17.11.2020 - Fehlerlichtbogen-Schutzeinrichtungen (AFDD) - 30 Prozent aller Brände in Gebäuden werden durch Fehlerlichtbögen verursacht. Sie entstehen zum Beispiel durch veraltete, defekte oder überlastete Kabel und Leitungen. Dabei können elektrisch gezündete Brände mithilfe eines AFDD vermieden werden. Wie die Schutzeinrichtung funktioniert, warum eine Installation sinnvoll ist und in welchen Bereichen sie nach Norm vorgeschrieben wird, darüber informiert ein von der ArGe Medien im ZVEH aufgelegtes Infopaket aus Leitfaden, Film und Präsentation. Immer wieder hört und liest man im Zusammenhang mit Wohnungs- und Gebäudebränden in den Medien von einem technischen Defekt. Gemeint ist damit in der Regel ein elektrisch gezündeter Brand. Rund ein Drittel aller Brände wird durch veraltete, unsachgemäß installierte, beschädigte oder überlastete elektrische Anschlüsse verursacht. Diese Brände bleiben meist lange unentdeckt und können sich so ungehindert ausbreiten. Für die Hausbewohner bedeutet das Lebensgefahr, von hohen, durch Gebäudeschäden verursachten Kosten ganz zu schweigen. Dabei lassen sich die meisten elektrisch verursachten Brände ganz einfach mithilfe einer Fehlerlichtbogen-Schutzeinrichtung, auch AFDD genannt, vermeiden.
Wie funktioniert der AFDD?
AFDD steht für Arc Fault Detection Devices und bezeichnet Schutzeinrichtungen, die den Strom- und Spannungsverlauf mittels digitaler Signalverarbeitung überwachen. Das gilt übrigens nicht nur für die feste elektrische Installation, sondern auch für die an den Stromkreis angeschlossenen elektrischen Geräte. Der Zweck des AFDD ist es, Störlichtbögen rechtzeitig zu erkennen und den Stromkreis zu unterbrechen, bevor ein Brand entsteht.
AFDD für bestimmte Orte/Räume nach Risikoanalyse vorgeschrieben
Der Schutz vor elektrisch gezündeten Bränden in Endstromkreisen ist bei der Neuerrichtung von Gebäuden für bestimmte Orte und Räumlichkeiten – so zum Beispiel in Museen, Orten mit brennbaren Baustoffen, Hotels und Kindertagesstätten, aber auch in Schlafzimmern – nach DIN VDE 0100-420 gefordert. Um diese Forderung zu erfüllen, bietet sich als technische Lösung der Einbau eines AFDD an. Bei Bestandsgebäuden ist eine Nachrüstung keine Pflicht. Sie stellt aber eine sinnvolle Investition in die Sicherheit der Bewohner und des Gebäudes dar und ist in der Regel ohne großen Aufwand und ohne hohe Kosten realisierbar.
Infomaterial für Innungsfachbetriebe
Um auf verständliche und anschauliche Weise über die Funktionsweise der AFDD-Schutzeinrichtung, deren Nutzen und die empfohlenen Einsatzorte zu informieren, hat die Arbeitsgemeinschaft Medienwerbung im Zentralverband der Deutsche Elektro- und Informationstechnischen Handwerk (ArGe Medien im ZVEH) gemeinsam mit ihren E-Marken-Partnern aus der Industrie ein aus mehreren Bausteinen bestehendes Informationspaket aufgelegt. Es umfasst einen Leitfaden, eine Präsentation sowie einen Film und wird Innungsfachbetrieben und Innungen kostenfrei zur Verfügung gestellt.
Leitfaden gibt Antworten auf technische Fragen
Ist der Einbau einer AFDD-Schutzeinrichtung Pflicht oder Empfehlung? Wie entscheide ich, ob ein AFDD eingesetzt werden soll und wann ist eine Risiko- und Sicherheitsbewertung nötig? Antworten darauf sowie auf viele weitere Fragen hält ein vom ZVEH erstellter Leitfaden bereit. Die 8-seitige FAQ-Sammlung gibt Innungsfachbetrieben nicht nur gute Argumente für die Installation der Schutzeinrichtung an die Hand, sondern informiert auch ausführlich über die aktuelle Rechtslage, über Prüffristen, Nachrüstpflichten, normative Vorgaben und Hilfestellungen. Der Leitfaden ist hier zu finden: www.zveh.de/afdd
Präsentation zu Grundlagen von AFDD
Einen guten Überblick über Funktionsweise und Nutzen des AFDD gibt auch die Präsentation „Grundlagen zur Fehlerlichtbogen-Schutzeinrichtung (AFDD)“. Hier werden nicht nur die Ursachen für elektrisch entzündete Brände erklärt, sondern auch, wie ein Fehlerlichtbogen entsteht. Zudem gibt die Präsentation elektrohandwerklichen Betrieben ausführliche Informationen zu der Frage, in welchen Gebäuden, Orten und Räumlichkeiten eine Installation der Schutzeinrichtung nach DIN VDE 0100-420 gefordert ist. Die Präsentation kann auch für die Kundeninformation und -akquise genutzt werden. Die Präsentation ist hier zu finden: www.arge-medien-zveh.de/marketingpool/afdd
Der Film: Brandvermeidung mit Elektromeister Stark
An Kunden der Innungsfachbetriebe wendet sich der 3-minütige Erklärfilm „Der AFDD: Schutz vor elektrisch gezündeten Bränden“. Hier erfährt Familienvater Schmidt vom Elektrohandwerker seines Vertrauens nicht nur, wie Kabelbrände ausgelöst werden. Elektromeister Stark zeigt ihm auch, wie der AFDD ganz einfach in den Verteilerkasten eingebaut werden kann, um das eigene Zuhause sicherer zu machen.
Der informative Film kann über den YouTube-Kanal der Elektrohandwerke abgerufen und von elektrohandwerklichen Innungsfachbetrieben auch in den eigenen Webauftritt eingebunden sowie für Aufklärung und Kundenakquise genutzt werden: https://youtu.be/fJqhQ1dlzmE
Der ZVEH: Der Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) vertritt die Interessen von 50.164 Unternehmen aus den drei Handwerken Elektrotechnik, Informationstechnik und Elektromaschinenbau. Mit 510.977 Beschäftigten, davon 44.746 Auszubildende, erwirtschaften die Unternehmen einen Jahresumsatz von rund 66,1 Milliarden Euro. Dem ZVEH als Bundesinnungsverband gehören 12 Landesverbände mit 320 Innungen an.
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