Abitur und dann an die Hochschule oder Universität – für viele junge Menschen scheint dies oftmals der einzige konsequente Weg in das Berufsleben zu sein. Doch unterschiedliche Faktoren wie finanzielle, familiäre oder organisatorische Probleme, fehlende Studienmotivation oder auch Überforderung durch die Inhalte sind Auslöser das Studium zu beenden. Jeder vierte Studierende bricht sein Studium ab. Manche wechseln ihr Studienfach, andere suchen sich eine andere Perspektive.
„Die Erfahrung zeigt, dass Studienabbrecher im Handwerk Karriere machen.“ - Dies muss nicht zum persönlichen Drama werden. Denn trotz des Abbruchs verfügen diese jungen Menschen über Talente und Kompetenzen, die im Rahmen einer dualen Berufsausbildung gewinnbringend eingesetzt werden können. Der höhere Schulabschluss, eine gute Einschätzung der eigenen Stärken und Schwächen, mehr Lebenserfahrung und persönliche Reife sowie eine erhöhte Motivation durch das Ergreifen einer zweiten Chance sind gute Voraussetzungen für einen Einstieg in ein Unternehmen. Für die Betriebe ist die Möglichkeit einer verkürzten Ausbildung interessant, weil die ausgebildete Fachkraft früher zur Verfügung steht.
Auch können Studienabbrechern aufgrund ihres Alters umfangreichere Aufgaben und mehr Verantwortung übertragen werden. Gerade das Handwerk bietet eine Vielfalt von Entwicklungsmöglichkeiten an. Die Erfahrung zeigt, dass Studienabbrecher im Handwerk Karriere machen. Sie sind als Meister, Führungskräfte oder Unternehmer gefragt und leisten in den Betrieben wertvolle Arbeit. Die Entscheidung für eine Ausbildung ist auf jeden Fall eine lohnenswerte Alternative zum Studium.
Ulrich Wagner, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer für Schwaben (HWK)
Handwerkskammer für Schwaben
Geschäftsbereich Unternehmens-
entwicklung und Kommunikation
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