Bluthochdruck könnte ein bedeutsamer Risikofaktor für die Entwicklung einer Kniearthrose sein. Die Studie von Zhang et al. (2017) untersuchte diesen Zusammenhang genauer und wertete dazu die Ergebnisse von Kohorten- und Querschnittsstudien aus. Bei einer Kohortenstudie werden Personen mit bzw. ohne eine Exposition (in diesem Fall Bluthochdruck) über einen definierten Zeitraum beobachtet werden, um Unterschiede im Auftreten der Zielerkrankung (hier: Kniearthrose) festzustellen.

Bei einer Querschnittsstudie wird eine einmalige Messung zuvor definierter Parameter vorgenommen, sprich in diesem Fall geschaut, ob Personen mit Bluthochdruck gleichzeitig auch an einer Kniearthrose leiden.

Bei der Studie von Zhang et al. (2017) konnten die Ergebnisse von 2 Kohortenstudien und von 6 Querschnittsstudien mit insgesamt 9.762 Patienten in die Analyse eingeschlossen werden. Die Auswertung der Ergebnisse zeigte, dass Patienten mit Bluthochdruck ein deutlich höheres Risiko für eine Kniearthrose hatten. Sowohl das Risiko für eine radiografisch nachgewiesene Kniearthrose (OR = 2,01, 95 % CI 1,28–3,15) als auch das Risiko für eine symptomatische Kniearthrose war erhöht (OR = 1,49, 95 % CI 1,26–1,77). Eine Unterauswertung zeigte, dass das Studiendesign keinen Einfluss auf das Ergebnis hatte, also Kohorten- und Querschnittsstudien getrennt voneinander die gleichen Ergebnisse zeigten (radiografisch nachgewiesene Kniearthrose: OR = 1,42, 95 % CI 1,19–1,71 für Querschnittsstudien und OR = 2,17, 95 % CI 1,30–3,63 für Kohortenstudien; symptomatische Kniearthrose: OR = 1,85, 95 % CI 1,10–3,13 für Querschnittsstudien und OR = 2,74, 95 % CI 1,81–4,16 für Kohortenstudien).

Die Studienautoren schlussfolgerten, dass diese Ergebnisse auf einen Zusammenhang zwischen Bluthochdruck und dem Risiko für eine Kniearthrose hindeuten. Weitere Studien werden gefordert, um diese Ergebnisse zu bekräftigen.