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Joachim Kardinal Meisner, emeritierter Erzbischof von Köln. Er starb am 5. Juli im Alter von 83 Jahren während seines Urlaubs in Bad Füssing. Kardinal Meisner war von 1989 bis 2014 Erzbischof des Erzbistums Köln. Zuletzt lebte der Kardinal in Köln. - Am Freitag, 14. Juli ist St. Gereon ab 8 Uhr geöffnet und die Gläubigen können am verschlossenen Sarg beten. Um 18 Uhr wird eine Totenvesper abgehalten. Die Exequien werden gehalten am Samstag, 15. Juli um 10 Uhr von Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki im Kölner Dom. Anschließend wird Kardinal Meisner in der Bischofsgruft bestattet.

Bereits um 9:15 Uhr wird es eine Prozession von St. Gereon zum Dom geben.

Ein schlichtes Holzkreuz aus seiner Heimat

 

Köln. Kardinal Joachim Meisner wird am Samstag, 15. Juli, im Hohen Dom zu Köln bestattet. Der Alt-Erzbischof ist bereits im violetten Messgewand in einen schlichten Sarg aus Eiche gelegt worden. Er trägt seinen Bischofsring und das Pallium. Auch eine Mitra wurde mit in den Sarg gelegt. Das Brustkreuz, das Kardinal Meisner selbst für die Bestattung bestimmt hat, ist ein schlichtes Holzkreuz, in das ein Kreuz aus Nephrit, einer Mineralie aus seiner Heimat, eingearbeitet ist. In den Sarg wurden außerdem Kopien der Urkunden von seiner Taufe, Firmung, Priester- und Bischofsweihe. Diese Urkunden verwahrte er Zeit seines Lebens in einem Kästchen auf, das er „seine Bundeslade“ nannte und von der er häufig erzählte.

Prozession zum Dom

 

Der Dom wird bereits um 8.30 Uhr geöffnet und ist für Gläubige frei zugänglich. Einige Bänke sind für Familie, Vertreter aus Politik und Gesellschaft sowie Menschen mit Behinderungen reserviert. Die Prozession setzt sich um 9.15 Uhr an St. Gereon in Bewegung. Voran geht die Kreuzgruppe mit Ministranten, dann folgen die Fahnenträger von Vereinen und Verbänden sowie Seminaristen, Diakone, Priester, das Domkapitel und Bischöfe. Direkt vor dem Sarg geht der derzeitige Erzbischof von Köln Rainer Maria Kardinal Woelki. Der Leichenwagen wird von den Maltesern, Grabesrittern und Mitarbeitern der Dombauhütte begleitet. Direkt hinter dem Leichenwagen gehen zwei der engsten Mitarbeiter Meisners. Sein letzter Sekretär Monsignore Oliver Boss wird den Bischofsstab mit der Krümme nach unten tragen. Sein langjähriger Fahrer Roman Dolecki trägt eine Mitra. Ihnen schließen sich die Familienangehörigen des verstorbenen Kardinals und Vertreter des politischen und gesellschaftlichen Lebens an.

Auf der Internetseite von Kardinal Meisner ist ein Online-Kondolenzbuch eingerichtet.
> Zum Kondolenzbuch  

Karinal Erdö predigt bei Exequien

 

Kardinal Woelki wird die um 10 Uhr beginnenden Exequien leiten. Auf Einladung von Kardinal Woelki wird der langjährige Freund Meisners, Erzbischof Peter Kardinal Erdö aus Esztergom-Budapest und Primas von Ungarn, predigen. Auch die musikalische Gestaltung orientiert sich am Leben des verstorbenen Kardinals. Die Lieder „Adeste fideles“ und „Segne du Maria“ wurden von Kardinal Meisner ausdrücklich gewünscht. Meisner liebte die Krönungsmesse von Wolfgang Amadeus Mozart, aus der nun auch Teile vorgetragen werden. Singen werden der Mädchenchor, die Herren des Domchores, die Domkantorei und das Vokalensemble Kölner Dom. Die Beisetzung findet am Ende des Gottesdienstes in der Bischofsgruft statt. Informationen zum Ablauf der Feierlichkeiten werden laufend auf www.erzbistum-koeln.de/news/Ablauf-der-Trauerfeierlichkeiten-fuer-Kardinal-Meisner aktualisiert.

