikbehörde Eurostat zeigen, dass Stromkunden in Deutschland im Jahr 2017 die EU-weit höchsten Preise zu schultern hatten: Während die Deutschen 33,6 Cent je Kilowattstunde (kWh) zahlten, kostete Strom in Frankreich (18,9 Cent/kWh), Polen (16,0 Cent/kWh) oder in den Niederlanden (10,6 Cent/kWh) deutlich weniger. Die Preise gelten für einem Jahresverbrauch von 1000 bis 2500 kWh. Bei Verbräuchen bis 5000 kWh bildet Deutschland mit Dänemark die teure Spitze.



„Mit 33,6 Cent/kWh sind die Strompreise für Privathaushalte in Deutschland am höchsten in der EU. Dieser negative Europameister-Titel sollte unsere Politiker alarmieren. Es muss Schluss sein mit der staatlichen Strompreisverteuerung. Die künftige hessische Landesregierung sollte sich über den Bundesrat dafür einsetzen, dass die Energiepolitik im Bund nach dem Motto ‚Koste es, was es wolle’ beendet wird“, sagte Peter Bartholomäus, Vorsitzender des VhU-Energieausschusses und Vorsitzender der Geschäftsleitung des Industrieparkbetreibers InfraServ Wiesbaden.

Wofür sollte sich die hessische Landesregierung aus Sicht der VhU konkret einsetzen? „Für neue Windräder und Photovoltaikanlagen sollten keine Subventionen mehr zugesagt werden. Die Betreiber von Ökostromanlagen sollten an den Netzkosten beteiligt werden. Für die bereits zugesagten Einspeisevergütungen ist eine andere Finanzierung erforderlich: Sie sollten zumindest teilweise aus dem Bundeshaushalt abgezahlt werden – im Rahmen der Schuldenbremse und ohne neue oder höhere Steuern“, sagte Bartholomäus.

„Seit Jahren verspricht uns die Politik, dass die Stromkosten nicht weiter steigen. Jetzt muss sie endlich handeln. Denn nicht nur für Privatkunden sind die Stromkosten angestiegen, auch der Wirtschaftsstandort leidet unter Wettbewerbsnachteilen wegen gestiegener Strompreise. Lag der Industriestrompreis im Jahr 2000 noch bei durchschnittlich 6,1 Cent/kWh, verdoppelte er sich bis zum Jahr 2010 auf 12,1 Cent/kWh und lag im Jahr 2017 bei 17,0 Cent/kWh. Das ist auf Dauer nicht tragbar, denn die Konkurrenz im Ausland zahlt teilweise weniger als die Hälfte“, warnte Bartholomäus.

Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e. V. (VhU)