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06.04.2023 - Geschäftslage bleibt stabil - Bei der Umfrage zur Frühjahrskonjunktur im pfälzischen Handwerk zeigen sich deutlich die aktuellen Herausforderungen für die Betriebe. Vor allem das Bauhandwerk bereitet Sorgen. Die Erwartungen für das laufende Jahr sind gedämpft. Ein gutes Jahr nach Ausbruch des Ukraine-Krieges gestaltet sich die konjunkturelle Lage für viele Handwerksbetriebe weiterhin herausfordernd. Gestiegene Finanzierungskosten, hohe Materialpreise sowie die anhaltend hohe Inflation und die damit einhergehende Kaufzurückhaltung spiegeln sich zunehmend in den handwerklichen Umsätzen wider. Dies zeigt die diesjährige Frühjahrsumfrage der Handwerkskammer der Pfalz, bei der im März 2023 insgesamt 2.500 repräsentativ ausgewählte Mitgliedsbetriebe befragt wurden.

Von den Mitgliedsbetrieben der Handwerkskammer der Pfalz schätzen aktuell 49 Prozent (Vorjahres- werte in Klammern: 50 %) ihre Geschäftslage als gut und 32 Prozent (33 %) als befriedigend ein. Ins- besondere bewerten 88 Prozent der Ausbaubetriebe (89 %) sowie 90 Prozent der Gesundheitshand- werker (80 %) die Geschäftslage des ersten Quartals 2023 als gleichbleibend oder besser. Das Bau- handwerk meldet mit 78 Prozent (94 %) eine mindestens gleichbleibende Geschäftslage.
Dies stellt grundsätzlich ein zufriedenstellendes Ergebnis dar. Gleichzeitig ist im Vergleich zum Vor- jahr ein deutlicher Unterschied zu erkennen: 22 Prozent der Baubetriebe geben an, dass sich ihre Situation im Vergleich zum Vorjahr verschlechtert hat (6 %). Dies lässt sich unter anderem auf die rückläufige Nachfrage im Eigenheimbau aufgrund des steigenden Leitzinssatzes von aktuell 3,5 %1 und höheren Lebenshaltungskosten2 zurückführen.
Weitere Handwerke im Überblick, die ihre Geschäftslage mit mindestens konstant beurteilen, sind die Handwerke für den gewerblichen Bedarf: 83 Prozent (91 %), das Kfz-Handwerk: 67 Prozent
(62 %), das Nahrungsmittelhandwerk: 75 Prozent (81 %) und die personenbezogenen Dienstleister: 73 Prozent (61 %).

 

Preisentwicklung
Die Sondereffekte infolge der Kriegs- und Krisensituation halten weiterhin den Preisauftrieb hoch. Insbesondere die Kosten der Energieprodukte lagen im Februar 2023 um 19,1 % über dem Niveau des Vorjahresmonats.3 Diese Entwicklung wirkt sich unmittelbar auf die Handwerksbetriebe aus.
Gegenüber der Vorjahresumfrage berichten 79 Prozent (96 %) aller befragten Handwerksbetriebe von gestiegenen Einkaufspreisen. Über die Hälfte der Mitgliedsbetriebe rechnet mit Preiserhöhungen im Einkauf.
Jeder zweite Betrieb konnte die höheren Preise an die Kunden weitergeben. Die restlichen Betriebe können die Verkaufspreise teilweise aus Wettbewerbsgründen oder aufgrund bestehender Verträge nicht anpassen. Dies hat zur Folge, dass die zukünftigen Betriebsergebnisse aufgrund der Preissteigerungen in allen Bereichen (Energie, Löhne, Material etc.) das Geschäftsmodell belasten. Für die Un- ternehmer gilt, in ihrer Kalkulation die Energie-, Rohstoff- und Materialkosten im Blick zu behalten. 43 Prozent der Mitgliedsbetriebe haben vor, ihre Preise zu erhöhen.

Umsatzentwicklung
Gegenüber der Vorjahresbefragung hat sich die durchschnittliche Umsatzentwicklung kaum verän- dert. 34 Prozent (32 %) der Befragten mussten Umsatzeinbußen hinnehmen, 46 Prozent (43 %) ge- ben gleich hohe Umsätze gegenüber dem Vorquartal an und bei 20 Prozent (25 %) konnte der Um- satz noch gesteigert werden. In diesem Jahr sind vor allem 35 Prozent (19 %) der Bauhandwerke und 36 Prozent (28 %) der Handwerke für den gewerblichen Bedarf von größeren Umsatzrückgängen be- troffen. Erfreulich ist, dass sich die Nahrungsmittel- und Gesundheitshandwerker sowie die perso- nenbezogenen Dienstleister etwas von den Umsatzeinbrüchen des letzten Jahres erholen konnten. Die zukünftigen Umsatzerwartungen sind besser als im Vorjahr, was auch auf den Anstieg der allgemeinen Preisentwicklung und eine zu erwartende Umsatzbelebung während der kommenden Som- mermonate zurückgeführt werden kann. 28 Prozent (34 %) erwarten einen Umsatzanstieg und 19 Prozent (19 %) einen Umsatzrückgang.

