Ursprünglich zweigeschossig, zeigt sich das Palais Oppenheim mit seinem charakteristischen Mittelrisalit heute mit einer gläsernen Aufstockung. (Abb.oben ) -Seit Kurzem hat das Kölner Rheinufer ein architektonisches Highlight zurückbekommen. Das mächtige Palais Oppenheim existiert zwar bereits seit 1908, doch erst jetzt ist es richtig in unserer Gegenwart angekommen. Rund zehn Jahre nahmen Planung, Sanierung, Ertüchtigung, Restaurierung und Erweiterung in Anspruch. Heute besteht das Palais aus drei unterschiedlich genutzten und gestalteten Bereichen. Während die Beletage gewerblich genutzt wird, befinden sich im Erdgeschoss, dem Obergeschoss und der Dach-Aufstockung exklusive Wohnungen. Für jeden dieser Bereiche entwickelte das Caparol FarbDesignStudio zusammen mit RENNER HAINKE WIRTH ZIRN ARCHITEKTEN und den Bauherren ein sehr differenziertes Gestaltungskonzept, das die Beletage farblich historisch-subtil fasst, während sich in den Wohnungen darüber sehr prägnante, polychrome und eindrückliche Farbwelten eröffnen. Realisiert wurden diese mit hoch pigmentierten Farben von CAPAROL ICONS, was die besondere Bedeutung des Gebäudes unterstreicht – und mit der zuständigen Denkmalbehörde im Detail abgestimmt war. Ausgeführt hat die Anstricharbeiten, die eineinhalb Jahre dauerten, die Düsseldorfer Firma Westerfeld. Dabei konnten sich die Fachhandwerker stets auf den fachlichen Rat von Caparol-Außendienst-Mitarbeiter Günter Krämer verlassen.
Das ehemalige Mansardendach wich im Zuge der Wiederbelebung einer gläsernen Aufstockung. Knapp einen Meter höher als die historische Dachkonstruktion finden so zwei Volletagen Platz – und damit sechs, hell und flexibel geschnittene Wohnungen auf Luxus-Niveau (5-Sterne-Plus).
Standesgemäß: Das Vestibül führt mit einer großzügigen Treppe in die repräsentative Beletage. Die Farbigkeit entstand in Abstimmung mit der Denkmalpflege.( li.) - Im Marmorsaal dominieren Materialien die Anmutung. Zusätzliche Farbe kommt hier in Form einer sepiaschwarzen Wandfläche sowie als Gelbocker für die Deckenfassung. Beide Farben wurden aus den Materialien abgeleitet. (re.)
Luxuriöse Farbwelten schaffen Wohnen im Farb-Unikat
Jede der insgesamt zehn, für besonders anspruchsvolle Bewohner erstellten Wohnungen zeigt sich in einer eigenen, differenzierten Farbanmutung. Entwickelt vom Caparol FarbDesignStudio, wurde das Konzept in engster Abstimmung mit RENNER HAINKE WIRTH ZIRN ARCHITEKTEN, der Innenarchitektin Petra Zischler und dem Bauherrn umgesetzt. Jede Wohnung ist ein „Farb-Unikat“, wie Margit Vollmert, Leiterin des Caparol FarbDesignStudio betont. Zusammen mit Innenarchitektin Simone Ferrari erstellte sie die Komposition aus den Farben von CAPAROL ICONS – Architekten wie auch Bauherr waren von deren Brillanz und den Stories hinter den einzelnen Tönen begeistert. „Wir haben die Eigenheiten jeder Wohnung, also Lage, Grundriss und Licht, herausgearbeitet und dann in jeweils eigenständige Farbnuancen übersetzt.“ Maic Auschrat, Leiter des DAW-Objektmanagements, ergänzt: „Es ging um prägnante Farbigkeiten, die geeignet sind, die modernen mit den historischen Bereichen zu verknüpfen“.
Frisch und klar: Im Gartensaal dominiert Weiß und ein warmer Grünton, der sich in der Schichtung des Dekors wiederfindet. (li.) - In der im ersten OG befindlichen Neubau-Wohnung 5 mit bestem Rheinblick dominiert mit NO 7 DISCO BALL ein ruhiges und elegantes Silbergrau. (re.)
