Die COVID-19-Pandemie breitet sich besonders schnell in Europa und Nordamerika aus. Auf beiden Kontinenten ist die Adipositas-Prävalenz hoch. Der Zusammenhang zwischen Adipositas und der Infektion mit dem neuen Coronavirus SARS-CoV-2 ist bislang nicht gut beschrieben. Wissenschaftler füllten diese Lücke nun mit ihrer Forschungsarbeit. In einer retrospektiven Kohortenstudie analysierten die Wissenschaftler den Zusammenhang zwischen klinischen Charakteristika, inklusive dem Body Mass Index (BMI), und der Notwendigkeit für eine maschinelle Beatmung bei 124 Patienten, die aufgrund der Infektion mit dem Coronavirus auf der Intensivstation behandelt wurden.
Patienten mit höherem BMI traf die Infektion stärker
Unter Adipositas (BMI > 30) und schwerer Adipositas (BMI > 35) litten 47,6 % bzw. 28,2 % der Patienten. 85 der 124 Patienten (68,6 %) benötigten eine maschinelle Beatmung. Der Anteil der Personen, die eine maschinelle Beatmung benötigten, stieg mit der BMI-Kategorie an (p < 0,01) und war bei Personen mit einem BMI > 35 am höchsten (85,7 %).
Männer und Personen mit hohem BMI benötigten eher eine maschinelle Beatmung
In der multiplen logistischen Regression war die Notwendigkeit für eine maschinelle Beatmung signifikant mit dem männlichen Geschlecht (p < 0,05) und dem BMI (p < 0,05) assoziiert, unabhängig vom Alter oder Vorerkrankungen mit Diabetes und Hypertonie. Die Odds Ratio für eine maschinelle Beatmung lag bei Patienten mit einem BMI > 35 vs. Patienten mit einem BMI < 25 bei 7,36 (1,63–33,14, p = 0,02).
Diese Studie zeigt eine hohe Prävalenz der Adipositas bei Coronavirus-Infizierten, die eine Behandlung auf der Intensivstation benötigen. Die Krankheitsschwere stieg mit dem BMI an. Adipositas ist damit ein Risikofaktor für schwere Verläufe der Infektion und es werden präventive Strategien für betroffene Personen benötigt.
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