Ein Glas Wein und Vollkornprodukte schützten vor Diabetes - richtig? - Ist Wein für Typ-2-Diabetes-Patienten gut oder schlecht? Wissenschaftler werteten 9 Studien zu diesem Thema aus und sahen Folgendes: moderate Mengen an Wein (118 bis 300 ml/Tag) besserten den unteren Blutdruckwert sowie das Gesamtcholesterin der Patienten. Es gibt keine Menge an Alkohol, die gesundheitlich unbedenklich ist. Alkohol kann beispielsweise Leber und Gehirn schädigen und ist ein Risikofaktor für Krebserkrankungen. In einigen wissenschaftlichen Studien zeigte sich jedoch auch, dass moderater Alkoholverzehr das Herz schützen oder Diabetes vorbeugen kann. Wissenschaftler untersuchten in ihrer Studie nun, wie sich der Verzehr speziell von Wein auf verschiedene Gesundheitsparameter (Blutzucker, Blutfette und Blutdruck) bei Diabetes-Patienten auswirkt.
Schneidet Weinverzehr besser als nicht alkoholische Alternativen ab?
Die Wissenschaftler fanden bei ihrer Recherche in medizinischen Datenbanken 9 Studien, die sich für ihre Analyse eigneten. Bei allen Studien wurde eine Interventionsgruppe, die Wein konsumierte, mit einer Kontrollgruppe (ohne Alkohol) verglichen. Die Wissenschaftler werteten die Studien aus und fassten sie zu einem Gesamtergebnis zusammen. Die Studienteilnehmer verzehrten moderate Mengen an Rot- oder Weißwein (zwischen 118 bis 300 ml/Tag). In den jeweiligen Kontrollgruppen wurden Mineralwasser, Traubensaft oder alkoholfreies Bier konsumiert.
Verbesserte Gesamtcholesterinwerte durch Weinverzehr
Es zeigte sich Folgendes: Wein zu trinken hatte für die Typ-2-Diabetes-Patienten den Vorteil, dass dadurch der untere Blutdruckwert (der sogenannten dystolische Blutdruck) und das Gesamt-Cholesterin gesenkt wurde. Alle anderen betrachteten Parameter (wie z. B. der obere Blutdruckwert (systolischer Blutdruck), der Blutzuckergehalt im nüchternen Zustand sowie das LDL-Cholesterin (bekannt als das „schlechte“ Cholesterin) besserten sich durch den Weinkonsum allerdings nicht.
Diese Ergebnisse zeigten, dass ein moderater Verzehr von Wein bei Typ-2-Diabetes-Patienten zu einem niedrigeren unteren Blutdruckwert und niederen Gesamtcholesterinwert führen könnte. Bezogen auf die anderen untersuchten Aspekte (Blutzuckergehalt, LDL-Cholesterin etc.) ergaben sich keine Vorteile durch den Weinverzehr.
Mit Vollkorn gegen Diabetes
Was der Mensch isst, nimmt Einfluss auf seine Gesundheit. Wissenschaftler zeigten nun, dass bestimmte Lebensmittel vermutlich einen Einfluss auf das Risiko haben, an Typ-2-Diabetes zu erkranken. Während Ballaststoffe aus Getreide und Vollkornprodukte vor der Krankheit zu schützen scheinen, erhöhen viel rotes oder verarbeitetes Fleisch in der Kost vermutlich das Diabetesrisiko.
Warum eine Person an Typ-2-Diabetes erkrankt und eine andere nicht, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu zählen z. B. die Veranlagung, Umwelteinflüsse, das Lebensalter, das Körpergewicht und die Ernährung.
Welche Lebensmittel nehmen Einfluss auf das Diabetesrisiko?
Wissenschaftler aus Deutschland, Norwegen und Großbritannien führten gemeinsam eine Studie durch, bei der der Fokus darauf lag, herauszufinden, ob verschiedene Ernährungsformen und Ernährungsstile einen Einfluss auf die Entstehung von Typ-2-Diabetes haben.
Die Wissenschaftler analysierten insgesamt 53 Meta-Analysen (bei einer Meta-Analyse werden die Ergebnisse mehrerer Studien zu einem Gesamtergebnis zusammengeführt), bei denen mehr als 150 Zusammenhänge zu Ernährung und Diabetesrisiko untersucht wurden. Viele Studien analysierten, ob bestimmte Lebensmittelgruppen oder einzelne Lebensmittel das Diabetesrisiko beeinflussen. Einige Studien erfassten außerdem, ob zuckergesüßte Getränke oder Alkohol für das Diabetesrisiko relevant sind. In weiteren Studien ging es darum, herauszufinden, ob das Ernährungsverhalten oder die Ernährungsqualität Einfluss auf das Diabetesrisiko haben.
Vollkornprodukte schützten vor Diabetes, Fleisch erhöhte das Erkrankungsrisiko
Die Ergebnisse der umfangreichen Analyse der Wissenschaftler zeigten Folgendes:
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Eine erhöhte Zufuhr von Vollkornprodukten (pro Anstieg um 30 g/Tag) und eine erhöhte Zufuhr von Ballaststoffen aus Getreide (Anstieg um 10 g/Tag) senkte das Risiko für Typ-2-Diabetes
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Ein moderater Alkoholkonsum (12 bis 24 g/Tag) im Vergleich zu gar keinem Alkoholverzehr senkte das Risiko für Typ-2-Diabetes
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Ein erhöhter Verzehr von rotem Fleisch (pro Anstieg um 100 g/Tag), verarbeitetem Fleisch (pro Anstieg um 50 g/Tag) und Speck (bei 2 Scheiben/Tag) erhöhte das Risiko für Typ-2-Diabetes
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Ein erhöhter Verzehr von zuckergesüßten Getränken (pro Anstieg um 1 Portion/Tag) erhöhte das Risiko für Typ-2-Diabetes
Zusammenfassend zeigten diese Ergebnisse, dass einige Ernährungsfaktoren im Zusammenhang mit dem Risiko für Typ-2-Diabetes zu stehen scheinen. Als schützend erwies sich ein vermehrter Verzehr von Vollkornprodukten sowie Ballaststoffen aus Getreide ebenso wie ein moderater Alkoholkonsum. Risikoerhöhend war hingegen ein gesteigerter Verzehr von rotem Fleisch, verarbeitetem Fleisch (dabei speziell auch von Speck) und von zuckergesüßten Getränken.
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