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07.01.2022 -  77,6 Prozent der Unternehmen im Freistaat sind aktuell von Produktionsausfällen betroffen. Für 20 Prozent bedeutet das einen Produktionsrückgang von über 10 Prozent gegenüber der Normalauslastung. „Der akute Materialmangel hat der Aufholdynamik den Schwung genommen und wird uns noch bis weit ins Jahr 2022 begleiten. Zeitgleich wird der Arbeitskräftemangel immer gravierender und entwickelt sich zum zweiten Engpassfaktor“, kommentiert der Hauptgeschäftsführer der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. Bertram Brossardt. Die vbw Umfrage unter 650 bayerischen Unternehmen wurde vom Institut der Deutschen Wirtschaft durchgeführt. Danach sind der Handel und die Industrie besonders betroffen.

In der Industrie verursacht der Materialmangel bei jedem vierten Unternehmen Produktionseinbußen von über 10 Prozent, im Handel sogar bei jedem Dritten. „Das sind alarmierende Zahlen. Die meisten Unternehmen kämpfen immer noch mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie und brauchen jetzt einen dynamischen Aufschwung. Es ist paradox, dass die Auftragsbücher voll sind und Bänder wegen fehlender Vorprodukte stillstehen. Das können wir uns nicht mehr lange leisten“, so Brossardt.

Brossardt: „Vier von fünf Unternehmen sind betroffen“

Nach Einschätzung der Unternehmen wird sich die Engpassproblematik kurzfristig nicht entspannen. So rechnen 80 Prozent der Unternehmen mit weiteren negativen Auswirkungen im ersten Halbjahr 2022. „In der zweiten Jahreshälfte erwarten die Unternehmen eine leichte Entspannung der Mangelsituation. Aber die Problematik belastet bis ins Jahr 2023 hinein. Immerhin die Hälfte der Unternehmen rechnet dann noch mit Produktionsausfällen. Besonders betroffen zeigt sich dabei das Baugewerbe“, erklärt Brossardt.

Neben fehlenden Vorleistungen und elektronischen Bauteilen gehören der Arbeitskräftemangel und eingeschränkte Transport- und Logistikleistungen zu den gewichtigsten Gründen für die Produktionsausfälle. „In knapp 60 Prozent der Unternehmen hat der Mangel an Fachkräften mittlere bis starke Negativeffekte auf die Produktion. Und die Unternehmen erwarten für 2022 eine weitere Verschärfung der Situation. Hier muss dringend durch eine breite Bildungsoffensive gegengesteuert werden. Zudem müssen wir alle uns zur Verfügung stehenden Potenziale nutzen, darunter die Erhöhung der Erwerbsfähigkeit von Älteren und Frauen sowie durch die Anwerbung ausländischer Fachkräfte“, findet Brossardt.

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