30.09.2022 - Deutsche Verbraucherinnen und Verbraucher wie auch Unternehmen sollen mit einem neuen „Abwehrschirm“ von bis zu 200 Milliarden Euro wegen der stark steigenden Energiepreise gestützt werden. Die Gasumlage ist vom Tisch, stattdessen soll es eine Gaspreisbremse geben. Handwerkskammerpräsident Harald Herrmann spricht von einem guten Signal und ist erleichtert: „Der vom Bundeskanzler Olaf Scholz vorgestellte Abwehrschirm ist endlich eine Entlastung für unsere Handwerksbetriebe, die in den bisherigen Entlastungspaketen nicht berücksichtigt wurden. Das ist eine sehr gute Nachricht. Bereits vor Wochen haben wir gemeinsam mit Kammern und Verbänden eine solche Energiekostenabfederung für kleine und mittlere Betriebe vorgeschlagen. Unsere steten Bemühungen tragen nun Früchte.“
Erst letzte Woche machte Herrmann in einem offenen Brief an alle Mitgliedsbetriebe deutlich, dass es gerade die Detailgespräche im Hintergrund seien, die nützlicher und hilfreicher wären als alles populistische Getöse und „Minster-Bashing“. Eine handwerkspolitische Linie also, mit der sich die Handwerkskammer Reutlingen erneut bestätigt sehe. Dass nun auch wirklich gehandelt werde sei auf jeden Fall ein wichtiges Zeichen, das auch beruhige, so Herrmann weiter.
Nun komme es auf eine schnelle Umsetzung an: „Die Politik muss alles dafür tun, das Entlastungspaket schnell und unbürokratisch umzusetzen, damit unsere energieintensiven Handwerksbetriebe nicht noch mehr ins Straucheln kommen. Viele Arbeitsplätze und der soziale Frieden sind gefährdet. Damit sich die Umsetzung der so wichtigen Unterstützungsmaßnahmen nicht verzögert, werden wir im Sinne dieser und aller anderen Betriebe den Druck weiter hochhalten, bis die neuen Regelungen in Kraft sind.“
Handwerkskammer Reutlingen
Hindenburgstr. 58
72762 Reutlingen
Ausgestaltung des Rettungsschirms schnell konkretisieren
IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Frank Thomé zum "wirtschaftlichen Abwehrschirm" der Bundesregierung: "Die IHK Saarland begrüßt die von der Bundesregierung beschlossenen Hilfsmaßnahmen. Es war höchste Zeit, den Unternehmen in der derzeitigen Krisensituation eine Perspektive zu geben. Denn viele von ihnen geraten durch die explodierenden Energiepreise gerade in eine existenzgefährdende Lage. Es drohen Deindustrialisierung sowie ein Abbau zahlreicher Arbeitsplätze und gewachsener Wirtschaftsstrukturen. Die Höhe der Hilfen ist angesichts der Herausforderung gerechtfertigt und bietet die Chance, den Anstieg der Energiepreise für Unternehmen und Bürger auf ein verkraftbares Niveau zu begrenzen. Klar ist aber auch, dass in der Umsetzung die Lenkungswirkung der Preise erhalten bleiben muss. Angesichts der gigantischen Staatsverschuldung ist zudem ein effizienter Mitteleinsatz und ein verbindlicher Plan zur Rückführung zusätzlicher Schulden unabdingbar.
Jetzt kommt es darauf an, die Ausgestaltung des Rettungsschirms schnell zu konkretisieren. Es muss kurzfristig ein fairer und unbürokratischer Umsetzungsweg gefunden werden. Die Unternehmen benötigen dringend Planungssicherheit."
Haus der Saarwirtschaft
Franz-Josef-Röder-Straße 9
66119 Saarbrücken