Anlässlich des Equal Pay Day am 18. März spricht sich die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. für einen sachlichen Umgang mit dem Thema Entgeltgleichheit aus. vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt betont: „Die unbereinigte Lohnlücke liefert keine seriöse Aussage über den Lohnunterschied zwischen Männern und Frauen. Maßgeblich ist die bereinigte Lohnzahlungslücke, die nach Berechnung der wissenschaftlichen Institute zwischen 2,3 und 3,8 Prozent liegt. Dabei werden Faktoren wie Qualifikationsniveau und Erwerbsunterbrechungen, zum Beispiel wegen familiärer Verpflichtungen, berücksichtigt.“
Brossardt: „Erwerbstätigkeit von Frauen fördern“
Der vbw Hauptgeschäftsführer kritisiert, dass die unbereinigte Lohnzahlungslücke, der sogenannte „Gender Pay Gap“, grundsätzlich wenig aussagekräftig ist. „Es werden Männer und Frauen mit völlig unterschiedlichen Qualifikationen, Berufen und Erwerbsbiografien miteinander verglichen. Entgeltunterschiede liegen aber gerade in den verschiedenen Erwerbsbiografien, der unterschiedlichen Berufswahl und Lebenssituation begründet. Frauen reduzieren beispielsweise ihre Erwerbstätigkeit oder pausieren aus familiären Gründen häufiger und länger als Männer. In dieser Zeit können sie naturgemäß keine oder nur weniger Berufserfahrung sammeln. Der Gender Pay Gap blendet diese wichtigen Faktoren völlig aus“, so Brossardt.
Frauen wählen häufig Berufe und Branchen mit geringeren Einkommenschancen, zum Beispiel Sozialberufe oder Tätigkeiten im Einzelhandel. „Es ist wichtig, dass wir Frauen stärker für Berufe im Bereich der Natur- und Ingenieurwissenschaften gewinnen. Dort herrscht meist ein deutlich höheres Lohnniveau. Die bayerischen Metall- und Elektroarbeitgeber sind mit zahlreichen Projekten an Schulen und Hochschulen aktiv, um mehr Mädchen für Technikberufe zu begeistern“, betont Bertram Brossardt.
Des Weiteren fordert der vbw Hauptgeschäftsführer, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf weiter zu verbessern, um die Erwerbstätigkeit von Frauen zu erhöhen: „Wir brauchen einen Ausbau der staatlichen Betreuungsangebote für Kinder, Jugendliche und pflegebedürftige Angehörige sowie flexible Öffnungszeiten. Hier muss die Politik noch nachbessern.“
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