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Nach dem Freispruch von Asia Bibi durch den Obersten Gerichtshof in Islamabad vor drei Tagen halten die Straßenproteste radikaler Islamisten in Pakistan weiter an. Die 51-jährige Asia Bibi war vor acht Jahren inhaftiert und wegen Gotteslästerung  zum Tode verurteilt worden. Ihr wurde vorgeworfen, sich bei einem Streit mit muslimischen Frauen in ihrem Dorf abfällig über den Propheten Mohammed geäußert zu haben. Nach dem Urteil des Obersten Gerichtshofes haben radikalislamische Gruppen zu Protesten aufgerufen. Aus Angst vor Ausschreitungen bleiben Schulen und Büros in größeren Städten geschlossen. Zum Schutz von Amtsgebäuden hat Pakistans Regierung Soldaten in mehrere Städte des Landes entsandt.

Freude über Freilassung von Asia Bibi und Sorge über die Situation in Pakistan - Erzbischof Schick: „Hoffnung für die weitere Entwicklung des Rechtsstaats“.

Der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Ludwig Schick (Bamberg), erklärt zu den aktuellen Entwicklungen in Pakistan: „Ich bin froh und erleichtert, dass der Oberste Gerichtshof in Pakistan die Christin Asia Bibi vom Vorwurf der Blasphemie freigesprochen hat. Ein jahrelanges Verfahren ist zu Ende und die Beschuldigte wurde endlich aus dem Gefängnis entlassen. Die Entscheidung ist lebensrettend für Asia Bibi; sie ist aber auch von großer Wichtigkeit für alle, die das Recht auf Religionsfreiheit verteidigen und sich für gute Beziehungen zwischen Christen und Muslimen einsetzen. Denn dieser international stark beachtete Fall drohte kaum wiedergutzumachenden Schaden anzurichten. Das Oberste Gericht hat Mut gezeigt und sich nicht durch die angespannte öffentliche Stimmungslage in Pakistan beeindrucken lassen. Dies weckt Hoffnung für die weitere Entwicklung des Rechtsstaats.

Die Kirchen in Pakistan sprechen sich seit Jahren für die Abschaffung oder grundlegende Neugestaltung der im Lande geltenden Blasphemiegesetze aus. Sie werden dabei von der katholischen Kirche weltweit unterstützt. Auch die Deutsche Bischofskonferenz und vor allem unser Werk Missio waren und sind in dieser Angelegenheit sehr aktiv. Es darf nicht sein, dass Gesetze dazu einladen, Hass gegen Minderheiten auszuleben, private Racheakte begünstigen und den religiösen Frieden zerstören.

Radikale Kräfte nutzen in diesen Stunden die Gelegenheit, Unruhe in die Straßen Pakistans zu tragen. Dies zeigt, wie weit die pakistanische Gesellschaft noch von innerem Ausgleich entfernt ist. Ich hoffe und bete, dass das ganze Land und besonders auch die kleine Gruppe tapferer Christen, die dort leben, diesen Sturm unbeschadet überstehen.“

 

 

 

 

Die Deutsche Bischofskonferenz

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