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Den heute von der Bundesagentur veröffentlichten Arbeitsmarktbericht, kommentiert Dr. Ralf Pieterwas, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Südthüringen: Es ist positiv, dass die Zahl der Arbeitslosen in Thüringen im Juli im Vergleich zu den Vormonaten nicht weiter ansteigt. Allerdings sprechen die Zahlen des Vorjahresvergleichs eine andere Sprache. Danach ist die Arbeitslosenzahl in Thüringen wenn auch auf niedrigem Absolut-Niveau um gut ein Fünftel gestiegen. Als stark industrialisiertes Bundesland ist der Anstieg der Arbeitslosigkeit in Thüringen im Juli 2020 im Vergleich zum Vorjahresmonat höher als in den anderen neuen Bundesländern. Südthüringen ist eines der wichtigsten Gewerbegebiete Thüringens. Daher ist hier der Anstieg der Arbeitslosigkeit besonders hoch (+27 Prozent), allerdings deutlich unter den westdeutschen Industrieregionen Bayern (+46 Prozent), Baden-Württemberg (+45 Prozent), Hamburg (+35 Prozent) und Hessen (+33 Prozent).


Thüringen und Südthüringen kommen bisher mit einem blauen Auge durch die Krise. Dies erlaubt aber noch keine Aussage über die Entwicklung im Herbst. Wir gehen davon aus, dass unsere Automobilzulieferer in der Industrie in besonders schwieriges Fahrwasser geraten, auch wenn sie sehr flexibel mit neuen Anforderungen umgehen werden. Außerdem erwarten wir, dass es im Handel und HoGa-Bereich in unserer Region nicht die gleichen Verwerfungen geben wird wie in den Ballungsgebieten. In den Großstädten sind bereits jetzt viele kleine Boutiquen und Cafés gefährdet, weil die Umsätze nicht mehr für die häufig vierstelligen Monatsmieten ausreichen.


Industrie- und Handelskammer Südthüringen
Bahnhofstraße 4-8
98527 Suhl