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Wirtschaftsminister soll Konzernmacht beschränken. Über 23.000 Unterschriften für strengere Fusionskontrolle und Entflechtung von Megakonzernen. - Am heutigen Donnerstag, den 21. Juni übergaben Aktion Agrar und das Forum Umwelt und Entwicklung über 23.000 Unterschriften an das Bundeswirtschaftsministerium. Zuvor präsentierten sie Zitate und Statements von Menschen aus dem ganzen Bundesgebiet zur Frage der (Markt)Macht großer Konzerne.

In einer gemeinsamen Kampagne hatten Aktion Agrar, Inkota und das Forum Umwelt und Entwicklung unter dem Slogan „Megafusionen stoppen“ von der Bundesregierung gefordert, sowohl die Fusion von Bayer und Monsanto anzufechten als auch die Regeln für große Konzernübernahmen der Zukunft zu verschärfen.

Dazu Jutta Sundermann von Aktion Agrar: „Die Übernahme Monsantos durch Bayer hat im ganzen Land die Menschen aufgeschreckt. Die Saatgutriesen gefährden die biologische Vielfalt und nehmen Bauernhöfen ihre Unabhängigkeit. Dazu kommt, dass die Macht der großen Konzerne durch deren Lobby-Wucht demokratische Entscheidungen untergraben kann.“

In einer gemeinsamen Kampagne hatten die drei Organisationen an über 20 Orten Informationsveranstaltungen organisiert, waren mit ihrem aufblasbaren „Konzern-Dinosaurier“ auf Tournee und hatten von Menschen aus dem ganzen Land Video-, Foto- und Text-Beiträge zur Frage eingesammelt: „Wann ist ein Konzern zu groß?“

Nelly Grotefendt vom Forum Umwelt und Entwicklung ergänzte: "Bayer-Monsanto dominiert nach der Fusion einen Bärenanteil des Saatgut- und Pestizidmarktes, doch das ist nicht alles. Der Konzern setzt auch auf enorme Marktanteile im Bereich digitaler Landwirtschaft. Damit wird die Abhängigkeit der Bauern und Bäuerinnen verschärft, denn die Daten, die sie auf dem Acker erheben, liegen in der Hand von Bayer-Monsanto, und wer die Daten hat, hat die Macht."

Die Kampagne war eine der Aktivitäten, die aus der Besorgnis über die Megafusion zwischen Bayer und Monsanto entstanden ist und gehört zu den Initiatoren der „Initiative Konzernmacht beschränken“. Die setzt sich seit Januar für eine strengere Fusionskontrolle und zusätzliche Instrumente im Wettbewerbsrecht ein.

Jutta Sundermann sagte: „Der Fusionswelle der Saatgut- und Chemiekonzerne in den letzten beiden Jahren darf nicht die nächste und übernächste Welle folgen. Denn jede nimmt Bäuerinnen und Bauern weltweit Handlungsmöglichkeiten und Megakonzerne, deren Umsätze längst das Bruttosozialprodukt ganzer Volkswirtschaften übersteigen, diktieren die Entwicklung. Das Konzept hochindustrialisierter Landwirtschaft, für das Bayer und Monsanto stehen, verschärft global Ungleichheit und die Zerstörung der biologischen Vielfalt. Daraus resultiert am Ende mehr Hunger und Not.“

 

 

Aktion Agrar
Artilleriestr. 6
27283 Verden/Aller
www.aktion-agrar.de