In Mering im Landkreis Aichach-Friedberg wurde jüngst der Neubau der Mensa des dortigen Gymnasiums gestoppt. Der Grund: Die Unsicherheit, ob es beim G8 bleibt oder das G9 wieder eingeführt wird. Sollte es wieder zum neunstufigen Gymnasium kommen, werden drei bis vier zusätzliche Klassenzimmer benötigt. Eine Aufstockung der Mensa wäre die beste Lösung, deswegen jetzt der Baustopp.
Nicht nur in Mering, auch in anderen Teilen Schwabens und Bayerns gibt es ähnliche Probleme durch die fortdauernde Diskussion. Welche Folgen ein Baustopp für die beteiligten Unternehmen oder für den Steuerzahler hat, muss an dieser Stelle wohl nicht erklärt werden. Es braucht endlich Klarheit. Auch darüber, was das Ganze dann kosten würde, wie viele zusätzliche Lehrer benötigt würden.
„Viel wichtiger ist, dass andere Schulen, wie Mittelschulen und Berufsschulen, in der Diskussion nicht vernachlässigt werden.“
Gerade die Berufsschulen stehen angesichts der vielen Flüchtlinge, die sie unterrichten und betreuen müssen, vor einer riesigen Herausforderung. Hier braucht es dringend mehr Unterstützung. Vor allem auch, weil die Qualität der dualen Ausbildung darunter zu leiden droht.
Überhaupt braucht es dringend eine sinnvolle Gesamtstrategie in Sachen Schulsystem. Mal hier ein bisschen reformieren und dort ein bisschen flicken oder Schnellschüsse, wie es das G8 seinerzeit war, das darf es nicht mehr geben. Auch die berufliche Orientierung an Gymnasien muss eine stärkere Rolle spielen, um die vielen guten Alternativen zu einem Studium zu zeigen. Ob nach acht oder neun Jahren Gymnasium.
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