Lutherstadt Wittenberg - Mit einem Vortrag des vatikanischen Kurienkar dinals Walter Kasper wurde die Themenwoche „ Ökumene“ auf der Weltausstellung Reformation eröffnet. Eine Woche lang steht die Ökumene im Mittelpunkt, zahlreiche ranghohe Vertreter der evangelischen und katholischen Kirche diskutieren und feiern Gottesdienste.
"Gottes Geist hat Überraschungen vor! - Walter Kardinal Kasper eröffnet in Wittenberg die Themenwoche 'Ökumene'
Walter Kardinal Kasper würdigte Martin Luther; der Reformator habe den „Glutkern des Evangeliums“ neu entdeckt. Bedauerlicherweise hätten die Er- eignisse der Reformationszeit zur Kirchenspaltung geführt. Heute sei „das konfessionelle Zeitalter definit iv abgeschlossen“. Es gehe nun nicht darum, eine „fade Konsenssoße“ herzustellen, „etwas Salz und Pfeffer müsse schon dabei sein“. Es gehe darum, die „Vielfalt der Profile als Reichtum zu sehen“ und der Ökumene das „Gift der Rechthaberei und Arroganz“ zu entziehen.
„Das Reformationsjahr ist ungeplant zu einem Kairos geworden“, freute sich Kasper, der viele Jahre Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen war. Die Ökumene fange mit dem Reformationsjahr „noch einmal ganz neu an“. „Gottes Geist hat Überraschungen vor, wir sollten sie nicht verpassen!“ Kasper forderte, dass die vielen ökumenischen Dialoge bekannter werden, „man kann nicht immer neue Kommissionen zusammenrufen und die Ergebnisse dann in Regalen verstauben lassen“. Die erheblichen Annäherungen von Lutheranern und Katholiken „müssen zu praktischen Konsequenzen führen, auf die unzählige Gläubige warten
foto: Kardinal Walter Kasper Stiftung
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