Das Landesamt für Statistik hat heute die Zahlen zur Entwicklung der Baukosten 2018 bekannt gegeben. Demnach hat sich das Bauen in Berlin noch einmal um 6,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verteuert. Zu Ursache und Folgen sagt Jan Eder, Hauptgeschäftsführer der IHK Berlin: "Jetzt ist amtlich bestätigt, was Unternehmen schon lange berichten: Die Baukosten in Berlin sind laut Statistischem Landesamt so hoch wie seit 1992 nicht mehr. Steigende Baupreise machen den Bau von neuen Wohnungen für die Mittelschicht noch schwieriger.
Dabei fehlen schon heute in Berlin mehr als 80.000 neue Wohnungen. Für dieses viel zu knappe Angebot trägt die Landesregierung einen Großteil der Verantwortung. Denn statt neue Bauprojekte wie den Blankenburger Süden oder die Randbebauung des Tempelhofer Felds mit höchster Priorität voranzutreiben und so den Markt wirksam zu entlasten, wird privaten Eigentümern weiter offen mit Enteignung gedroht und es werden immer neue teure Rückkaufprojekte ehemals öffentlicher Wohnungen erwogen.
Das alles widerspricht massiv den auch in Berlin immer noch geltenden Regeln der Marktwirtschaft, kostet letztendlich den Steuerzahler Unsummen – und lässt keine einzige Wohnung neu entstehen: Die Lage verschärft sich weiter und die Preise steigen! Allein mit den im Raum stehenden 15,6 Mrd. Euro, die der Deutschen Wohnen für den Rückkauf ihrer 110.000 Berliner Wohnungen mindestens gezahlt werden müssten, könnten über 350.000 Wohnungen zehn Jahre lang mit fünf Euro pro Quadratmeter gefördert werden - und zwar für genau die Wohnungsmieter, die es auch nötig haben.
Wie mit dieser Politik die bis 2030 benötigten neuen 200.000 Wohnungen entstehen sollen, bleibt ein Rätsel. Abhilfe kann hier nur mehr Wohnungsbau schaffen, aber dafür muss sichergestellt sein, dass die Unternehmen sich in einem gesicherten und verlässlichen Marktumfeld bewegen."
foto:jh
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