Brossardt: „Unternehmen brauchen Rechts- und Planungssicherheit. Daten sind der Rohstoff des Informationszeitalters und ermöglichen völlig neue Dienstleistungen, Anwendungen und Produkte. Zu den wichtigsten Datensammlern und -haltern gehören Bund, Länder und Gemeinden. Allerdings sind ihre Datenbestände oft noch nicht frei zugänglich und damit auch nicht für innovative Dritt-Anwendungen nutzbar“, erläutert Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V., auf einem vbw Kongress die Notwendigkeit für Open (Government) Data
„Mit Open Data können Projekte besser geplant, Prozesse effizienter gestaltet und neue Dienstleistungen entwickelt werden. Das Marktpotenzial öffentlicher Daten wird für die EU und die Europäische Freihandelsassoziation allein für die Jahre 2016 bis 2020 auf 325 Milliarden Euro geschätzt. Damit dieses Potenzial vorhandener Daten gehoben werden kann, müssen von der Verwaltung erhobene Daten zugänglich und nutzbar gemacht werden – Open Government Data muss Wirklichkeit werden“, sagt Brossardt. Die Anwendungsfelder, die davon profitieren können, sind extrem vielfältig. So können zum Beispiel Start-ups intelligente Informationsangebote für die Landwirtschaft entwickeln, indem sie Informationen aus öffentlichen Wetter-, Satelliten- oder Geographie-Datenbanken auswerten, kombinieren und so neuen Mehrwert schaffen. Das setzt offene und zugängliche Daten voraus.
Finanz- und Heimatstaatssekretär Albert Füracker erklärt: „OpenData erhöht die Transparenz staatlichen Handelns und fördert die Teilhabe sowie aktive Mitgestaltung der Bürgerinnen und Bürger an den demokratischen Entscheidungsprozessen. Die Zusammenarbeit von Bürgern und Verwaltung wird durch einen leichteren Zugang zu vorhandenen Daten und Informationen deutlich verbessert. Dafür brauchen wir als Verwaltung kundenorientierte Angebote für Bürger und Unternehmen. Unser BayernPortal ist Vorbild für ein bundesweites E-Government-Portal. Als digitaler Lotse ist das BayernPortal zentrale Anlaufstelle für Bürger, Unternehmen und Verwaltung. Alle digitalen Verwaltungsdienstleistungen von Freistaat und Kommunen sind hier abrufbar. Das ist bundesweit bisher einmalig. Das BayernPortal bietet über 150 Online-Services und jeweils mehr als 600 Formulare, 2000 Fachdatenbanken, 2000 digitale Merkblätter und rund 21.000 Ansprechpartner bei Kommunen und Behörden.“
Brossardt betont: „Behörden brauchen klare rechtliche Regelungen, welche Daten sie zur privatwirtschaftlichen Verwendung zur Verfügung stellen dürfen und müssen. Unternehmen, die auf dieser Basis neue Geschäftsmodelle entwickeln wollen, benötigen für den dauerhaften Zugang zu diesen Daten Rechts- und Planungssicherheit.“ In ihrer auf dem Kongress vorgestellten Studie „Open Data – Rechtliche Bewertung“ geht die vbw deshalb auf den notwendigen Rechtsrahmen ein und erläutert den praktischen Nutzen von Open Data.
Die Studie steht auf www.vbw-bayern.de/opendatastudie zum Download bereit
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