Betriebsauslastung und Auftragslage
43 Prozent der Befragten gaben an, zu mindestens 70 Prozent ausgelastet zu sein (68 %). Die durch- schnittliche Auftragsvorlaufzeit im Handwerk beträgt 11 Wochen (13 Wochen im Vorjahr). Über ein Viertel der Kfz-Betriebe meldet einen unterdurchschnittlichen Auftragsbestand für diese Jahreszeit. Dem schließen sich auch die Gesundheitshandwerke mit 34 Prozent und personenbezogenen Dienst- leister mit 40 Prozent an. Im Bauhandwerk ist der Auftragseingang eingebrochen: Im Frühjahr 2022 gaben noch 94 Prozent mindestens gleichbleibende Auftragsabschlüsse an; Stand heute sind es 73 Prozent. Auch hier spiegelt sich ein Abwärtstrend wider. Lieferengpässe und Entwicklungen der Industrieproduktion scheinen bei den gewerblichen Zulieferern wie etwa Metallbauern und Fein- werkmechanikern weiterhin für Lücken in den Auftragsbüchern zu sorgen. Knapp ein Drittel gibt hier geringere Auftragseingänge an, als für diese Jahreszeit üblich.

Personalbestand und Investitionen
Bei 69 Prozent (71 %) blieb der Personalstand überwiegend konstant, 8 Prozent (12 %) konnten mehr Personal einstellen und bei 21 Prozent (17 %) ist der Personalbestand gesunken. Auch in Zukunft scheint hier keine Besserung in Sicht. Insbesondere 20 Prozent (0 %) der Gesundheitshandwerker er- warten einen weiteren Personalrückgang, was unter anderem auf den anhaltenden Fachkräfteman- gel zurückzuführen ist. Branchenübergreifend möchten 13 Prozent (11 %) der Handwerksbetriebe weitere Mitarbeiter einstellen.
Lediglich 14 Prozent (18 %) der Unternehmen haben mehr Investitionen getätigt als im Vorjahr. Bei 40 Prozent (33 %) ist die Investitionsbereitschaft gesunken und bei 46 Prozent (49 %) auf gleichem Niveau geblieben. Im Folgequartal wollen nur noch 12 Prozent (10 %) ihre Investitionstätigkeiten er- höhen, während bei 37 Prozent (37 %) die Investitionsbereitschaft weiter sinkt. Aufgrund der anhal- tenden Preissteigerungen und wirtschaftlichen Unsicherheiten halten viele Betriebe ihre Investitio- nen zurück. Somit verliert der Markt seine Dynamik, was sich auch auf weitere Branchen und deren Umsatzentwicklung auswirken wird.

Zukünftige Geschäftslage
Die kommenden Frühjahrs- und Sommermonate stimmen den Großteil der Handwerker optimistisch. Fast 90 Prozent gehen davon aus, dass ihre Geschäftslage mindestens konstant bleibt. Ein Viertel der Baubetriebe (25 %) und 17 Prozent (9 %) der personenbezogenen Dienstleister (beispielsweise Fri- seure) gehen von einer schlechteren Entwicklung ihrer Geschäftslage aus. Der Geschäftsklimaindika- tor, der sich aus der aktuellen Geschäftslage sowie den Erwartungen zusammensetzt und als Anhalts- punkt für die künftige Entwicklung dient, liegt in diesem Frühjahr bei 121 Punkten. Im Herbst lag die- ser Wert noch bei 96. Hieraus lässt sich schließen, dass sich das pfälzische Handwerk zumindest von den Auswirkungen der Coronapandemie allmählich erholt.


Fazit
Insgesamt bleibt festzuhalten, dass der Nachfragerückgang nun auch im Bauhandwerk angekommen ist. Steigende Kosten und rückläufiger Auftragseingang führen zu einem Umsatzrückgang in der Bran- che. Lieferengpässe und die negative wirtschaftliche Entwicklung vieler Industriebetriebe, für die das Handwerk zuliefert, spiegeln sich auch in der Geschäftslage der Handwerke für den gewerblichen Bedarf wider. Stagnierende Umsätze und gleichzeitig höhere Kosten belasten die Liquidität der Be- triebe. „Der Mix aus enorm gestiegenen Energiekosten, weiterhin in einigen Branchen bestehenden Materialengpässen und vor allem dem zunehmenden Fachkräftemangel trüben die Aussichten auf eine positivere Geschäftsentwicklung“, sagt der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer der Pfalz, Dr. Till Mischler.

Handwerkskammer der Pfalz

Am Altenhof 15

67655 Kaiserslautern


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