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Schlaglicht

Lesen Sie hier Kommentare und Meinungen zu aktuellen Themen des Tages aus Handwerk, Wirtschaft, Politik, Sport und Gesellschaft.


28. Januar 2022 - Reform der Grundsicherung für Arbeitsuchende - Sozialministerin Trautner: „Die Ampel-Pläne zum Bürgergeld sind unzureichend. Das Prinzip Fördern und Fordern hat sich bewährt und darf nicht einfach so über Bord geworfen werden, Einkommens-Freibeträge für Erwerbsaufstocker sollten erhöht werden“ - „Die Einführung der Grundsicherung für Arbeitsuchende hat als wichtiger Baustein der Sozial- und Arbeitsmarktpolitik zu einer positiven Entwicklung am Arbeitsmarkt beigetragen“, so Bayerns Sozialministerin Carolina Trautner und mahnt Richtung Bund: „Das Prinzip Fördern und Fordern hat sich bewährt und darf nicht einfach so über Bord geworfen werden. In diesem Punkt sind die bisher bekannten Reform-Ansätze der Ampel-Regierung völlig unzureichend.“ - „In einigen Teilbereichen besteht gesetzlicher Änderungsbedarf“, unterstreicht Trautner: „Ziel ist es, die Grundsicherung so weiterzuentwickeln, dass Leistung und Lebensleistung bei der Ausgestaltung stärker berücksichtigt werden. Es müssen mehr positive Anreize gesetzt werden und die Akzeptanz des gesamten Systems in der Bevölkerung erhöht werden. Dafür braucht es keine Namensänderung in Bürgergeld. Vielmehr sollten die Einkommens-Freibeträge für Erwerbsaufstocker erhöht werden. Das könnte einen Anreiz schaffen, die Erwerbstätigkeit über den geringfügigen Bereich hinaus auszuweiten. Dies muss sich immer finanziell positiv auf die Beschäftigten auswirken. Wir wollen das Prinzip Fördern und Fordern beibehalten.“


25. Januar 2022 - Zu dem von der Bundesregierung plötzlich verfügten Stopp staatlicher Fördermittel für Bauherren und Bauwillige erklärt der Präsident des Sächsischen Handwerkstages,
Jörg Dittrich: „Der von Wirtschafts- und Klimaminister Robert Habeck (Grüne) überraschend verfügte Stopp wichtiger KfW-Förderprogramme zur Schaffung energieeffizienter Gebäude und zur energetischen Sanierung von Altbauten ist für uns Akteure in der Wirtschaft ein fatales Signal. Erneut trifft es wieder einmal auch viele Handwerksmeister und deren Beschäftigte, die seit Jahren sowohl im Bereich des Wohnungsbaus als auch in dem der Altbausanierung engagiert sind. Sie sind maßlos enttäuscht, bekommen sie doch wieder einmal vor Augen geführt, dass man sich offenbar auf Zusagen der Politik nicht verlassen kann. Nicht nur künftige, sondern auch bereits beantragte Bau- und Sanierungsmaßnahmen stehen nun von heute auf morgen vor dem Aus. Zugleich sind Neubau und Modernisierung von Hunderttausenden Wohnungen ernsthaft in Frage gestellt.


ZDH-Präsident Wollseifer nennt die Ursachen für die derzeit langen Wartezeiten im Handwerk. - "Viele Betriebe finden trotz intensiver Suche einfach nicht genügend Fachkräfte. Die demografische Entwicklung und die vielen zusätzlichen Tätigkeitsfelder bei Energie, Klimaschutz, Wohnungs- und Netzbau werden das noch verschärfen. Mit kürzeren Wartezeiten ist erst einmal nicht zu rechnen", erklärt ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer gegenüber der Bild am Sonntag. - Die Auftragsbücher vor allem rund um Bau und Ausbau sind gut gefüllt. Die Arbeit geht dem Handwerk nicht aus - im Gegenteil: Bei all dem, was die neue Bundesregierung beim Klimaschutz, Wohnungsbau, den Erneuerbaren Energien vorhat, wird das ganz sicher noch mehr werden. Eigentlich also beste Aussichten für den Handwerksbereich, wenn es ausreichend handwerklich qualifizierte Fachkräfte gäbe und sich die Materialversorgung wieder normalisierte. Leider kommen unsere Betriebe jetzt schon an Grenzen. Teils können sie gar nicht alles machen, was gewünscht wird, weil die qualifizierten Fachkräfte fehlen.

