04.08.2022 – Und wieder rücken Ost- und Westdeutschland ein kleines Stückchen enger zusammen. Mit der Auszahlung Mitte August bekommen die rund 130.000 Beschäftigten im Garten- und Landschaftsbau in der gesamten Bundesrepublik den gleichen Lohn. Für die Beschäftigten im Westen bedeutet dies eine Lohnerhöhung von 2,8 Prozent, im Osten um 3,3 Prozent zum 1. Juli dieses Jahres (Juli-Löhne kommen im August zur Auszahlung). Fachkräfte erhalten somit 17,82 Euro in der Stunde. „Mehr als 30 Jahre nach der Wende ist dieser Schritt überfällig“, sagt Carsten Burckhardt, der im Vorstand der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) unter anderem für den Garten- und Landschaftsbau zuständig ist. „Von Oberstdorf bis Flensburg und von Aachen bis Frankfurt an der Oder, unsere GalaBauer*innen machen überall die gleiche gute Arbeit. Also müssen sie auch den gleichen Lohn bekommen“, sagt Burckhardt.
Entgelterhöhungen sorgen für Angleichung. IG BAU: Branche muss für Fachkräfte attraktiv gehalten werden
Nach einer jüngst von der Bundesagentur für Arbeit veröffentlichten Statistik klettert das Medianentgelt in Ostdeutschland erstmals über die Schwelle von 3.000 Euro auf 3.007 Euro, liegt aber immer noch 619 Euro unter den Löhnen und Gehältern in Westdeutschland. Dort werden im Median 3.626 Euro verdient. „Es ist noch viel zu tun in der ostdeutschen Lohnentwicklung — aber im Garten- und Landschaftsbau ist nun der bundesweite Gleichstand vollzogen.“
Zudem hält Gewerkschafter Burckhardt mit Blick auf die hohe Arbeitsbelastung während der Pandemie die im Jahr 2021 mit den Arbeitgeber*innen ausgehandelte Lohnerhöhung an sich für eine „wichtige Anerkennung. Wer bei Wind und Wetter Gartenanlagen und Parks baut und pflegt, Wege pflastert, macht einen anstrengenden Job. Steigende Löhne sorgen dafür, die Branche attraktiv zu halten. Und sie helfen den Firmen dabei, die Fachleute zu finden, die sie dringend suchen.“
Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt
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