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Schlaglicht

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„Mindestlohnkommission arbeitet und entscheidet verantwortungsvoll – Politik soll und muss sich hier raushalten“ - ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer äußerte sich gegenüber Andreas Hoenig von der dpa zur Mindestlohnkommission und zur Arbeit der Sozialpartner:"Damit führt Bundesarbeitsminister Heil die Arbeit der Mindestlohnkommission und die Arbeit der Sozialpartner ad absurdum. Die Politik soll und muss sich hier raushalten. Die Sozialpartner machen das gut. Der Mindestlohn wird ansteigen, aber das verantwortlich. Im ersten Jahr, in dem Betriebe wirklich weniger Liquidität besitzen, steigt der Mindestlohn weniger an. Der jüngste Beschluss hat einmal mehr gezeigt, dass die Mindestlohn-Kommission verantwortungsvoll entscheidet und zu Kompromissen mit Augenmaß in der Lage ist. Es gibt aus meiner Sicht daher keinen Grund, die gesetzliche Grundlage zu ändern.

Was muss jetzt getan werden, um ein klares Signal "Pro Ausbildung" zu senden und Betriebe wie Azubis zu entlasten? - Herr Wollseifer, wir stehen kurz vor Beginn des Ausbildungsjahres. Wie hat sich die Lage durch Corona verändert? - Betriebe und Azubis kommen schwer zueinander, weil die sonst üblichen Kontaktwege in diesem Jahr ausgefallen sind. Wegen Corona gab es so gut wie keine Praktika, keine Berufsorientierung auf Messen und in Schulen, auch unsere Speed-Datings sind ausgefallen. Die Betriebe hatten kaum Zugang zu Bewerbern und umgekehrt. Deshalb sind bislang auch deutlich weniger neue Ausbildungsverträge abgeschlossen als sonst um diese Zeit, dabei beginnt das Lehrjahr offiziell ja am 1. August. Das macht Sorgen, ist aber kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. Denn Jugendliche können auch noch im September oder sogar im Oktober oder November mit der Lehre starten. Daher müssen jetzt im Eiltempo Betriebe und Ausbildungsinteressierte zusammengebracht werden.   - Wie wollen Sie das auffangen? Wir haben als Ersatz für Präsenzveranstaltungen viele Aktivitäten ins Netz verlagert: Webseminare, virtuelle Ausbildungsmessen, WhatsApp-Sprechstunden. Denn wir brauchen eine Aufholjagd in der Akquise neuer Lehrlinge.


29.07.2020 -  Brossardt: „Mittelständisch geprägte Unternehmen werden gefährdet“- Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. lehnt den heute im Kabinett beschlossenen Gesetzentwurf für eine Verschärfung der Regeln für die Fleischbranche entschieden ab. vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt: „Ein pauschales Verbot für die Beschäftigung in von Werksvertrags- und Zeitarbeitern in Betrieben mit mehr als 49 Mitarbeitern darf nicht kommen. Die Zeitarbeit bringt den Unternehmen Flexibilität. Nur mit Zeitarbeit können in der Branche Auftragsspitzen, zum Beispiel in der Grillsaison, abgefedert werden. Der jetzige Gesetzentwurf bietet keine Differenzierung. Damit ist in Bayern unsere mittelständisch geprägte und familiengeführte Struktur besonders im Fleischerhandwerk und in der Fleischveredelung gefährdet. Gerade im ländlichen Raum ist diese systembildend. Wenn das Gesetz in dieser Form kommt, dann werden damit Arbeitsplätze ins Ausland getrieben.“


Antragsverfahren zur Ausbildungsprämie leider komplizierter als nötig - Zur Ersten Förderrichtlinie für das Bundesprogramm „Ausbildungsplätze sichern“ erklärt ZDH-Generalsekretär Holger Schwannecke:„Das Bundesprogramm „Ausbildungsplätze sichern“ ist richtig und wichtig. Angesichts der Auswirkungen der Corona-Pandemie muss der Ausbildungsmarkt unbedingt gestützt werden, indem krisenbetroffene, aber eigentlich ausbildungswillige Kleinst- und Kleinbetriebe unterstützt werden. Das Handwerk hat sich sehr früh dafür eingesetzt, dass Betriebe als Anerkennung und Wertschätzung für ihre Ausbildungsleistung entlastet werden. Ebenfalls stark gemacht haben wir uns aber auch dafür, dass eine derartige Unterstützung so zielgenau und bürokratiearm wie möglich erfolgt. Dies ist leider nicht ideal gelungen. Förderberechtigte Handwerksunternehmen, die voraussichtlich ab kommenden Montag die notwendigen Antragsunterlagen von den Arbeitsagenturen beziehen können, werden, wie auch die Handwerkskammern, bei der Ausbildungsprämie und den weiteren Instrumenten mit komplexen und nur schwer nachvollziehbaren Antragsverfahren belastet. Hier hätten wir uns eine schlankere und auch stärker digital gestützte Umsetzung gewünscht.


Uni Hohenheim und Partner in Österreich ermitteln deutliche Defizite bei Pressemitteilungen und Homepages mit Antworten auf häufig gestellte Fragen (FAQs). Lange Sätze, Schachtelsätze, Wortungetüme und nicht erklärte Fachbegriffe erschweren den Bürgerinnen und Bürgern die Aufnahme von Informationen zur Corona-Pandemie. Das ist das Ergebnis einer gemeinsamen Studie von Kommunikationswissenschaftlern der Universität Hohenheim in Stuttgart und des österreichischen Beratungsunternehmens clavis. Sie haben insgesamt 512 Pressemitteilungen der Bundesregierungen sowie 3.541 FAQ-Antworten der deutschen Bundesregierung und der Landesregierungen für die Monate März und April 2020 analysiert. - „In Krisenzeiten suchen Menschen Informationen und Orientierung. Regierungen sollten beides liefern. Und zwar in einer auch für Laien verständlichen Form. Informationen zur Corona-Pandemie und zu den staatlichen Schutzmaßnahmen sollten besonders verständlich sein. Sie sind es aber nicht“, meint der Kommunikationswissenschaftler Prof. Dr. Frank Brettschneider von der Universität Hohenheim.

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