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Was ist alt, was ist neu? Das zart-blaue Gebäude in der Mitte ist das Mehrfamilienhaus aus den späten Sechzigerjahren. Dank einer aufwändigen Umgestaltung der ehemals nüchternen Fassade reiht es sich heute perfekt in die umliegenden Gebäude des historischen Marktplatzes ein. ( foto o. ) - 

Lange störte im sächsischen Zwönitz ein DDR-Zweckbau die Ästhetik des historischen Marktplatzes. Mithilfe von ALLIGATOR-Produkten wurde die Fassade aufwändig umgestaltet – und passt sich nun bestens in ihre charmante Umgebung ein. - Mit ihrem historischen Marktplatz hat sich die sächsische Bergstadt Zwönitz ein kleines Juwel aus vergangenen Zeiten erhalten: Schmucke Altbauten mit pastellfarbenen Fassaden prägen hier das Bild, kunstvolles Fachwerk und schiefergedeckte Dächer bilden ein stimmiges Ensemble. Nur ein Gebäude – ein Mehrfamilienhaus am Markt 2 – tanzte bis vor Kurzem optisch aus der Reihe: In den späten sechziger Jahren hatte man an dieser Stelle ein Haus aus dem 16. Jahrhundert abgerissen und durch einen nüchternen DDR-Zweckbau ersetzt. Der blockige Klotz mit seiner sattgelben Front sorgte für einen Knacks in der Ästhetik des schönen Marktplatzes. „Das ging sogar so weit, dass die Postkarten-Fotografen immer an dem Haus vorbeifotografiert haben“, erinnert sich Tim Schneider, Vorstandsvorsitzender der Wohnungsgenossenschaft Zwönitz eG. Die Genossenschaft erwarb das Gebäude im Jahr 2019 – und der historisch interessierte Schneider beschloss, der nüchternen Fassade neuen Glanz zu verleihen.


Zweckmäßig, nüchtern, gelb: So sah das Haus vor der Fassadensanierung aus. Ein Bruch in der sonst so charmanten Ästhetik des Zwönitzer Marktplatzes.
Fotos von den früheren Gebäuden: Wohnungsgenossenschaft Zwönitz e.G.


Der Fassade die Massivität nehmen
„Für uns war schnell klar: Da wir das Gebäude sowieso wärmedämmen müssen, können wir gleich auch was an der Optik verändern“, erzählt er. „Ziel war nicht, dass das Haus besonders herausstechen sollte, im Gegenteil: Es sollte sich etwas zurücknehmen und sich besser in die Umgebung einfügen.“ Schneider las sich in die Geschichte des ursprünglichen Hauses ein, besah alte Fotografien und orientierte sich mit seinen Überlegungen auch an einem benachbarten Altbau. Gemeinsam mit Bauingenieur Michael Göckert entwickelte er peu à peu eine Idee davon, wie die Fassade aussehen sollte. „Wir wollten dem Haus seine Massivität nehmen und haben deshalb Elemente gewählt, die sie unterteilen und kleinteiliger wirken lassen“, erklärt Göckert.


Heute unterteilen weiße Gesimse und Zierbänder die Fassade und nehmen ihr dadurch ihren nüchternen und blockartigen Charakter.


Die Neugestaltung der Fassade übernahm der ortsansässige Malermeister Steffen Werner mit seinem Team – und griff dabei auf verschiedene Produkte von ALLIGATOR zurück. „Wir haben zunächst die Fassade energetisch saniert mit dem Wärmedämmverbundsystem 140mm von ALLIGATOR“, erklärt Werner. „Und dann ging es an die eigentliche Gestaltung der Fassade: Dafür haben wir die Ecken abgesetzt, Bänder in die Fassade hineingezogen, Simskanten gefertigt und Fensterfaschen farblich abgesetzt und erhaben ausgebildet. Mithilfe der Dämmung konnten wir außerdem verschiedene Ebenen auf der Fassade erzielen und ihren Mittelteil etwas nach vorne ziehen.“


Eine schiefergedeckte Mansarde überdeckt das vierte Obergeschoss und gleicht das Aussehen des Hauses noch weiter an die Nachbargebäude an. Die Aufschrift „Blauer Engel“ ist eine Reminiszenz an das ursprüngliche Gebäude.

Ungefähr acht Wochen mit durchschnittlich fünf bis sechs Mann waren der Malermeister und sein Team auf der Baustelle tätig. Heute unterteilen profilierte Zierbänder die Fassade ebenso wie abgesetzte Gesimse an den Fenstern. Auch die Dachrinnen wurden bewusst mittig über die Hausfront gezogen, statt sie dezent an der Seite unterzubringen. Abgerundet wird der neue, alte Look des Hauses durch eine prägnante, mit Schiefer gedeckte Mansarde, die sich jetzt bis über das vierte Obergeschoss zieht und dem Stil der umliegenden Gebäude entspricht. Das gesamte Dach wurde mit Schiefer neu gedeckt, die alten Fenster gegen schöne, neue Sprossenfenster getauscht.



