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30.09.2022-  „Der Arbeitsmarkt ist trotz steigender Preise und der Sorge vor Energieknappheit insgesamt weiter stabil. Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung sind zu Beginn der Herbstbelebung gesunken. Die Arbeitskräftenachfrage gibt aber auf sehr hohem Niveau leicht nach“, sagte die Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Andrea Nahles, heute anlässlich der monatlichen Pressekonferenz in Nürnberg. - Arbeitslosigkeit, Unterbeschäftigung und Erwerbslosigkeit Im Zuge der beginnenden Herbstbelebung ist die Arbeitslosigkeit im September 2022 gegenüber dem Vormonat gesunken, und zwar um 62.000 auf 2.486.000. Saisonbereinigt hat die Zahl der Arbeitslosen um 14.000 zugenommen. Verglichen mit dem September des vorigen Jahres ist die Arbeitslosenzahl um 21.000 höher. Die Anstiege hängen auch mit der Erfassung der arbeitslosen ukrainischen Geflüchteten zusammen. Ohne Personen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit wäre die Entwicklung deutlich besser ausgefallen. Die Arbeitslosenquote sank von August auf September um 0,2 Prozentpunkte auf 5,4 Prozent und hat sich damit gegenüber dem Vorjahresmonat nicht verändert. Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom Statistischen Bundesamt ermittelte Erwerbslosenquote belief sich im August auf 3,0 Prozent.

Die Unterbeschäftigung, die zusätzlich zur Arbeitslosigkeit auch Veränderungen in der Arbeitsmarktpolitik und kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit berücksichtigt, ist saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 26.000 gestiegen, was sich mit der zunehmenden Teilnahme ukrainischer Geflüchteter an Integrationskursen erklärt. Die Unterbeschäftigung lag im September 2022 bei 3.251.000 Personen. Das waren 51.000 mehr als vor einem Jahr.

 

Arbeitslosenzahl im September:              -62.000 auf 2.486.000

Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich:               +21.000

Arbeitslosenquote gegenüber Vormonat:            -0,2 Prozentpunkte auf 5,4 Prozent

Kurzarbeit

Vor Beginn von Kurzarbeit müssen Betriebe eine Anzeige über den voraussichtlichen Arbeitsausfall erstatten. Nach aktuellen Daten zu geprüften Anzeigen wurde vom 1. bis einschließlich 26. September für 44.000 Personen konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt.

Aktuelle Daten zur tatsächlichen Inanspruchnahme stehen bis Juli 2022 zur Verfügung. So wurde nach vorläufigen hochgerechneten Daten der Bundesagentur für Arbeit in diesem Monat für 99.000 Arbeitnehmer konjunkturelles Kurzarbeitergeld gezahlt. Damit war die Inanspruchnahme von konjunktureller Kurzarbeit weiter rückläufig.

Erwerbstätigkeit und Beschäftigung

Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lassen weiter einen Aufwärtstrend erkennen, der aktuell jedoch schwächer wird. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Erwerbstätigen (nach dem Inlandskonzept) im August 2022 saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat geringfügig um 4.000 gesunken. Mit 45,60 Millionen Personen fiel sie im Vergleich zum Vorjahr um 501.000 höher aus. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung nahm saisonbereinigt von Juni auf Juli 2022 um 16.000 zu. Im Vergleich zum Vorjahr ist sie im Juli nach Hochrechnungen der BA um 598.000 auf 34,33 Millionen Beschäftigte gestiegen. 7,36 Millionen Personen hatten im Juli 2022 eine geringfügig entlohnte Beschäftigung, 140.000 mehr als im Vorjahresmonat. Darunter waren 4,18 Millionen ausschließlich und 3,18 Millionen im Nebenjob geringfügig entlohnt beschäftigt. Das Plus gegenüber dem Vorjahr geht ausschließlich auf die im Nebenjob geringfügig entlohnt Beschäftigten zurück.

Arbeitskräftenachfrage

Die Nachfrage nach neuem Personal hat im September erkennbar nachgelassen, bewegt sich aber weiter auf hohem Niveau. So waren 873.000 Arbeitsstellen bei der BA gemeldet, 74.000 mehr als vor einem Jahr. Saisonbereinigt hat sich der Bestand der bei der BA gemeldeten Arbeitsstellen gegenüber dem Vormonat um 11.000 verringert. Der BA-Stellenindex (BA X) – ein Indikator für die Nachfrage nach Personal in Deutschland – sank im September 2022 um 2 auf 132 Punkte. 

Geldleistungen bei Arbeitslosigkeit und Hilfebedürftigkeit

698.000 Personen erhielten im September 2022 Arbeitslosengeld, 51.000 weniger als vor einem Jahr. Die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II) lag im September bei 3.809.000. Gegenüber September 2021 war dies ein Anstieg um 110.000 Personen. 7,0 Prozent der in Deutschland lebenden Personen im erwerbsfähigen Alter waren damit hilfebedürftig.