Perfekte Oberflächen
So bestechend präsent die Farbtöne durch ihren hohen Pigmentierungsgrad sind, so perfekt makellos zeigen sich die tuchmatten Flächen selbst. Da die Planer Wandflächen der Qualitätsstufe Q4 forderten, also eine fast schon extreme Ebenmäßigkeit, kam der Untergrundvorbereitung eine große Bedeutung zu. Günter Krämer, Caparol-Großkundenbetreuer, empfahl den Ausführenden daher einen speziellen, mehrschichtigen Aufbau aus Akkordspachtel SXL, CapaSol RapidGrund, Capaver Capacoll GK und Capaver AkkordVlies Z150S – feine Zwischenschliffe und exakte handwerkliche Verarbeitung inklusive.
„Der Bauherr erkannte gleich, dass er Farbe positiv für das Marketing nutzen kann, weil er so potenzielle Käufer auf emotionaler Ebene begeistert“, ergänzt Maic Auschrat, Leiter des DAW-Objektmanagements. „Das Unikatische jeder Wohnung wird durch die individuelle Farbstimmung noch intensiver erlebbar.“
Hoffnungsvoller, erfrischender Eingangsbereich in Wohnung 7. Das hoch pigmentierte Sommergrün NO 79 KINGSTON bestimmt das Entrée von Wohnung 7 und integriert die halbrunde Nische. (li.) - Im Wohn- und Essbereich wandelt sich das Sommergrün in das samtige NO 83 QUEEN GREEN, das mit der dunklen Kaminwand in Verbindung tritt. (re.)
Historie, neu aufbereitet
Ein ganz wichtiges Element in repräsentativen Bauten des endenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts war die Beletage. Hier spielte sich das gesellschaftliche Leben ab. So auch im Palais Oppenheim. Heute wird die Beletage standesgemäß von einem international tätigen Kunst-Auktionshaus belebt.
Materialien im Einklang mit der Farbe
Subtile Differenzierungen kennzeichnen die gesamte Beletage, sie ist in gewisser Weise das gestalterische Gegenstück zu den beiden aufgestockten Etagen. Für die farbige Gestaltung der Wände und Decken sowie für den Stuck wählte man Histolith Emulsionsfarbe, ein sehr spannungsarmes Material, das sich deshalb besonders für wertvolle historische Wandoberflächen eignet. Zudem enthält Histolith Emulsionsfarbe Pigmente, die bereits in historischer Zeit verwendet wurden. Auf diese Weise lassen sich authentische, dem Original entsprechende Oberflächen schaffen. Ein weiterer Pluspunkt ist die reversible Einstellung, die Farbschicht kann bei späteren Renovierungen wieder entfernt werden. Die Applikation erfolgte dem Gebäudecharakter entsprechend mit der traditionellen Malerbürste in kurzen Zügen.
Wohnung 9: Vom tief blauen Entrée (NO 55 DENIM) geht es direkt in den Wohn- und Essbereich, wo das nicht minder intensiv leuchtende Beerenrot NO 116 STRAWBERRIES & CREAM wartet. (li.) - Spannende Dramaturgie: Erst im Durchblick zeigt sich das fein abgestimmte Zusammenspiel der Farben. Im Vordergrund nun NO 108 POP PEACH. (re.)
Auch für andere Bereiche griff man auf Materialien mit traditionellem Hintergrund zurück: So nutzte man Capadecor Calcino Romantico, ein mineralisches Spachtelmaterial aus Kalk und Marmormehl zur Veredelung der Treppenhäuser und Aufzüge.
Erfolgreiches Konzept
Mehr als zehn lange Jahre haben Planung, Sanierung und Erweiterung in Anspruch genommen. Doch der Aufwand hat sich gelohnt, heute ist das Palais ein in sich stimmiges, historisch aufgeladenes Objekt im Spannungsbogen zwischen Moderne und Geschichte. Wie einst bietet es eine ideale Lage und wird vom gleichen repräsentativen Impuls geleitet wie ihn Emil von Oppenheim einst im Blick hatte.
Bautafel
Projekt: Palais Oppenheim, Köln
Bauherr: Privat
Architektur: RENNER HAINKE WIRTH ZIRN ARCHITEKTEN GmbH, Hamburg
Ausführung: Enst Westerfeld GmbH & Co KG, Düsseldorf
Verwendete Produkte: Caparol Icons, Capadecor Calcino Romantico, Histolith Emulsionsfarbe
Fotos: Jochen Stüber Fotografie
CAPAROL Farben Lacke Bautenschutz GmbH
Roßdörfer Straße 50
64372 Ober-Ramstadt
Deutschland