Das Fernweh der Lehrlinge - Junge Handwerker machen Praktika im EU-Ausland. Gewohnte Arbeitsweisen können immer frischen Wind gebrauchen. Jörg Tapper, Obermeister der Konditoren-Innung Ostfriesland lässt diesen frischen Wind unter anderem durch seine Lehrlinge in sein Cafè ten Cate holen. Er entsendet jährlich mindestens einen seiner Auszubildenden ins europäische Ausland, um dort neue Erfahrungen zu sammeln. Mit frischen Ideen und einem Europass-Mobilitätsnachweis kehren sie dann zurück in das Norder Familienunternehmen. Es wurde bereits 1878 gegründet und wird von Tapper in fünfter Generation geführt.
Der Europass ist ein kostenfreier Service der EU. Der Mobilitätsausweis im Speziellen dient als Nachweis von absolvierten Praktika im Ausland, die von Organisationen begleitet werden. „Ich befürworte, dass Lehrlinge schon während der Ausbildung auf Wanderschaft gehen“, sagt Tapper. Er sieht sowohl Vorteile für die Entwicklung der Lehrlinge als auch für die Unternehmen. Das Schriftstück sei in Bewerbungen gern gesehen. „Wenn ein Geselle einen Mobilitätsnachweis hat, dann beweist das Dokument, dass er engagiert und weltoffen ist“, sagt Tapper. Außerdem brächten die Lehrlinge auch neue Rezepte aus der Ferne mit, die gemeinsam im heimischen Unternehmen getestet werden.
Zuletzt waren drei Lehrlinge ostfriesischer Konditoren in Österreich. Alexandra Funke (Café ten Cate, Norden), Marina Eggen (Bäckerei Sikken, Emden) und Sabrina Dickmann (Bäckerei Gronewold, Carolinensiel) haben vier Wochen im Nachbarland verbracht. Organisiert wurde ihr Aufenthalt von Stefan Rammelmann (go2europe GbR). Bei Jörg Tapper steht schon die nächste Auszubildende für eine Reise ins Ausland in den Startlöchern, um neue Eindrücke in die Heimat zu holen.
Bild: Alexandra Funke (Mitte) zeigt stolz ihren Europass-Mobilitätsnachweis. Mit (von links) Stefan Rammelmann und Jörg Tapper. Foto: HWK
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