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Durch die Corona-Pandemie ist die deutsche Wirtschaftsleistung eingebrochen, und das öffentliche Leben kam zunehmend zum Stillstand. Dies hinterlässt deutliche Spuren in allen Bereichen der Wirtschaft. In den Arbeitsmarktzahlen konnte sich die aktuelle Verschärfung der Corona-Krise noch nicht widerspiegeln, weil die Angaben bis zum 12. März reichen und damit die jüngste Entwicklung nicht umfassen. Arbeitslosigkeit, Unterbeschäftigung und Erwerbslosigkeit Die Arbeitslosenzahl ist von Februar auf März jahreszeitlich bedingt um 60.000 auf 2.335.000 gesunken. Die aktuelle Entwicklung auf den Arbeitsmarkt spiegelt sich in diesen Zahlen noch nicht wider, da der Zähltag für die Statistik vor der Verschärfung der Corona-Krise lag. Bereinigt um die saisonalen Einflüsse wird für den März ein leichtes Plus von 1.000 im Vergleich zum Vormonat errechnet. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Arbeitslosenzahl um 34.000 erhöht. Die Arbeitslosenquote ist um 0,2 Prozentpunkte auf bei 5,1 Prozent gesunken und hat sich im Vergleich zum März des vorigen Jahres nicht verändert. Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom Statistischen Bundesamt ermittelte Erwerbslosenquote belief sich im Februar auf 3,4 Prozent.

Die Unterbeschäftigung, die auch Veränderungen in der Arbeitsmarktpolitik und kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit berücksichtigt, hat sich saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 1.000 erhöht. Insgesamt lag die Unterbeschäftigung im März 2020 bei 3.287.000 Personen. Das waren 35.000 mehr als vor einem Jahr.

Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung sind weiter gestiegen, allerdings mit geringeren Zuwächsen als im vergangenen Jahr. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes hat sich die Zahl der Erwerbstätigen (nach dem Inlandskonzept) im Februar saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 18.000 erhöht. Mit 45,10 Millionen Personen fiel sie im Vergleich zum Vorjahr um 218.000 höher aus. Das Plus beruht weit überwiegend auf dem Zuwachs der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung. Diese ist im Vergleich zum Vorjahr um 447.000 gestiegen. Insgesamt waren im Januar nach hochgerechneten Angaben der BA 33,60 Millionen Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Saisonbereinigt ergibt sich von Dezember auf Januar ein Anstieg um 52.000.

Arbeitslosenzahl im März:           -60.000 auf 2.335.000

Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich:               +34.000

Arbeitslosenquote gegenüber Vormonat:            -0,2 Prozentpunkte auf 5,1 Prozent

 

Arbeitskräftenachfrage

Die Nachfrage nach neuen Arbeitskräften gibt im Vorjahresvergleich weiter deutlich nach. Im März waren 691.000 Arbeitsstellen bei der BA gemeldet, 106.000 weniger als vor einem Jahr. Saisonbereinigt hat sich der Bestand der bei der BA gemeldeten Arbeitsstellen um 10.000 verringert. Der BA-Stellenindex (BA X) – ein Indikator für die Nachfrage nach Personal in Deutschland – sank im März 2020 um 3 Punkte auf 113 Punkte. Er liegt damit 20 Punkte unter dem Vorjahreswert.

Geldleistungen

842.000 Personen erhielten im März 2020 Arbeitslosengeld, 72.000 mehr als vor einem Jahr. Die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II) lag im März bei 3.747.000. Gegenüber März 2019 war dies ein Rückgang von 255.000 Personen. 6,9 Prozent der in Deutschland lebenden Personen im erwerbsfähigen Alter waren damit hilfebedürftig.

Ausbildungsmarkt

Von Oktober 2019 bis März 2020 meldeten sich bei den Agenturen für Arbeit und den Jobcentern 369.000 Bewerberinnen und Bewerber für eine Ausbildungsstelle. Das waren 23.000 weniger als im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig waren 447.000 Ausbildungsstellen gemeldet, 27.000 weniger als vor einem Jahr. Da die Daten zum Berichtsmonat März die Ausbildungsmarktlage bis zum Stichtag 12. März 2020 widerspiegeln, sind noch keine Auswirkungen der Corona-Krise zu verzeichnen. Am häufigsten waren Ausbildungsstellen gemeldet für angehende Kaufleute im Einzelhandel (29.000) sowie Verkäuferinnen/Verkäufer (19.000) und Kaufleute für Büromanagement mit 17.000 Ausbildungsangeboten. Der Ausbildungsmarkt ist im März aber noch sehr stark in Bewegung. Deshalb ist es für eine fundierte Bewertung zu früh.

Den ausführlichen Monatsbericht finden Sie im Internet unter https://statistik.arbeitsagentur.de.

