Konjunkturumfrage für das 3. Quartal 2017 - Der Präsident der Handwerkskammer Halle, Thomas Keindorf, zieht eine positive Bilanz der wirtschaftlichen Lage im Handwerk für das 3. Quartal 2017. Unverändert hält die Hochkonjunktur in den Bauhandwerken und den Handwerken für gewerblichen Bedarf an und sorgt für ein Fortdauern der sehr guten Gesamtkonjunktur im Handwerk. „Diese langanhaltende Konjunkturstabilität ist ungewöhnlich. Eine Änderung des Trends ist aber bislang nicht erkennbar“, sagte Keindorf im heutigen Pressekonjunkturgespräch.
Der Geschäftslageindex erreichte im 3. Quartal 2017 einen Wert von plus 42 und lag damit 5 Punkte über dem Vorjahres-, aber minus einen Punkt unter dem Vorquartalswert. Die Auftragsreichweiten stiegen im Quartal um 1,7 Wochen deutlich auf 8,4 Wochen. Ein ähnlich hoher Wert wurde zuletzt im 3. Quartal 2013 ermittelt (8,2). Die Betriebsauslastung liegt mit 82 Prozent auf einem sehr hohen Niveau und bestätigt die Ergebnisse der letzten Konjunkturerhebungen.
Zum 30. September des Jahres zählte die Handwerkskammer 14.050 Betriebe, 35 weniger als drei Monate zuvor und
273 (1,9 Prozent) weniger im 3. Quartal des Vorjahres. Die Zahl der Beschäftigten im Handwerk blieb bei 73.000 (Vorjahr: 72.500).
Schwerpunkt der Konjunkturumfrage waren mögliche Auswirkungen von Fahrverboten auf die Unternehmen. Die Befragung ergab, dass 92 Prozent aller Unternehmen über Firmenfahrzeuge verfügt. Etwas mehr als ein Viertel aller Betriebe (28 Prozent) hat mehr als fünf Fahrzeuge. Knapp die Hälfte aller Fahrzeuge (48 Prozent) sind Transporter, sieben Prozent Lastkraftwagen und sechs Prozent Spezialfahrzeuge. Bei diesen Fahrzeugtypen dominiert der Dieselantrieb (81 Prozent). Am höchsten ist der Anteil in den Baugewerken (94 Prozent). Über die Hälfte der Befragten (57 Prozent) erwartet bei einem möglichen Dieselfahrverbot Auswirkungen auf das Unternehmen.
Präsident Thomas Keindorf warnt: „Wenn Betriebe politisch motiviert kurzfristig in neue Fahrzeuge investieren müssen, würden andere Pläne zurückgestellt. Welche Auswirkungen das auf die Zukunftsfähigkeit, die Ausbildung und den Arbeitsmarkt haben wird, kann ich nicht vorhersagen.“ Das Handwerk fordert daher eine gesamtgesellschaftliche Betrachtung des Problems.
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