Beste Aussichten für Schulabgänger 2018 - Ein erfreulich gutes Ergebnis zeigt der Ausbildungsmarkt für IHK-Berufe in Mittelfranken. 8 462 neue Ausbildungsverträge wurden im Jahr 2017 geschlossen. Das sind 0,5 Prozent mehr als im Vorjahr, womit das hohe Niveau trotz demografischem Wandel und Akademisierungstrend gehalten wird. Insgesamt sind im Rahmen der zwei- bis dreijährigen Ausbildung zurzeit 20 903 Azubis in den Betrieben von Industrie, Handel und Dienstleistung in Mittelfranken unter Vertrag.
„Der mittelfränkische IHK-Ausbildungsmarkt trotzt der Demografie und dem Akademisierungstrend - und die mittelfränkischen Betriebe hätten gern noch mehr Azubis eingestellt“, so IHK-Präsident Dirk von Vopelius. Allerdings fehlte es schlichtweg an Bewerbern. Der IHK-Präsident dankte den Unternehmen für ihr Engagement. Mit ihrem vielfältigen Ausbildungsangebot nehmen sie ihre gesellschaftliche Verantwortung wahr und sorgen in der Region für den Nachwuchs an Fachkräften. Beigetragen zu dem guten Ergebnis haben nach seinen Worten auch die zahlreichen Aktivitäten der IHK: Neben den bayernweiten Aktivitäten AusbildungsScouts und Kampagne „Elternstolz“ sind dies vor allem regionale Projekte wie das KollegenCoaching, besondere Angebote für Studienaussteiger sowie die Last-Minute- und die Nachvermittlungsbörse.
Die technischen Berufe verzeichneten mit 3 058 neuen Ausbildungsverträgen einen Anstieg um 5,4 Prozent. Fast 80 Prozent der Ausbildungsverträge in diesem Bereich entfallen auf die Berufe der Metall- und Elektroindustrie. Besonders die Zahl der Fachinformatiker (wiederum plus 12,3 Prozent) wächst seit Jahren stetig. Bei den Metallberufen fällt der Anstieg von 32,6 Prozent beim Maschinen- und Anlagenführer auf sowie eine Verdoppelung der Zahl der Fertigungsmechaniker von 25 auf 51.
In den kaufmännischen Berufen wurden 5 404 neue Ausbildungsverträge geschlossen (minus 2,0 Prozent). Auch in diesem Jahr auffällig stark war der Rückgang in der Finanzbranche (Kaufmann für Versicherungen und Finanzen minus 6,5 Prozent, Bankkaufmann minus 9,0 Prozent), im Einzelhandel (Verkäufer minus 9,9 Prozent, Kaufmann im Einzelhandel minus 1,9 Prozent) sowie bei den Hotel- und Gaststättenberufen (minus 5,2 Prozent). Bemerkenswerte Zuwächse gab es dagegen beim Kaufmann im Groß- und Außenhandel (plus 9,7 Prozent), beim Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistung (plus 8,2 Prozent) und bei der Fachkraft für Lagerlogistik (plus 13,7 Prozent).
Ausblick 2018
Im Fokus wird im Jahr 2018 verstärkt die Vermittlung von ausgewählten Zielgruppen stehen – von KollegenCoaching für Schwächere bis hin zum Verbundstudium für Abiturienten. Damit sollen Angebot und Nachfrage bei den Ausbildungsplätzen weiter verbessert werden.
Über das Tagesgeschäft hinausgehende Projekte der IHK zur Förderung des Ausbildungsmarktes im Jahr 2018 sind:
· AusbildungsScouts
Gemeinschaftsprojekt der IHKs und dem Bayerischen Wirtschaftsministerium (wurde um drei Jahre verlängert): Auszubildende stellen in allgemeinbildenden Schulen die duale Ausbildung und ihre Erfahrungen vor. Ausdehnung auch auf Flüchtlingsklassen.
· KollegenCoaching
Beim Projekt „KollegenCoaching – Der Starke hilft dem Schwächeren“ werden schwächere Jugendliche von engagierten Auszubildenden unterstützt. Die IHK koordiniert das Projekt und schult alle Beteiligten.
· Last-Minute-Börse und Nachvermittlungsbörse
Im Juni bzw. November 2018 finden in den Räumen der IHK wieder die Last-Minute-Börse bzw. die Nachvermittlungsbörse statt. Ziel ist es, Betriebe mit unversorgten Jugendlichen zusammenzubringen.
· Verbundstudium
Die Kombination aus Berufsausbildung und Studium ist ein attraktives Angebot für Ausbildungsbetriebe und leistungsstarke Abiturienten. Zurzeit sind bei der IHK Nürnberg für Mittelfranken über 1 000 dieser Ausbildungsverhältnisse registriert.
· Kampagne „Elternstolz“
Gemeinschaftsprojekt von bayerischen IHKs, HWKs und Bayerischem Wirtschaftsministerium zur Stärkung der dualen Ausbildung (um zwei Jahre verlängert): Die Image-Kampagne „Elternstolz“ richtet sich vorwiegend an Eltern.
Auch aus der deutschlandweiten „Allianz für Aus- und Weiterbildung 2015 – 2018“ haben sich Projekte zur Stärkung der dualen Berufsausbildung entwickelt, u. a.:
· niederschwelliges Beschwerdemanagement
Jeder Jugendliche wird bereits bei Anschluss eines Ausbildungsvertrages in einem IHK-Beruf auf die Unterstützungsmöglichkeiten durch die IHK hingewiesen.
· Qualitätssicherung
Eine IHK-Mitarbeiterin unterstützt Betriebe gezielt bei der Qualitätsverbesserung: Jugendliche werden bei Ausbildungsabbrüchen beraten und gegebenenfalls weitervermittelt, Betriebe im Hinblick auf die Ausbildungsqualität beraten, Prüfungswiederholer bei der Prüfungsvorbereitung unterstützt.
Industrie- und Handelskammer Nürnberg für Mittelfranken
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