Rekombinantes Vakzin mit Adenovirus-Typ-5-Vektor verträglich im ersten Monat und stimuliert Immunantwort. - Eines der ersten neuen COVID-19-Vakzine in einer klinischen Studie der Phase 1 wurde nun als sicher und gut verträglich berichtet. Außerdem zeigten die frühen Ergebnisse der offen durchgeführten Studie, dass Teilnehmer mit diesem Vakzin eine Immunantwort gegen das neue Coronavirus SARS-CoV-2 entwickelten. Abschließende Ergebnisse werden in einem halben Jahr erwartet. Ein Impfstoff gegen das neue Coronavirus SARS-CoV-2, das die Krankheit COVID-19 auslöst, wird dringend gebraucht. Entsprechend sind inzwischen viele Forschungsgruppen aktiv an der Entwicklung und ersten Tests möglicher Vakzine beteiligt. Chinesische Forscher berichteten nun erste Daten zu einem der Vakzin-Kandidaten. Das rekombinante Vakzin mit einem Adenovirus-Typ-5 als Vektor exprimiert das Spike-Protein, das zum Andocken des neuen Coronavirus an die Wirtszelle dient.
Erste Etappe für neue Impfstoffkandidaten: Wie verträglich und sicher sind sie?
Eine klinische Studie der Phase 1 läuft aktuell zur Ermittlung der Sicherheit, Verträglichkeit und Immunogenizität des hier untersuchten Vakzinkandidaten. In dieser offenen Einzelzentrenstudie im chinesischen Wuhan wurde mit Dosiseskalation gearbeitet, um die Verträglichkeit und Immunogenizität gegeneinander abzuwägen. Gesunde Erwachsene zwischen 18 und 60 Jahren wurden in die Studie aufgenommen und einer von drei Dosisgruppen zugeordnet, in denen die Teilnehmer 5 × 1010, 1 × 1011 oder 1,5 × 1011 Viruspartikel intramuskulär injiziert bekamen. Vorrangiges Ziel war die Erfassung unerwünschter Effekte im Zeitraum von 7 Tagen nach der Vakzination. Die Sicherheit des Impfstoffs wurde über 28 Tage nach Vakzination untersucht. Außerdem wurde die Zahl spezifischer Antikörper sowie die Fähigkeit der Antikörper, das Virus SARS-CoV-2 und ein Pseudovirus zu neutralisieren, untersucht.
Offene Studie der Phase 1 mit gesunden Erwachsenen
Zwischen 16. und 27. März 2020 wurden 108 Teilnehmer (51 % Männer, 49 % Frauen, durchschnittliches Alter: 36,3 Jahre) in die Studie aufgenommen. Jeweils 36 Teilnehmer erhielten die niedrige, mittlere oder hohe Vakzindosis. Alle 108 Teilnehmer wurden in die Analyse eingeschlossen.
Innerhalb der ersten 7 Tage nach Injektion des Vakzins berichteten 30 Teilnehmer (83 %) mit der niedrigen Vakzindosis, 30 Teilnehmer (83 %) mit der mittleren Vakzindosis und 27 Teilnehmer (75 %) mit der hohen Vakzindosis je mindestens ein unerwünschtes Ereignis. Die typischste adverse Reaktion an der Injektionsstelle war Schmerz (58 Teilnehmer, 54 %). Die häufigsten systemischen adversen Reaktionen waren Fieber (50 Teilnehmer, 46 %), Fatigue (47 Teilnehmer, 44 %), Kopfschmerz (42 Teilnehmer, 39 %) und Muskelschmerz (18 Teilnehmer, 17 %). Die meisten adversen Reaktionen in allen Dosierungsgruppen waren jedoch von nur mildem bis moderatem Schweregrad. Innerhalb von 28 Tagen nach der Vakzination wurden keine ernsten unerwünschten Effekte gefunden.
Antikörper und neutralisierende Antikörper bildeten sich bei den Teilnehmern mit signifikantem Anstieg nach 14 Tagen. Die Spitze der Antikörperproduktion wurde 28 Tage nach der Vakzination gemessen. Spezifische T-Zell-Antworten erreichten ihre Spitze am Tag 14 nach Vakzination.
Rekombinantes Vakzin mit Adenovirus-Typ-5-Vektor verträglich im ersten Monat und stimuliert Immunantwort
Das rekombinante Vakzin mit Adenovirus-Typ-5-Vektor ist nach den ersten Ergebnissen aus dieser Phase-1-Studie demnach gut verträglich und ruft eine Immunantwort gegen das neue Coronavirus SARS-CoV-2 mit Peak 28 Tage nach der Vakzination hervor. Schnelle spezifische T-Zell-Antworten konnten bei den gesunden Erwachsenen ab Tag 14 nach der Vakzination gesehen werden. Dieser Vakzin-Kandidat stellt also auch weiterhin eine Chance dar. Die Studie wird final in einem halben Jahr analysiert und beschrieben, schreiben die Autoren.
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