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10.12.2022 - ZDH-Präsident Wollseifer warnt in der "Augsburger Allgemeinen" vor Liquiditäts- sowie Gas- und Stromversorgungsengpässen bei vielen Betrieben. "Kurzfristig betrachtet werden fehlende Anschlussverträge mit Gas- oder Stromversorgern für die Betriebe zum Problem. Wenn hier keine schnellen Lösungen gefunden werden, droht die Produktion wie auch das Erbringen von Dienstleistungen in den betroffenen Betrieben stillzustehen. Zudem müssen die Betriebe zu Jahresbeginn in die Vorfinanzierung der hohen Energierechnungen gehen. Damit diese Betriebe die Zeit bis März überstehen und sie liquide bleiben, sind Härtefallhilfen nötig", so ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer zu Michael Kerler von der "Augsburger Allgemeinen".
Deutschland steuert auf eine Rezession zu. Wie steht das Handwerk in Deutschland konjunkturell da?
Wollseifer: Auch im Handwerk gibt es inzwischen Vorboten für deutlich rauere Zeiten: Betriebe berichten uns, dass die Neuaufträge stark zurückgehen und es zu Auftragsstornierungen kommt. Die konsumnahen Handwerke spüren bereits eine zunehmende Kaufzurückhaltung, weil die Kundinnen und Kunden angesichts sinkender Realeinkommen sparsamer mit ihrem Geld umgehen. Unsere Betriebe können die massiven Kostensteigerungen für Energie, aber auch für viele Rohstoffe und Vorprodukte nur selten vollständig über Preisanpassungen weitergeben. Und nach wie vor bestehen Lieferengpässe. Das alles bleibt natürlich nicht ohne Folgen. So viel ist sicher: Die Handwerkskonjunktur wird an Schwung verlieren, diesmal auch am Bau, der in vorausgegangenen Krisen ein wichtiger Konjunkturanker war.
In Bayern engagieren sich über 4,7 Millionen Menschen ehrenamtlich - Jährlich wird am 5. Dezember der Internationale Tag des Ehrenamts gefeiert. In Bayern engagieren sich 41 Prozent der Bürgerinnen und Bürger freiwillig. Bayerns Sozialministerin Ulrike Scharf ist stolz auf so viel bürgerschaftliches Engagement im Freistaat: „Das Ehrenamt leistet einen unverzichtbaren Beitrag zum Zusammenhalt in unserer Gesellschaft – der persönliche Einsatz macht den Unterschied. Im Ehrenamt spüren wir den Herzschlag unseres Sozialstaates.“ Die Ministerin betont weiter: „Gerade in diesen unruhigen Zeiten sollten wir einen Moment innehalten und erkennen, wie kostbar das Miteinander ist. Unsere bayerische Gesellschaft zeichnet sich dadurch aus, dass sich Menschen füreinander einsetzen! Soziales Miteinander und menschliche Nähe werden bei uns großgeschrieben.“
26.11.2022 - Zu den am Freitag vom Bundeskabinett beschlossenen Gesetzentwürfen für eine Erdgas-Wärme-Bremse sowie eine Strompreis-Bremse erklärt Hans Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH): „Die von der Bundesregierung beschlossene Erdgas-Wärme-Bremse sowie die Strompreis-Bremse setzen an der richtigen Stelle an. Hilfreich ist bei der Strompreisbremse vor allem, dass die jetzt abgesenkte Jahresverbrauchsschwelle dazu führt, dass auch energieintensive kleinere Handwerksbetriebe in den Genuss des Gewerbestromtarifs kommen. Damit werden Wettbewerbsverwerfungen vermieden. Dass sich Politik gerade bei der Ausgestaltung der Verbrauchsschwelle derart flexibel gezeigt hat, ist sehr positiv zu bewerten. Das gilt auch für die Entscheidung, die Gaspreisbremse für das Gros der Betriebe rückwirkend ab Januar 2023 gelten zu lassen - dieses Vorziehen haben wir wiederholt vorgetragen.
So grundsätzlich positiv diese Entscheidung ist, so wenig trägt sie dennoch zu einer Entspannung der Liquiditätslage vor allem energieintensiver Betriebe zu Jahresbeginn 2023 bei, weil die Entlastungsbeträge der Strompreisbremse für die Monate Januar und Februar 2023 erst mit dem Monat März gewährt werden sollen.
Positionen der Kirche zur Energiekrise - Bischof Wilmer: „Wir brauchen besonnenes, aber entschlossenes Handeln“. Angesichts steigender Preise für Energie und andere lebensnotwendige Güter veröffentlicht heute (1. Dezember 2022) der Vorsitzende der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ (Hildesheim), drei Positionen zur aktuellen Energiekrise. Darin legt er dar, dass und wie jeder gemeinsam für Werte einstehen und mit der Energiekrise umgehen kann. In den Mittelpunkt stellt Bischof Wilmer die Verantwortung, wenn er sagt: „Es kommt im Hier und Jetzt auf uns an, als Gesellschaft und ganz persönlich.“ Die gegenwärtige Situation habe wesentlich mit Russland aufgrund von dessen völkerrechtswidrigem und barbarisch geführten Krieg gegen die Ukraine zu tun. Mit den Sanktionen stände man für Werte ein. Bischof Wilmer: „Ich bin überzeugt: Unser Land ist in der Lage, die Sanktionen durchzuhalten und sich nicht spalten zu lassen.“
22.11.2022 - Betriebe des Handwerks im südlichen Sachsen-Anhalt kritisieren das Hin und Her zwischen der Bundes- und Landespolitik in der Frage der Entlastung von den hohen Energiekosten. „Handwerker sind Praktiker, sie erwarten Taten“, erläutert Britta Grahneis, Vizepräsidentin der Handwerkskammer Halle. Zwar werde in den Medien und auf der politischen Bühne viel gestritten, echte Lösungen seien jedoch nicht absehbar. „Meine Berufskollegen reflektieren mir, dass die Übernahme der Energiekostenzahlung im Dezember allein keine spürbare Entlastung bringt. Für die energieintensiven Betriebe wie Bäcker, handwerkliche Textilreiniger, Fleischer oder Lackierer braucht es eine strukturelle Entlastung. Hierfür müssen insbesondere konkretere Regelungen ausgestaltet werden, um für die Betriebe die Härten im Januar und Februar abzufedern. Sonst werden spätestens im Frühjahr etliche Lichter in den Betrieben erlöschen und nicht wieder angehen.“
Handwerkskammer Halle (Saale)
Gräfestraße 24
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