Das Handwerk in Baden-Württemberg geht verhalten optimistisch ins Jahr 2017. Es erwartet ein Umsatzwachstum von 2,5 Prozent im Jahresvergleich. Landeshandwerkspräsident Rainer Reichhold (i.Bild) rechnet allerdings nicht mit einer weiteren Zunahme der Beschäftigung. Die Handwerksbetriebe im Land sind mit ihrer allgemeinen Geschäftslage mit großer Mehrheit zufrieden. Für Auftragseingänge und Umsatzerwartungen erwarteten die Betriebe allerdings ein schwächeres erstes Quartal als noch vor einem Jahr.
Nur noch gut jeder fünfte Betrieb rechnete mit steigenden Auftragseingängen (Vorjahr: gut jeder vierte), 17 Prozent gingen von steigenden Umsätzen (Vorjahr: 30 %) aus.
Vor allem die Bau- und Ausbaugewerke erwarten nach dem frostigen Jahresstart sinkende Einnahmen. „Übertriebener Pessimismus ist jedoch fehl am Platz“, meinte Reichhold. Bau und Konsum seien weiterhin die Treiber der Konjunktur. Das komme dem Handwerk zugute. Ein Umsatzwachstum von 2,5 Prozent im Jahresvergleich sei auf jeden Fall erreichbar. Die Auslastung ist hoch. Im vierten Quartal 2016 war jeder achte Betrieb zu mehr als 100 Prozent ausgelastet. „Leider sind Fachkräfte, die das auffangen können, rar gesät“, sagte Reichhold weiter. Deshalb werde es im laufenden Jahr auch kein Wachstum bei den tätigen Personen geben.
Bei den Handwerkern für den gewerblichen Bedarf sind bislang noch keine negativen Auswirkungen protektionistischer Bestrebungen angekommen. Aber man müsse sich durchaus Sorgen machen, befürchtet Reichhold. Schließlich machen rund 6.500 Handwerksbetriebe im Land regelmäßig Geschäfte im Ausland, dazu kommen noch Betriebe, die sporadisch Umsätze im Ausland machen. Das Handwerk, so Reichhold, begrüße deshalb die geplante Studie zu den Auswirkungen von Protektionismus auf die Wirtschaft im Land.
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