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Brossardt: „Forderungsempfehlung der Gewerkschaft ist realitätsfern“ Bei der Auftakt-Pressekonferenz zur Tarifrunde in der Metall- und Elektro-Industrie kritisierte der Hauptgeschäftsführer des vbm – Verband der Bayerischen Metall- und Elektro-Industrie e. V., Bertram Brossardt, die Forderungsempfehlung der IG Metall als realitätsfern zu hoch.

„Die aktuelle Lage wird bestimmt von einer schwachen Weltkonjunktur, großer Unsicherheit aufgrund geopolitischer Krisen, einer hohen Volatilität, einer bisher nicht gekannten Heterogenität zwischen Branchen und einzelnen Unternehmen und einer seit Jahren sinkenden internationalen Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen wegen stetig steigender Lohnstückkosten. Seit 2008 stiegen die Tariflöhne um 20 Prozent. Die Produktivität wuchs aber nur um zwei Prozent. Daher appellieren wir an die tarifpolitische Vernunft der IG Metall“, betonte Brossardt.

Brossardt erklärte: „Wir erleben derzeit eine Scheinkonjunktur, die von den Sonderfaktoren niedriger Ölpreis, niedrige Zinsen und schwachem Euro gestützt wird. Diese Faktoren sind nicht nachhaltig. Insoweit verlieren die Wachstumsprognosen für den Tarifabschluss an Bedeutung. Die Tarifabschlüsse müssen sich viel mehr am gesamtwirtschaftlichen Produktivitätsfortschritt orientieren. Nur das, was zusätzlich erwirtschaftet wird, kann auch in Form höherer Entgelte an die Beschäftigten weitergegeben werden. Beim gesamtwirtschaftlichen Produktivitätsfortschritt ist 2016 nach Prognosen der Wirtschaftsforschungsinstitute kaum etwas zu erwarten.“

In der aktuellen Lage gelte es vor allem, wettbewerbsfähige Tarifverträge zu gestalten. „Damit der Flächentarifvertrag für große, mittlere und kleine Unternehmen der verschiedenen M+E Branchen attraktiv bleibt, ist mehr Flexibilität nötig. Die Firmen müssen die finanziellen Belastungen durch einen Tarifabschluss abfedern können, damit wir Wertschöpfung und das hohe Beschäftigungsniveau von 810.000 M+E Beschäftigten dauerhaft im Freistaat halten können“, so Brossardt.

Kommunikationskampagne zur M+E Tarifrunde 2016

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