 


Am Dom wird es die üblichen Sicherheits- und Taschenkontrollen geben. Mehr Infos unter    www.koelner-dom.de/informationen/sicherheitsvorkehrungen

 

  

 

Zahlreiche Gäste aus Politik und Kirche

Köln. Zur Bestattung von Kardinal Meisner werden am Samstag zahlreiche Gäste aus Kirche, Politik und Gesellschaft erwartet. Konzelebrieren werden unter anderem der Apostolische Nuntius Erzbischof Dr. Nikola Eterovic, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz Erzbischof Reinhard Kardinal Marx sowie Erzbischof Peter Kardinal Erdö aus Budapest (Ungarn), der auch die Predigt halten wird.

Gästeliste zur Bestttung von Kardinal Meisner (Stand: 14. Juli)

Freitag, 14. Juli in St. Gereon

 

8:00-19:00 Uhr Kirche St. Gereon mit dem verschlossenen Sarg geöffnet

 

Möglichkeit zur Verabschiedung für alle Gläubigen

 


18:00 Uhr Totenvesper am verschlossenen Sarg mit Kardinal Woelki.

 

Freier Zugang für Mitfeiernde; Freier Zugang für schreibende Medien; 

 

Live-Übertragung auf erzbistum-koeln.de und bei domradio.de und EWTN

19:00 Uhr  St. Gereon schließt

 

Samstag, 15. Juli

 

8:30 Uhr Der Dom wird geöffnet und ist frei zugänglich, soweit die Plätze reichen; 

 

einige Bänke sind für Familie, Angehörige, Vertreter aus Politik und Gesellschaft sowie Behinderte reserviert; es gibt die jetzt übliche Sicherheits- und Taschenkontrolle am Eingang. An den Eingängen werden Liedhefte verteilt.

 

9:15 Uhr Prozession von St. Gereon zum Hohen Dom

 

Prozessionsweg: Gereonskloster, Christophstr., Gereonstr., Unter Sachsenhausen, Kreisverkehr Marzellenstr., Komödienstr., Kardinal-Höffner-Platz, Domplatte

 


10:00 Uhr Exequien im Dom
 mit Bestattung in der Bischofsgruft
Live-Übertragung ab 9:15 Uhr auf erzbistum-koeln.de, bei domradio.de und EWTN

 

Bis zur Beerdigung von Kardinal Meisner wird täglich um 15 Uhr in allen Kirchen des Erzbistums Köln für 15 Minuten die Totenglocke geläutet und es gibt Trauerbeflaggung an kirchlichen Gebäuden.

 

Kardinal Woelki im WDR-Radio

Anlässlich der Bestattung des Alt-Erzbischofs Joachim Kardinal Meisner am Samstag spricht sein Nachfolger Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki die Morgenandachten auf allen WDR-Runkfunkwellen. Auf WDR 2 läuft die Andacht am Samstag, 15. Juli, um 6.20 Uhr, auf WDR 3 um 7.50 Uhr, auf WDR 4 um 8.55 Uhr und auf WDR 5 um 6.55 Uhr. Die Morgenandacht von Woelki kann am Samstagvormittag nach der Sendung online nachgehört werden: www.kirche-im-wdr.de

 

Die Ansprachen können Sie in der Regel danach hier online hören: http://www.kirche-im-wdr.de/startseite

Die Sendezeiten sind:
WDR 2:  6:20 Uhr
WDR 3:  7:50 Uhr
WDR 4:  8:55 Uhr
WDR 5:  6:55 Uhr

Gläubige können am Samstag, 15. Juli, ab 9.15 Uhr die Prozession zum Dom und die Bestattung von Joachim Kardinal Meisner auf domradio.de verfolgen. Bereits am Freitag, 14. Juli, feiert Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki um 18 Uhr in der Basilika St. Gereon am verschlossenen Sarg die Totenvesper. Auch diesen Gottesdienst überträgt domradio.de live in Bild und Ton im Web-TV.

