Mit Beginn des neuen Schuljahres mahnt die IHK Berlin zusätzliche Maßnahmen zur Verbesserung der Schulqualität an, dazu gehört auch die Behebung des Lehrermangels. Dazu IHK-Präsidentin Beatrice Kramm: „Das neue Schuljahr beginnt. Schüler, Eltern und Lehrer haben endlich begründete Hoffnung trotz Corona wieder ein Stück Normalität zurückzubekommen. Die Berliner Wirtschaft befürwortet die Entscheidung von Senatorin Scheeres, in Präsenz und mit verstärktem Infektionsschutz den Schulbetrieb zu starten. Leider muss man davon ausgehen, dass durch die Schulschließungen weitere Lernrückstände entstanden sind, die sich zusätzlich negativ auf die Ausbildungsreife und Studierfähigkeit der jungen Menschen auswirken. Jedoch lassen sich nicht alle Wissenslücken mit Corona begründen. Schon vor der Pandemie gab es hier erhebliche Defizite. Auch deshalb sind laut der IHK-Sommerumfrage über 90 Prozent der befragten Berliner Unternehmen mit der aktuellen Berliner Schulpolitik weniger zufrieden bis unzufrieden.
Lehrermangel und der daraus folgende Unterrichtsausfall gehören seit Jahren zu den größten Problemen an Berliner Schulen. Für eine bessere und verlässlichere Schulqualität ist jetzt ein Bündel an Maßnahmen notwendig. So braucht Berlin mehr als die aktuell in den Hochschulverträgen festgelegten 2000 Lehramtsabsolventen. Diese Zahl muss nach oben korrigiert werden, um eine verlässliche Versorgung der Schulen mit ausgebildeten Lehrkräften sicherzustellen. Hürden beim Zugang ins Lehramt wie die verpflichtende Zwei-Fach-Kombination müssen abgebaut werden. Ein Pilotprojekt „duales Studium Lehramt“ kann zudem helfen, zusätzliche Lehramts-Interessierte zu gewinnen. Wenn durch eine bessere Ausstattung mit Lehrkräften die Belastung für den Einzelnen sinkt, gelingt es möglicherweise auch, den mit 35 Prozent sehr hohen Anteil an Teilzeitkräften im Lehramt zu reduzieren.“
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