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IG BAU: Anwerbung aus Drittstaaten öffnet Lohnbetrug Tür und Tor -Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) warnt davor, den Arbeitsmarkt auf Nicht-EU-Staaten auszudehnen. „Zusätzliche Arbeitnehmer aus Drittstaaten können in der Baubranche keine Lösung für den Mangel an Fachkräften sein. Unter den gegebenen Bedingungen droht damit, das ohnehin schon gravierende Problem der Schwarzarbeit völlig aus dem Ruder zu laufen. Die Erfahrungen aus Polen mit rund 800 000 Arbeitern aus der Ukraine zeigen zudem, dass dies zu einer Abwärtsspirale der Löhne führt“, sagte der Stellvertretende IG BAU-Bundesvorsitzende Dietmar Schäfers. „Schon jetzt fehlt der Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) Personal, um notwendige Kontrollen durchzuführen. In der Folge geraten saubere Betriebe unter Druck, weil sie mit Anbietern konkurrieren müssen, die Löhne und Sozialabgaben prellen.“

Die FKS hat 7200 Stellen. Bundesfinanzminister Olaf Scholz hat angekündigt, in dieser Legislaturperiode weitere 1400 Stellen zu schaffen. Die IG BAU fordert jedoch mindestens 10 000 Stellen.

„Wer Arbeitshilfen aus Drittstaaten anwerben will, muss auch bereit sein, die Kontrolltätigkeit erheblich auszubauen. Das Entdeckungsrisiko muss so groß werden, dass die schwarzen Schafe der Baubranche das Interesse an ihrem betrügerischen Geschäftsmodell verlieren. In Berlin beispielsweise wird trotz Baubooms in mehr als der Hälfte der Baubetrieb nur Teilzeit gearbeitet. Das ist völlig unglaubwürdig. Dahinter steht Lohndumping: Die Beschäftigten arbeiten Vollzeit, erhalten dafür aber weniger als den Mindestlohn. Durch die Angabe von Teilzeit können kriminelle Chefs die Lücke in der Gesamtlohnsumme erklären“, berichtet Schäfers. „Berlin ist dabei nur die Spitze des Eisbergs. Die IG BAU ist bereit, hier Verantwortung zu übernehmen und auch zum Schutz der sauberen Betriebe bei Kontrollen zu helfen. Ähnlich wie in der Schweiz könnten IG BAU-Beschäftigte Baustellen prüfen und die Schlagkraft der FKS erhöhen.“

 


Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU)
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