Wie lange wartet ein Kunde heute durchschnittlich auf einen Termin

Im Gesamthandwerk mehr als 9 Wochen, im Bau- und Ausbaubereich und bei den handwerklichen Industriezulieferern sogar noch deutlich länger. Das war vor 10 Jahren tatsächlich kürzer. Glauben Sie mir: Wir kämen sehr gerne schneller zu unseren Kunden. Aber viele Betriebe finden trotz intensiver Suche einfach nicht genügend Fachkräfte. Die demografische Entwicklung und die vielen zusätzlichen Tätigkeitsfelder bei Energie, Klimaschutz, Wohnungs- und Netzbau werden das noch verschärfen. Mit kürzeren Wartezeiten ist erst einmal nicht zu rechnen.  


Gebäudereiniger-Handwerk bezahlt seit Jahren über Mindestlohn - Verband weist öffentliche Mindestlohn-Äußerung des Ministers zurück. Der Bundesinnungsverband des beschäftigungsstärksten Handwerks in Deutschland kritisiert die zum Wochenende getätigten Aussagen von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) zur Anpassung des gesetzlichen Mindestlohns zum 1. Oktober 2022 auf 12 Euro. Dazu Wolfgang Molitor, Hauptgeschäftsführer des Bundesinnungsverbands des Gebäudereiniger-Handwerks (BIV):"Mit Verwunderung haben wir zur Kenntnis genommen, dass Bundesarbeitsminister Heil in seiner Argumentation für einen gesetzlichen Mindestlohn öffentlich und an prominenter Stelle beispielhaft das Gebäudereiniger-Handwerk erwähnt. Damit bedient der Minister bedauerlicherweise Klischees statt Fakten und fügt dem Image von Deutschlands beschäftigungsstärkstem Handwerk Schaden zu.
Dabei müsste gerade der Bundesarbeitsminister besser um unsere Tarifsituation wissen. Schließlich ist es sein Haus, dass die tariflichen Branchenmindestlöhne in der Gebäudereinigung seit anderthalb Jahrzehnten Jahr um Jahr für allgemeinverbindlich erklärt.

07.01.2022 – In einem Interview mit der Deutschen Presseagentur (dpa) kritisiert der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks, Hans-Peter Wollseifer, den angekündigten politisch festgelegten Mindestlohn. "Die Politik hat der Mindestlohnkommission eine gesetzliche Aufgabe gegeben. Und diese Kommission wird jetzt von der Politik vorgeführt. Die Politik bricht ja nicht nur ihre Versprechen, sondern sie hält sogar ihre eigene Gesetzgebung nicht mehr ein", so ZDH-Präsident Wollseifer.

Mindestlohn wird Spielball der Politik

"Die Politik hat der Mindestlohnkommission eine gesetzliche Aufgabe gegeben. Und diese Kommission wird jetzt von der Politik vorgeführt. Wenn der Mindestlohn Spielball der Politik wird, dann sollten sich die Mitglieder der Mindestlohnkommission wirklich Gedanken machen, ob es noch sinnhaft ist, in dieser Kommission weiterzuarbeiten. Die Politik bricht ja nicht nur ihre Versprechen, sondern sie hält sogar ihre eigene Gesetzgebung nicht mehr ein" macht Wollseifer seinem Unmut über die Entscheidung Luft. Wenn die Ampel nun den Mindestlohn einmalig auf 12 Euro erhöhe und dann wieder zu dem alten System zurückkehre und die Lohnfindung wieder der Kommission überlasse, werde der Mindestlohn zum Spielball der Politik. "Was schützt uns denn dann davor, dass das in vier Jahren nicht wieder so passiert? Dass es zum Dauerzustand wird, dass die Politik die Mindestlöhne und damit letztlich auch die Löhne bestimmt? Dann brauchen wir aber auch keine Sozialpartner mehr" führt Wollseifer weiter aus.