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„Den Blick auf den Armen gerichtet zu halten ist schwierig, aber notwendiger denn je, um unserem persönlichen und sozialen Leben die rechte Richtung zu verleihen.“ Das schreibt Papst Franziskus in seiner Botschaft zum diesjährigen „Welttag der Armen“, die der Vatikan am Samstag veröffentlichte. Das Kirchenoberhaupt betont, dass gerade die derzeitige Corona-Pandemie eine Gelegenheit anbiete, den konkreten Einsatz für Arme wiederzuentdecken. Im vatikanischen Pressesaal stellte der Präsident des Päpstlichen Rates zur Neuevangelisierung, Erzbischof Rino Fisichella, die Papst-Botschaft vor. Besonders deutlich wird darin der Aufruf des Papstes zu einer neuen Geschwisterlichkeit: „Wir haben das Bedürfnis nach neuer Geschwisterlichkeit vertieft, die zu wechselseitiger Hilfe und Achtung fähig ist“, schreibt Franziskus in seiner Botschaft. Die Botschaft zum „Welttag der Armen“, der in diesem Jahr am 15. November begangen wird, lautet: „Streck dem Armen deine Hand entgegen“ (vgl. Sir 7,32). Der Titel bezieht sich auf das Buch Jesus Sirach im Alten Testament. Wie der Papst zu Beginn der Botschaft schreibt, gehe es nicht einfach darum, schöne Worte zu verfassen. Auch sei der Einsatz für die Armen keine bloße Option, sondern eine Notwendigkeit für authentischen Glauben.

Franziskus geht in seiner achtseitigen Botschaft auf die „ausgestreckten Hände“ ein, die jeder während dieser Pandemiezeit sehen konnte. Er spricht von Pflegerinnen und Ärzten, Verwaltungsmitarbeitern und Apothekern, Priestern, Freiwilligen und anderen Helfen, die sich um die Betroffenen der weltweit grassierenden Lungenerkrankung kümmern. „Die Hand entgegenzustrecken lässt vor allem den, der es tut, entdecken, dass wir fähig sind, Dinge zu vollbringen, die dem Leben Sinn verleihen“, schreibt Franziskus.
Gründe für die Armut

In seiner Botschaft nennt der Papst auch die Herausforderungen und Gründe der heutigen Armut. Er kritisiert die Gleichgültigkeit und den Zynismus jener, die „über eine Computertastatur Geldbeträge von einem Teil der Welt in einen anderen verschieben“ und den „Reichtum von Oligarchien“ nährten. Solche Praktiken führten zum „Elend von Massen" oder zum „Konkurs ganzer Nationen“. Ebenso verurteilt der Papst Waffen- und Drogenhändler, Korruption sowie Gesetzgeber, die sich selbst nicht ans Recht halten.
Keine blutleeren Pastoral- und Sozialprojekte

Zum biblischen Motto des Welttages betont der Papst, dass „das Gebet zu Gott und die Solidarität mit den Armen und Leidenden“ nicht voneinander getrennt werden könnten. Deshalb sei es wichtig, auf Gott zu vertrauen. Dieses Vertrauen führe zu Gelassenheit und Ausdauer. Wie er weiter im dritten Punkt seiner Botschaft festhält, dürfe es beim Engagement für die Armen nicht darum gehen, „von der verfügbaren Zeit oder privaten Interessen" abzuhängen oder sich „von blutleeren Pastoral- und Sozialprojekten“ leiten zu lassen. Es sei ihm bewusst, dass es schwierig sei, aber ein Einsatz aller für die Armen sei notwendiger denn je, so der Papst. Es komme nicht auf viele Worte an, sondern darauf, sich konkret mit dem eigenen Leben und Wirken einzubringen.
„Welttag der Armen“ seit 2016 - Der „Welttag der Armen“ wird zum vierten Mal begangen. Eingeführt hatte den Gedenktag Papst Franziskus 2016. Er wird jeweils am zweiten Sonntag vor dem Advent begangen. Die dazugehörende Botschaft des Papstes wird meist schon im Juni veröffentlicht.

vatican news
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