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24.02.2022 – IG BAU bringt „Siesta“ ins Spiel - Wir kennen das alle: Man schaut um die Mittagszeit aus dem Büro- oder dem Wohnungsfenster auf eine Baustelle und denkt sich, „den Job möchte ich bei der Hitze nicht machen“. Da werden Einschalungen gezimmert, schwere Armierungen getragen, wird betoniert. Und das bei weit über 40 Grad, denn Schatten gibt es auf Baustellen selten. „Der Klimawandel ist da, die Anzahl der Hitzetage wird in den nächsten Jahren noch zunehmen. Deshalb müssen wir – zumindest in den Spitzenzeiten – die Bauleute künftig schützen und entlasten. Wir sollten über eine deutlich längere Mittagspause nachdenken, in Spanien wird dies Siesta genannt“, sagt Carsten Burckhardt, im Vorstand der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) unter anderem für das Bauhauptgewerbe zuständig. Dabei müsse man über viele Modelle nachdenken: Die ausgefallenen Zeiten werden an anderen Tagen nachgeholt, es wird ähnlich wie im Winter eine Art Schlechtwettergeld bezahlt und anderes mehr. „Die Gesundheitsrisiken sind unter den aktuellen Bedingungen viel zu hoch: Es drohen Hitzeschläge, Hautkrebs, Ozonbelastungen. Es wäre unverantwortlich, hier nichts zu tun. Von den steigenden Gesundheitskosten will ich gar nicht reden“, sagt Burckhardt. Freilich gelte dies auch für alle anderen Branchen, in denen unter freiem Himmel gearbeitet werden müsse.

 Vorstandmitglied Burckhardt: „Gesundheitsrisiken sind zu hoch“

Die IG BAU bemüht sich schon lange, die Beschäftigten in der Bauwirtschaft vor den intensiven Sonnenstrahlen zu schützen. So gibt es jetzt seit gut zwei Jahren im Dachdeckerhandwerk das Sommerausfallgeld. Die Beschäftigten in dieser Branche sind besonderen Belastungen ausgesetzt, eine Dachpfanne kann bis zu 70/80 Grad heiß werden. So gibt es für maximal 53 Stunden im Jahr für die nichtgearbeitete Zeit 75 Prozent des Stundenlohns. Die ausgefallenen Stunden können mit einem kleinen Lohnaufschlag nachgearbeitet werden, dann hält sich der Ausfall insgesamt in Grenzen. Zudem ist die IG BAU seit vielen Jahren mit der Kampagne „Lass Dich nicht verbrennen – Hautkrebs, nein danke“ aktiv.

„Wir sollten solch eine Hitze-Siesta versuchen, und wenn es nur ein erster Testlauf ist“, sagt Gewerkschafter Burckhardt.

 

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