 

  

 

Trauergottesdienste für Kardinal Meisner im Erzbistum Köln

 

Bonn

 

Bonner Münster: Freitag, 14. Juli um 18 Uhr

  

Leverkusen
St. Remigius: Freitag, 14. Juli um 18:30 Uhr

 

 

"Er hatte keine Angst vor dem Tod. Für ihn stand Gott im Zentrum"

Am 25. Dezember 1933 wurde Joachim Meisner in Breslau, Deutsch Lissa, als zweiter von vier Brüdern geboren. Seine Eltern Hedwig und Walter Meisner, führten ein Einzelhandelsgeschäft, bis der Vater im Krieg fiel und die Familie 1945 zu Fuß und mit der Bahn vor der Roten Armee fliehen musste. Die Familie kam schließlich in Körner bei Mühlhausen in Thüringen an. Dort machte er 1948 seinen Schulabschluss und begann eine Lehre als Bankkaufman. In der Schule wurde der katholische Meisner in der überwiegend evangelisch geprägten Umgebung wegen seiner vielen schulfreien Feiertage beneidet. 1956 absolvierte er über das Norbertuswerk in Magdeburg das Abitur. Im selben Jahr begann er ein Studium der Philosophie und Theologie in Erfurt, das er sechs Jahre später erfolgreich abschloss.

 


Am 8. April wurde der junge Theologe in Neuzelle von Bischof Ferdinand Piontek, Apostolischer Administrator von Görlitz, zum Diakon geweiht. Am 22. Dezember 1962 erfolgte in Erfurt die Weihe zum Priester durch Weihbischof Josef Freusberg aus Erfurt. 1963 arbeitete er zunächst als Kaplan in Heiligenstadt (St. Ägidien), ab 1966 dann in Erfurt (St. Crucis). Als Rektor im Caritasverband Erfurt betreute von 1966 bis 1975 er das Referat „Kirchliche Dienste”. Gleichzeitig bereitete Meisner seine theologische Promotion vor, bis er 1969 dann zum Dr. theol. an der Gregoriana in Rom ernannt wurde.

 


Meisners Bischofsweihe fand am 17. Mai 1975 statt, ernannt wurde er zum Weihbischof in Erfurt/Meiningen und zum Titularbischof von Vina. Fünf Jahre später, am 25. April, wurde er zum Bischof von Berlin berufen. Die Amtseinführung fand am 17. Mai 1980 in Berlin statt. Meisner ließ sich in all den Jahrzehnten in der DDR nie von den Kommunisten beeindrucken und bemühte sich als Bischof besonders um die Aussöhnung mit Polen, Tschechen und Slowaken.

 


Den Vorsitz der Berliner Bischofskonferenz übernahm Meisner am 7. September 1982. Nur wenige Monate später, am 5. Januar 1983 wurde Meisner zum Kardinal ernannt und am 2. Februar des gleichen Jahres wurde er im Konsistorium zu Rom schließlich zum Kardinal erhoben. Damit übernahm Meisner auch weltkirchliche Mitverantwortung: Im Vatikan war er Mitglied der Kongregation für die Bischöfe; der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnungen; der Kongregation für den Klerus des Päpstlichen Rates für Gesetzestexte; der Präfektur für die wirtschaftlichen Angelegenheiten des Heiligen Stuhls; des Kardinalrates zum Studium der organisatorischen und wirtschaftlichen Fragen des Apostolischen Stuhls und des Obersten Komitees der Päpstlichen Missionswerke.

