Aktuelle Berichte und Informationen zu Themen " Gesundheit im Beruf " - " Gesundheitsvorsorge in Betrieben " - " Berufskrankheiten und Tipps zur Prävention und Heilung. "
Seit Beginn des Lockdowns in der Corona-Pandemie mussten hierzulande hunderttausende nichtakute Operationen verschoben werden. So verzeichnete etwa das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) im März und April dieses Jahres einen Rückgang von 79 Prozent der Operationen zum Arthrose bedingten Hüftersatz im Vergleich zum Vorjahr (1). Auch wenn Ärzte momentan viele dieser Implantationen nachholen, sind Patienten teilweise verunsichert, ob jetzt schon wieder ein geeigneter Zeitpunkt für diese Operationen ist. Einige warten lieber noch weiter ab – und müssen derweil mit ihren Schmerzen und Bewegungseinschränkungen leben. Zur Schmerzbekämpfung empfiehlt die AE – Deutsche Gesellschaft für Endoprothetik e. V. bevorzugt Entzündungshemmer und warnt vor einer unkontrollierten und längerfristigen Anwendung von Opioiden. Sie rät zudem zu täglicher Dehnung und Kräftigung der Gelenkmuskulatur sowie zur Gewichtskontrolle. Ist eine Operation unumgänglich, verweist die AE bei Sicherheitsbedenken auf die verbindlichen und strengen Hygiene-Standards in den Kliniken. Durch moderne Operationsverfahren und -management sei die Aufenthaltsdauer zudem möglichst kurzgehalten.
Mit dem heute verabschiedeten Krankenhauszukunftsgesetz hat der Gesetzgeber Regelungen zur Wiederaufnahme der persönlichen Pflegebegutachtungen und der Qualitätsregelprüfungen in ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen ab Oktober 2020 beschlossen. Beides war zum Schutz vor Infektionen seit Mitte März ausgesetzt. Die Wiederaufnahme erfolgt unter Einhaltung von Hygiene- und Schutzmaßnahmen. "Die Medizinischen Dienste begrüßen ausdrücklich, dass die persönlichen Pflegebegutachtungen und die Qualitätsregelprüfungen in der Pflege wieder flächendeckend erfolgen können. So richtig es war, beides aus Infektionsschutzgründen auszusetzen, so richtig ist es nun, beides unter Wahrung von Hygiene- und Schutzmaßnahmen wieder aufzunehmen", sagt Dr. Peter Pick, Geschäftsführer des MDS.- Die Corona-Pandemie stellt die Pflegeheime und die ambulanten Pflegedienste vor große Herausforderungen; nach Einschätzung der Medizinischen Dienste leisten sie vielerorts gute Arbeit.
08.09.2020 – Ist die Behandlung mit systemischen Kortikosteroiden mit einer reduzierten 28-Tage Mortalität bei kritisch erkrankten Patienten mit COVID-19 assoziiert? Dies untersuchten Forscher in einer Meta-Analyse über 7 randomisierte Studien mit insgesamt 1703 Patienten. Von diesen kritisch erkrankten Patienten starben 647. Die Mortalität innerhalb von 28 Tagen war niedriger bei den Patienten, die Kortikosteroide im Vergleich zur üblichen Pflege und Placebo erhalten hatten. Effektive Therapien zur Behandlung von COVID-19 sind dringend gebraucht. Klinische Studien haben bislang gezeigt, dass niedrig-dosiertes Dexamethason die Sterblichkeit hospitalisierter Patienten mit COVID-19, die auch respiratorischen Support benötigen, senken kann. Ob die Behandlung mit Kortikosteroiden im Vergleich zur üblichen Pflege oder Placebo einen Einfluss auf die 28-Tage Sterblichkeit hat, wurde nun in einer Meta-Analyse untersucht.
Ein mathematisches Modell kommt zu dem Schluss, dass Grippe die Corona-Übertragung mehr als verdoppeln könnte. - Forschende am Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie in Berlin und am Institut Pasteur in Paris haben mithilfe eines mathematischen Modells die ersten Monate der Corona-Pandemie in Europa untersucht. Sie konnten zeigen, dass die Abnahme der Covid-19-Fälle im Frühling nicht nur mit Gegenmaßnahmen, sondern auch mit dem Ende der Grippesaison zusammenhängt. Grippeerkrankungen haben die Corona-Übertragung demnach im Durchschnitt um das 2,5-Fache erhöht. Das Ergebnis der Studie legt nahe, dass auch die kommende Grippewelle einen verstärkenden Einfluss auf die Corona-Pandemie haben wird – die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler betonen daher die Bedeutung von Grippeimpfungen, auch als möglichen Schutz vor Covid-19. Die Studie wurde auf der Wissenschaftsplattform medRxiv vorveröffentlicht und muss noch im sogenannten Peer-Review von Fachkollegen begutachtet werden.
8. September 2020 - Heute startet die Schule in Bayern, doch viele Kinder und Jugendliche kehren in einen Schulalltag zurück, der weiterhin von Einschränkungen und Social-Distancing-Maßnahmen geprägt sein wird. In Zeiten der Covid-19-Krise möchte das Infoportal www.corona-und-du.info Kinder und Jugendliche stärken und sie vor psychischen Problemen schützen. Pünktlich zum Schulstart gibt es ein neues Angebot auf der Website, die die Kinder- und Jugendpsychiatrie des LMU Klinikums München gemeinsam mit der Beisheim Stiftung im Mai ins Leben gerufen hat: konkrete Handlungstipps, die sich auch gut im (Schul-)Alltag anwenden lassen, zum Beispiel zum Thema „Positive Botschaften“. „Besonders Kinder und Jugendliche benötigen in der Corona-Krise Unterstützung, wie sie mit den neuen Herausforderungen des Social Distancing und Homeschooling umgehen sollen“, sagt Prof. Gerd Schulte-Körne, Direk-tor der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie am LMU Klinikum München. „Insbesondere Kinder und Jugendliche, die bereits vor Corona ängstlich waren und bei Belastungen depressiv reagierten, brauchen unsere Hilfe.“ Nach aktuellen Beobachtungen kommen derzeit zunehmend mehr Kinder und Jugendliche mit psychischen Problemen in Folge der Corona-Einschränkungen in die kinder- und jugendpsychiatrische Ambulanz.