Konsolidierung und Aufbruch. - Ein positiver Trend bei den Ausbildungszahlen, die anhaltend gute Konjunktur im unterfränkischen Handwerk und erste Erfolge bei der beruflichen Integration von Flüchtlingen waren die Kernthemen der Jahrespressekonferenz der Handwerkskammer für Unterfranken am Donnerstag, 19. Januar 2017. Insgesamt 2.844 junge Menschen und damit 2,3 % mehr als im Vorjahr starteten 2016 eine Ausbildung im unterfränkischen Handwerk.
„Das ist ein wirklich guter Erfolg. Das Handwerk bietet attraktive Karriereperspektiven. Das sehen auch vermehrt junge Menschen so und entscheiden sich deshalb für einen der rund 130 verschiedenen Ausbildungsberufe im Handwerk“, freut sich Walter Heußlein, Präsident der Handwerkskammer für Unterfranken.
Dynamisch zeigt sich weiterhin die Entwicklung der Schulabschlüsse neuer Lehrlinge im unterfränkischen Handwerk. 2016 stieg der Anteil der neuen Auszubildenden mit Hochschul- oder Fachhochschulreife auf 9 % (2015: 7,8 %). Ebenso steigerte sich der Anteil der Realschulabsolventen auf 35,4 % (2015: 34,2 %). Dagegen sank die Anzahl derjenigen, die ihre Karriere im Handwerk mit einem Hauptschulabschluss starten mit 49,4 % erstmals unter die 50 %-Marke. Damit verzeichnet die Handwerkskammer einen Rückgang innerhalb von nur acht Jahren um 18,4 Prozentpunkte.
„Wir werden auch 2017 unsere zielgruppengenaue Nachwuchsansprache fortsetzen, mit allen Kräften und auf allen Kanälen für die Ausbildung im Handwerk werben“, fasst Walter Heußlein zusammen.
Handwerkskonjunktur mit Spitzenwerten
Die Geschäftslage im unterfränkischen Handwerk erreichte 2016 einen Spitzenwert. Insgesamt 91,6 % der unterfränkischen Handwerksbetriebe waren mit ihrer Geschäftslage zufrieden. Als Antreiber dieser Entwicklung fungieren die Betriebe des Bau- und Ausbaugewerbes, aber auch das Nahrungsmittelhandwerk. Für das erste Quartal 2017 erwarten exakt 90 % weiterhin eine gute konjunkturelle Lage, wenngleich im neuen Jahr große Herausforderungen auf das Handwerk warten: Der Brexit wird eingeleitet werden, welche Wirtschaftspolitik der neue US-Präsident Donald Trump anstrebt, ist nicht bekannt – alles Faktoren, die sich mittelfristig auch auf das unterfränkische Handwerk auswirken können. „Wenn die exportgetriebene deutsche Industrie durch die Veränderungen an Fahrt verliert, wird dies auch Auswirkungen auf das heimische Handwerk haben. Doch ich bin mir sicher: So wie das Handwerk die große Wirtschafts- und Finanzkrise gemeistert hat, wird es auch zukünftige schwierige Phasen meistern“, so die Einschätzung von Rolf Lauer, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer für Unterfranken.
Erste Erfolge bei beruflicher Integration von Flüchtlingen
Im Jahr 2016 waren bei der Handwerkskammer für Unterfranken 85 Lehrverträge von Menschen mit Fluchthintergrund registriert. Für das Jahr 2017 ist hier mit einer weiteren Steigerung zu rechnen. Unter den neuen Auszubildenden befinden sich 2016 insgesamt 68 Flüchtlinge.
Als wichtiges Bindeglied bei der Vermittlung von Flüchtlingen in Handwerksunternehmen haben sich die Willkommenslotsen der Handwerkskammer für Unterfranken erwiesen. Im Rahmen des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten Programms „Passgenaue Besetzung“ beraten sie Betriebe in rechtlichen und organisatorischen Fragestellungen und unterstützen sie durch ein breites Netzwerk zu regionalen Akteuren und Entscheidungsträgern.
Zudem bietet die Handwerkskammer mit ihren Tochterunternehmen zahlreiche weitere Maßnahmen an, um Flüchtlinge in Ausbildung und Praktika zu vermitteln. Aktuell werden insgesamt rund 555 Personen mit Fluchthintergrund in Maßnahmen wie Potenzialanalysen, Integrationsklassen, Sprachkursen oder auch im Bereich Coaching betreut.
Handwerkskammer für Unterfranken
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