Den ausführlichen Monatsbericht finden Sie im Internet unter https://statistik.arbeitsagentur.de

Bundesagentur für Arbeit

Regensburger Strasse 104

D-90478 Nürnberg

 

VhU zu den Arbeitsmarktzahlen im September 2022 in Hessen
Pollert: „Abschlagfreie Frührenten sind Brandbeschleuniger für den Fachkräftemangel – deshalb sofort stoppen!“

30.09.2022 - Die Zahl der Arbeitslosen ist im September um rund 4.800 auf rund 171.000 gesunken. Einschließlich der nicht bei den Arbeitsagenturen gemeldeten Stellen werden in Hessen rund 120.000 Arbeitskräfte gesucht.
 
„Zur Stabilisierung der gesetzlichen Rente und zur Sicherung des Fachkräftebedarfs muss die abschlagfreie Frührente mit 65 und früher jetzt endlich abgeschafft werden. Bundesweit sind dem Arbeitsmarkt hierdurch in den letzten 10 Jahren bereits über 2,5 Millionen erfahrene Fachkräfte verloren gegangen. Und mit den verbesserten Hinzuverdienstmöglichkeiten für vorzeitige Renten, wie sie die Bundesregierung jüngst vorschlägt, drohen noch mehr Ältere aus dem Arbeitsmarkt gelockt zu werden. Dabei ist bereits heute jeder zweite Betrieb vom Fach- und Arbeitskräftemangel betroffen. Die abschlagfreien Frührenten wirken auf dem Arbeitsmarkt wie ein Brandbeschleuniger auf die demografisch ohnehin schon dramatische Lage und müssen dringend abgeschafft werden“, appellierte Dirk Pollert, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände, an Landes- und Bundespolitik.
 
Die Erfahrung zeige, dass die Umstellung auf die Rente mit 67 funktioniere, weil immer mehr ältere Menschen länger arbeiten können und wollen: „In den letzten 20 Jahren hat sich die Zahl der Beschäftigten zwischen 60 und 64 Jahren hessenweit vervierfacht. Dies verdanken wir nicht nur verbesserter Gesundheit und einem funktionierenden Arbeitsschutz, sondern auch neuen und flexiblen Formen der Arbeit. Daran muss sich auch die Lebensarbeitszeit orientieren, die ab 2031 flexibel an die steigende Lebenserwartung angepasst werden sollte. Angesichts der vielfältigen Herausforderungen ist dies nicht nur arbeitsmarktpolitisch notwendig, sondern auch ein Gebot der Gerechtigkeit, damit die demografischen Lasten nicht einseitig den jüngeren Generationen aufgebürdet werden“, so der VhU-Hauptgeschäftsführer.
 
Als „grundsätzlich richtig“ bezeichnete Pollert die Pläne der Bundesregierung, Hinzuverdienstmöglichkeiten für vorgezogene Renten deutlich auszuweiten: „Verbesserte Hinzuverdienstmöglichkeiten sind wichtig, weil wir über jede Arbeitskraft froh sind, die trotz vorgezogener Rente weiter im Erwerbsleben bleibt. Klar muss aber auch sein: die verbesserten Hinzuverdienstmöglichkeiten können die falsche Frühverrentungspolitik nur teilweise korrigieren, denn viele vorzeitige Rentner sind für den Arbeitsmarkt unweigerlich verloren. Die Bundesregierung sollte daher nicht auf halbem Weg stehen bleiben und konsequenterweise mit den abschlagfreien Frührenten das eigentliche Übel der Fachkräfteflucht beseitigen“, so Pollert abschließend.

VhU
Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e. V.
Emil-von-Behring-Straße 4
60439 Frankfurt

 

Saar-Arbeitsmarkt - Herbstbelebung schwächer als üblich

„Die übliche Herbstbelebung am Arbeitsmarkt fällt in diesem Jahr schwächer aus als in den Vorjahren. Das liegt zum einen daran, dass sich weiterhin zahlreiche ukrainische Flüchtlinge arbeitssuchend melden und damit das Arbeitskräfteangebot erhöhen. Zum anderen ist die unternehmerische Nachfrage angesichts steigender Geschäftsrisiken gedämpft. Erfreulich ist, dass die Beschäftigung ungeachtet des Rückgangs im Verarbeitenden Gewerbe insgesamt robust ist und aktuell sogar leicht über ihrem Vorjahreswert liegt. Dies darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Unternehmen vor einem harten Winterhalbjahr mit erheblichen Kostensteigerungen stehen. Das wird auch Spuren auf dem Saar-Arbeitsmarkt hinterlassen. Die Politik bleibt daher gefordert, die Unternehmen jetzt zielgerichtet und spürbar zu entlasten und für mehr Planbarkeit zu sorgen. Der von der Ampel angekündigte Abwehrschirm ist insofern ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, der nun rasch konkretisiert werden muss." So kommentierte IHK- Hauptgeschäftsführer Dr. Frank Thomé die heute (30. September) von der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit vorgelegten Arbeitsmarktzahlen.

Industrie- und Handelskammer des Saarlandes

Haus der Saarwirtschaft
Franz-Josef-Röder-Straße 9
66119 Saarbrücken