Arbeitsministerin Trautner: „Coronavirus stellt den Arbeitsmarkt vor riesige Herausforderung – die Zahlen für den März spiegeln das noch nicht wider“

„Am bayerischen Arbeitsmarkt sind die Auswirkungen der Corona-Pandemie bereits sehr deutlich zu spüren“, stellte Bayerns Arbeitsministerin Carolin Trautner heute am Tag der Veröffentlichung der Arbeitsmarktzahlen für den Monat März fest und erklärt weiter: „In den Märzzahlen spiegeln sich die massiven Einschränkungen auf dem Arbeitsmarkt infolge der Corona-Pandemie noch nicht wider, denn der Stichtag für den Berichtsmonat liegt mit dem 12. März noch vor den einschneidenden Maßnahmen, wie den Betriebs- und Schulschließungen sowie Ausgangsbeschränkungen, die angesichts der massiv steigenden Zahlen an Corona-Infektionen notwendig geworden sind. Mit 3,1 Prozent Arbeitslosenquote verbessert sich die Quote durch die Anfang März einsetzende Frühjahrsbelebung gegenüber dem Vormonat.“

Die Lage für die Unternehmen und Beschäftigten in Bayern spitzt sich immer weiter zu, das zeigen unter anderem die rapide steigenden Zahlen der Anzeigen auf Kurzarbeit. „Deshalb setzen wir auf Bundes- und Landesebene gerade alles daran, die Menschen in Bayern nach Kräften zu unterstützen und die Wirtschaft zu stabilisieren. Auf Druck Bayerns sind beispielsweise die Zugangsvoraussetzungen für ein Kurzarbeitergeld im Eiltempo erleichtert worden und die anrechnungsfreien Möglichkeiten des Zuverdiensts von Kurzarbeitern verbessert worden. Ich bin überzeugt, dass diese Maßnahmen den Beschäftigten und Betrieben in Bayern helfen werden.“ so Trautner. „Ich danke auch allen Betrieben in Bayern, die nun alle Spielräume nutzen, um z.B. über mobile Arbeit oder Homeoffice den Beschäftigten die notwendige Flexibilität in dieser schwierigen Zeit geben und damit zur Eindämmung der Pandemie beitragen“ betonte Trautner abschließend.

Im März waren in Bayern 231.115 Menschen arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vormonat ist die Zahl der Arbeitslosen um 12.671 Personen gesunken.

Weitere Informationen zum Kurzarbeitergeld sind unter https://www.stmas.bayern.de/coronavirus-info/corona-kurzarbeitergeld.php zu finden.

 

Zu den Arbeitsmarktzahlen für März sagt Jan, Eder, Hauptgeschäftsführe der IHK Berlin

"Die negativen Auswirkungen der Pandemie auf den Berliner Arbeits- und Ausbildungsmarkt werden sich erst in den April-Zahlen zeigen. Bei der Bewältigung des riesigen Antragsaufkommens machen die Berliner Agenturen für Arbeit einen hervorragenden Job und sind bestrebt, die Wartezeiten für Unternehmen, die auf eine schnelle und unbürokratische Auszahlung des Kurzarbeitergeldes angewiesen sind, zu minimieren. Jetzt gilt es, schnellstmöglich die Weichen dafür zu stellen, dass Betriebe das Kurzarbeitergeld auch für Azubis vom ersten Tag an beantragen können. Nur so können wir verhindern, dass die Krise zu zahlreichen Vertragslösungen führt und dann im Aufschwung der Azubi- und Fachkräftemangel massiv zunehmen wird."

IHK Berlin | Fasanenstraße 85 | 10623 Berlin

Brossardt: „Arbeitsmarktzahlen im März spiegeln tatsächliche Lage nicht wider“

„Die März-Zahlen spiegeln nicht die aktuelle Lage auf dem Arbeitsmarkt wider. Wir erleben einen drastischen Anstieg der Kurzarbeit. Bereits jetzt steigt die Arbeitslosigkeit. Von der Dauer der Produktionsunterbrechungen, die derzeit nicht absehbar ist, hängt ab, wie deutlich der Verlust an Stellen ausfallen wird“, sagte der Hauptgeschäftsführer der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V., Bertram Brossardt, anlässlich der heute bekanntgegebenen Arbeitsmarktdaten der Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit.

Nach Einschätzung der vbw befindet sich Bayern in einer absoluten Ausnahmesituation. „Wir steuern auf eine schwere Rezession zu. Die Corona-Krise ist zu einem Zeitpunkt auf unsere Industrie getroffen, als diese aufgrund einer konjunkturellen Krise, internationaler Handelskonflikte und sinkender Wettbewerbsfähigkeit ohnehin geschwächt war“, so Brossardt.

Angesichts der schweren wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise bewertet die vbw die Hilfen der Bayerischen Staatsregierung für Unternehmen als bundesweit vorbildlich. Brossardt: „Auch die Beschlüsse der Bundesregierung zur Unterstützung von Unternehmen und Beschäftigten sind richtig. Dies gilt vor allem für die angekündigten staatlichen Finanzhilfen und Regelungen zur Kurzarbeit. Die Maßnahmen erhalten insgesamt unseren Unternehmen die dringend benötigte Liquidität.“

ibw – Informationszentrale der Bayerischen Wirtschaft e. V.
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