Ostsächsisches Handwerk erwartet von zukünftiger Bundesregierung starkes Engagement für neue Länder. Anlässlich der ersten Sondierungsgespräche für die neue Koalition auf Bundesebene zwischen CDU/CSU, FDP und Grünen mahnt Jörg Dittrich, Präsident der Handwerkskammer Dresden, die Bundespolitiker ihre Aufmerksamkeit auf die neuen Bundesländer zu richten: „Damit das Handwerk in Ostdeutschland weiterhin prosperiert, steht die Politik in der Pflicht, gute Rahmenbedingungen zu setzen. Pflicht der Politik ist es auch, für die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse in Ost und West zu sorgen. Daran werden wir die Politik immer wieder erinnern, und sie auch daran messen.“
Vor diesem Hintergrund plädiert das ostsächsische Handwerk für eine Abkehr von der Leuchtturmförderung hin zur gezielten Unterstützung kleiner und mittlerer Unternehmen in den neuen Ländern. „Es gilt, heute und in Zukunft die Stärken der Regionen konsequent zu fördern“, so Jörg Dittrich. Dazu gehöre der flächendeckende Breitband-Ausbau insbesondere auch in ländlichen Regionen. Zudem wirbt die Handwerkskammer Dresden für die Schaffung eines integrierten Fördersystems für strukturschwache Regionen in ganz Deutschland. Die Wirtschaftskraft und das Lohniveau sollten dabei zentrale Indikatoren sein, um den Finanzierungsbedarf zu bestimmen. Zugleich sollten Mittel gezielt eingesetzt werden, um den Strukturwandel in den Braunkohle-Regionen, etwa in der Lausitz, aktiv zu gestalten.
Massive Investitionen fordert das ostsächsische Handwerk für die Bildung – etwa in die Ausstattung und das Personal der Bildungszentren des Handwerks, um diese frühzeitig für die Ausbildungsanforderungen in Zeiten der Digitalisierung zu rüsten. „Das System der dualen Berufsausbildung trägt maßgeblich zum Erfolg der Wirtschaft Ostdeutschlands bei, sichert die Fachkräfte von morgen und bietet den Absolventen sämtlicher Schulformen vielfältige und perspektivreiche Karrierewege“, erläutert der Präsident der Kammer.
Von zentraler Bedeutung für das ostsächsische Handwerk ist ebenso ein generationengerechtes und zukunftsfestes Rentensystem. „Es geht darum, dass Handwerker nach einer langjährigen und vielfach körperlich stark belastenden Tätigkeit einen lebenswerten und lebenswürdigen Ruhestand verbringen können, ohne von Existenzängsten geplagt zu werden oder gar in die Altersarmut zu fallen.“ Daher wirbt das ostsächsische Handwerk für ein Rentensystem, das flexible Übergänge in die Rente ermöglicht, fiskalische Anreize für Maßnahmen der betrieblichen und privaten Altersvorsorge schafft und eine Altersvorsorgepflicht für Selbstständige bei Wahlfreiheit vorsieht.
Um diesen Forderungen Nachdruck zu verleihen, hat die Handwerkskammer Dresden die sächsischen Bundestagsabgeordneten angeschrieben und ihnen in einem Positionspapier für das Handwerk wichtige Punkte erläutert. Handwerkskammer Präsident Jörg Dittrich: „Es unsere Aufgabe, uns in handwerksrelevante Diskurse einzumischen, daher geben wir den Abgeordneten ein paar Hausaufgaben mit auf den Weg, die dringend erledigt werden müssen. Um in den Dialog zu treten, haben wir auch alle Volksvertreter aus dem Kammerbezirk zu Gesprächen nach Dresden eingeladen.“
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