Zum Einsatz gekommen sind an der Fassade verschiedene Produkte von ALLIGATOR – vom Wärmedämmverbundsystem bis hin zur mineralischen Kieselit-Fassadenfarbe. Aus insgesamt drei Farbkonzepten machte ein zartes Blau-Grau schließlich das Rennen.

Mineralischer Systemgedanke
Um ihnen die Auswahl des richtigen Farbtons für die Fassade zu erleichtern, stellte ALLIGATOR dem Vorstandsvorsitzenden Schneider und Bauingenieur Göckert drei verschiedene Farbkonzepte vor. In Abstimmung auch mit den Mitarbeitern der Wohnungsgenossenschaft fiel die Wahl schließlich auf ein sanftes Blau-Grau, das sich nicht nur prima in die Umgebung integriert: Es harmoniert auch perfekt mit den zartweißen Bändern und dem dunklen Schiefer. „Sowohl Putz als auch Anstrich wurden mit Produkten auf Silikatbasis ausgeführt – so zum Beispiel unserer Kieselit-Fassadenfarbe –, um den mineralischen Systemgedanken beizubehalten“, erläutert Fachberater Ralf Viehweger, der das Projekt von ALLIGATOR-Seite aus begleitet hat. Kieselit eignet sich für eine Verwendung auf mineralischen, organischen und kalkhaltigen Untergründen und kommt oft auch an denkmalgeschützten Objekten zum Einsatz. Malermeister Werner ergänzt: „Wir arbeiten schon seit 30 Jahren mit ALLIGATOR und haben sowohl in der Zusammenarbeit als auch mit den Produkten sehr gute Erfahrungen gemacht. Sie lassen sich gut verarbeiten und sind ausgesprochen farbstabil.“



Im Gespräch: Ralf Viehweger vom ALLIGATOR-Außendienst, Vorstandsvorsitzender Tim Schneider von der der Wohnungsgenossenschaft Zwönitz eG sowie Steffen Werner, Geschäftsführer Werner Maler- und Putz GmbH.

An der Giebelseite des Gebäudes hängt heute wieder eine Originaltafel, die Johannes Gutenberg zeigt. Daneben hat Tim Schneider eine zweite Tafel aus rotem Sandstein mit Erläuterungen zum Gebäude anbringen lassen.


In goldenen Lettern ist auf der Fassade heute wieder der Schriftzug „Blauer Engel“ zu lesen – eine Reminiszenz an ein Hotel, das eine Zeit lang in dem ursprünglichen Gebäude am Markt 2 untergebracht war. Und als Erinnerung an einen Verlag mit Druckerei, der seine Räume ebenfalls für einige Jahre in dem Haus hatte, hängen dort jetzt zwei Tafeln aus rötlichem Sandstein: Eine ist originalerhalten aus der Druckerei, sie zeigt Johannes Gutenberg, den Erfinder des Buchdrucks. Die andere hat Schneider anfertigen lassen, sie enthält einige Erläuterungen zum Haus. Die Begeisterung über das Ergebnis ist dem Genossenschaftsvorstand anzumerken: „Das Haus passt sich heute wunderbar in die Umgebung des historischen Marktplatzes ein. Wir bekommen viel positiven Zuspruch sowohl von den Bewohnern als auch von Passanten“, erzählt er abschließend. „Besonders gefreut hat mich der Kommentar eines älteren Mannes, der in der Nähe lebt: Durch die vorgesetzte Mansarde dachte er doch glatt, wir hätten das Gebäude aufgestockt.“

Das Originalgebäude aus dem 16. Jahrhundert hatte über die Jahrhunderte unter anderem das Hotel „Blauer Engel“ beherbergt sowie einen Verlag mit Buchdruckerei. In den Sechzigern wurde es abgerissen und durch einen nüchternen Neubau ersetzt.
Fotos von den früheren Gebäuden: Wohnungsgenossenschaft Zwönitz e.G.

BAUTAFEL
- Objekt: Mehrfamilienhaus Am Markt 2, Zwönitz
- Bauherr: Wohnungsgenossenschaft Zwönitz e.G., Tim Schneider, www.wg-zwönitz.de
- Bauingenieur: Mensch im Raum Bauplanung UG, Michael Göckert, Zwönitz, www.goeckert.com
- ausführender Betrieb: Werner Maler- und Putz GmbH, Steffen Werner, Zwönitz
- ALLIGATOR-Fachberater: Ralf Viehweger

 

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