 


Nachdem er acht Jahre lang Bischof im geteilten Berlin war, folgt am 20. Dezember 1988 die letzte „Versetzung“ für Kardinal Meisner. Der Papst ernannte ihn zum Erzbischof von Köln. Am 1. Fastensonntag des Jahres, dem 12. Februar 1989, wurde er ins Amt eingeführt. Nach Köln habe er nie gewollt, betonte Kardinal Meisner immer wieder. Bei der Feier zur Emeritierung im Jahr 2014 gab er sich aber versöhnlich „da wo man nicht hin will, da ist man richtig.“

 


In der Deutschen Bischofskonferenz übernahm er oft wichtige Aufgaben. Er war Vorsitzender der Liturgiekommission und der Unterkommission für Mittel- und Osteuropa; Vorsitzender der Solidaritätsaktion Renovabis, des Osteuropa-Hilfswerks der Katholischen Kirche; Mitglied der Kommission Weltkirche und schließlich Präsident der Bischöflichen Kommission „Ecclesia celebrans“.

 


Kardinal Meisner erhielt zahlreiche öffentliche Ehrungen, so wurde ihm 1996 die Ehrendoktorwürde der Universität Breslau verliehen und 2005 die der Katholischen Universität Lublin. Meisner war Ehrenbürger der polnischen Stadt Trzebnica und Levoca. Die Tschechische Republik verlieh ihm den Orden des Weißen Löwen III. Klasse. 2003 erhielt er das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland mit Stern und Schulterband.

 


In den vielen Jahrzehnten seines Lebens, machte Meisner immer wieder folgende Erfahrung: Dem Glaubenden und der Kirche wie ihren Amtsträgern „weht der Wind ins Gesicht“. Um des Evangeliums und der Menschen willen vertrat er auch Positionen, die ihm Kritik einbringen.

 


Auf die spannende Gottesfrage hat er sich nicht nur mit Leib und Seele eingelassen, sondern auch auf die Spannungen, die damit in einer pluralistischen Gesellschaft verbunden sind. Dies machte ihn zu einem der profiliertesten Vertreter der Kirche nicht nur in Deutschland und zu einem gefragten Gesprächspartner – wobei er seine Beiträge nicht den Erwartungen des Publikums anpasst, sondern immer das Ziel vor Augen hat, aus einem unerschütterlichen Glauben heraus Christus berührbar zu machen.

 


Auf die Frage, was ihn in seiner Amtszeit in Köln am meisten beeindruckt habe, antworte Kardinal Meisner bei der feierlichen Abschiedsfeier „unvergesslich bis heute ist die Nacht auf dem Marienfeld.

 


Sein bischöfliches Motto „unsere Hoffnung für Euch steht fest“ aus dem 2. Korintherbrief (1,7) war gleichzeitig auch der Titel des letzten Fastenhirtenbriefes, den er anlässlich seiner Emeritierung als Erzbischof am 28. Februar 2014 als Abschiedsbrief an die Gemeinden im Erzbistum Köln richtete.

 


Alle Aufgaben, die ihm im Laufe seines Lebens in der Kirche übertragen wurden, hat sich Joachim Kardinal Meisner mit einer bewundernswerten Gründlichkeit und Gewissenhaftigkeit und einem restlosen Einsatz gewidmet.

 


Was er tat, wusste er bei Gott geborgen.

 

Kardinal Meisner auf 16 Seiten in der Kirchenzeitung

Erzbistum Köln – Kirchenzeitung – Ausgabe online verfügbar

Köln. In der aktuellen Ausgabe der Kirchenzeitung wird auf mehreren Seiten das Leben des Alt-Erzbischofs Joachim Kardinal Meisner beleuchtet. In einem Interview erzählt Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki von seinem Amtsvorgänger. Im Kommentar beleuchtet der Chefredakteur der Kirchenzeitung, Robert Boecker, die vergangenen 25 Jahre, die er Kardinal Meisner an vielen Stationen seines bischöflichen Wirkens begleiten durfte. Anlässlich der Bestattung kann diese Ausgabe kostenlos online als Flipping-Book unter www.erzbistum-koeln.info/kiz-zum-tod-von-kardinal-meisner gelesen werden. (pek170713-mth)