In Bayern wurde in diesem Jahr die 150.0000ste Pelletfeuerung in Betrieb genommen. Der Deutsche Energieholz- und Pellet-Verband e.V. (DEPV) hat zum Jubiläum die Anlage im katholischen Pfarramt Tegernsee ausgewählt. Der Anteil bayerischer Anlagen an allen bundesweit betriebenen Pelletfeuerungen beträgt nach den aktuell vorliegenden Zahlen (Ende 2016) 35 Prozent. „Bayern ist beim Bestand der Pelletfeuerungen im Bundesver-gleich noch deutlich vorne und hat mit seinen Anlagen 2016 erstmals eine Million Tonnen CO2 eingespart. Das ist über ein Prozent der jährlichen Treibhausgasemissionen im Freistaat, was das hohe Potenzial dieser Anlagen zur Umsetzung der Energiewende zeigt“, betonte DEPV-Geschäftsführer Martin Bentele in Tegernsee.
Bentele wies darauf hin, dass der Freistaat beim jährlichen Zubau im Bundesvergleich jedoch seit mehreren Jahren an Boden verliere: „Der Anteil Bayerns an den 2016 instal-lierten Pelletheizungen und -kaminöfen beträgt nur noch 28 Prozent, womit man die Führung in dieser Statistik nur knapp vor Baden-Württemberg (24 Prozent) verteidigen konnte.“
Die rückläufige Entwicklung beim Zubau von Pelletfeuerungen in Bayern hat nach Einschätzung des Branchenverbandes DEPV mehrere Gründe: Die niedrigen Preise für fossile Energieträger seien genauso dafür verantwortlich wie auch das nachlassende Interesse des Handwerks, sich mit Erneuerbaren Energien (Holzpellets, Wärmepumpe, Solarthermie) am Heizungsmarkt auseinanderzusetzen. Diese Hindernisse werden in Bayern noch durch eine zusätzliche finanzielle Förderung zur Bundesförderung für den Einbau einer neuen Ölheizung verschärft.
Auch bei der Pelletproduktion liegt Bayern mit einer Jahresmenge von rd. 600.000 Tonnen und damit rd. einem Drittel der in Deutschland erzeugten Pellets vorne. Diese Menge entspricht etwa dem aktuellen Verbrauch. „Eine Steigerung ist durchaus möglich. Die in den Sägewerken anfallenden Späne und Hackschnitzel sind die Basis für die Pelletproduktion. Ihre Verfügbarkeit ist so hoch, dass die Anzahl der Pelletfeuerungen weiter ausgebaut werden kann“, betonte der DEPV-Geschäftsführer. Durch den bundesweit hohen Anfall von Resthölzern, dem daraus resultierenden niedrigen Preis und ihrer hohen Klimarelevanz kann der Anteil von Holzenergie am Wärmemarkt bis zum Jahr 2050 deutlich erhöht werden, wie eine Studie von Zukunft Erdgas zeigt. Sie beziffert den Anteil moderner Holzenergie im Zieljahr auf 11,5 Prozent, was im Vergleich zu heute eine Zunahme von knapp 10 Prozentpunkten wäre.
Die 150.000 Pelletfeuerungen in Bayern setzen sich zusammen aus 56.000 Pelletkaminöfen, 90.000 Pelletheizungen (< 50 Kilowatt (kW) Leistung) sowie 4.000 Pelletheizungen (> 50 kW Leistung).
Infokasten „Die 150.000ste Pelletheizung in Bayern“:
Standort: 83684 Tegernsee
Kesseltechnik: 95-kW-Pelletkessel, Gasbrennwertkessel für die Spitzenlast, Puf-ferspeicher mit Volumen von 2.200 Litern, Pelletlager mit 30 m³ Volumen
Beheizte Fläche: 1.381 m²
Pelletverbrauch pro Jahr: ca. 33 Tonnen
CO2-Einsparung pro Jahr: rund 36 Tonnen CO2 gegenüber der alten Gasheizungsanlage
Platzierungen der Auslosung zur 150.000sten Pelletfeuerung in Bayern:
149.998: Patientenhaus der Leukämiehilfe, Regensburg
149.999: Einfamilienhaus, Pleiskirchen, Landkreis Altötting
150.000: Katholisches Pfarramt, Tegernsee, Landkreis Miesbach
150.001: Bücherei, Peißenberg, Landkreis Weilheim-Schongau
150.002: Kirche und Pfarrheim der Katholischen Kirchenstiftung Münster, Landkreis Donau-Ries
Deutscher Energieholz- und Pellet-Verband e.V. (DEPV)
Deutsches Pelletinstitut GmbH (DEPI)
10117 Berlin, Neustädtische Kirchstraße 8