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29.07.2021 - Arbeitsmarkt im Juli - Brossardt: „Gleichzeitigkeit von Arbeitslosigkeit und Fachkräftemangel“. - Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. ist erfreut über die Lage am bayerischen Arbeitsmarkt. „Die Arbeitslosenquote sank auf 3,3 Prozent in Bayern. Die Zahl der Stellenmeldungen bei den Arbeitsagenturen lag mit 34.300 sogar deutlich über der Zahl des Juli 2019, des letzten Vergleichsmonats vor der Corona-Pandemie. Das unterstreicht: Wir sind weiter auf einem guten Weg“, erläutert vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt die heute von der Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit bekanntgegebenen Zahlen. Sorgen bereiten der vbw der gravierende Materialmangel aufgrund ungeordneter weltweiter Lieferketten sowie die steigenden Rohstoffpreise und Frachtkosten. „Stahl, Holz, Halbleiter, hier haben wir derzeit gravierende Lieferprobleme. Dadurch wird die konjunkturelle Erholung gebremst“, sagte Brossardt.

Nach dem Corona-bedingten Rückgang der Arbeitskräftenachfrage werden zudem mehr und mehr Fachkräfteengpässe sichtbar: „Was ein Widerspruch zu sein scheint, ist keiner: Wir haben in manchen Regionen und Branchen ein Nebeneinander von struktureller Arbeitslosigkeit und Langzeitarbeitslosigkeit bei gleichzeitigem Fachkräftemangel. In der bayerischen Metall- und Elektroindustrie beispielsweise sehen drei Viertel der Unternehmen negative Auswirkungen durch den Fachkräftemangel. Mit der Corona-Pandemie hat sich die Geschwindigkeit der digitalen Transformation massiv erhöht. In diesem Prozess werden Arbeitsplätze wegfallen, aber an anderer Stelle entstehen viele neue Jobs. Für diese müssen die Beschäftigten fit gemacht werden. Qualifizierung ist das Gebot der Stunde“, so Brossardt.

Um den tiefgreifenden Wandel zu bewältigen, fordert die vbw ein Entfesselungsprogramm für die Unternehmen. „Der vbw DeutschlandPlan 2025 zeigt auf, wie das gelingen kann: Die Unternehmenssteuern müssen auf 25 Prozent sinken und der Gesamtbeitragssatz zur Sozialversicherung dauerhaft bei unter 40 Prozent bleiben. Wir müssen zu einer wöchentlichen statt täglichen Höchstarbeitszeit kommen und die Strompreise senken. Wir müssen Sofort- und Sonderabschreibungen für Digitalisierung und Klimaschutz ermöglichen. Und wir brauchen massive Investitionen in Zukunftstechnologien und Bildung“, fasste Brossardt zusammen.


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