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Instrumente der Wettbewerbspolitik müssen angepasst werden. Die Soziale Marktwirtschaft ist gerade für zunehmend digitalisierte Märkte das richtige Wirtschaftssystem. Das hat die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. auf der Kooperationsveranstaltung mit der Hanns-Seidel-Stiftung „Die Soziale Marktwirtschaft im digitalen Wandel“ betont. „Die existierenden ordnungspolitischen Kriterien sind sehr geeignet, um auch im Zeitalter der Digitalisierung Wettbewerb, Wachstum und Wohlstand sicherzustellen“, sagte vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.

Brossardt: „Soziale Marktwirtschaft ist in Zeiten des digitalen Wandels erst recht das richtige Wirtschaftssystem“

Handlungsbedarf sieht die vbw grundsätzlich immer, wenn der Wettbewerb als Grundprinzip der Sozialen Marktwirtschaft gefährdet ist. Das gilt für die analoge wie die digitale Welt gleichermaßen. Im Digitalen stellen sich neue Herausforderungen, zum Beispiel im Trend zur „Plattform-Ökonomie“. Immer mehr Transaktionen werden heute über Online-Plattformen abgewickelt. Die Kunden treten dabei meist nicht mehr direkt mit dem Anbieter in Kontakt, sondern nutzen eine Plattform als Mittler, um Produkte und Dienstleistungen zu beziehen. Diese Plattformen verfügen durch die Gewinnung vieler Kundendaten über einen zentralen Wettbewerbsvorteil, denn mit Hilfe von künstlicher Intelligenz können passgenau auf die Kundenwünsche zugeschnittene Angebote erstellt werden. „Daten werden damit zum zentralen Wettbewerbsfaktor. Das macht den Markteintritt für neue Wettbewerber oftmals nahezu unmöglich. Die Wettbewerbspolitik muss sich deshalb gezielt auf den Umgang mit Daten fokussieren“, forderte Brossardt.

Besonders relevant wird das bei Fusionen eines Plattformbetreibers mit einem Unternehmen. „Der gezielte Kauf von Start-ups, um potenzielle Konkurrenz frühzeitig auszuschalten, muss verhindert werden“, so Brossardt. Umgekehrt mahnte Brossardt an, dass es zu keiner Marktabschottung durch unsachgemäße Vorgaben kommen darf, um analoge Geschäftsmodelle vor der digitalen Konkurrenz zu schützen.

Brossardt betonte, dass die Digitalisierung das Versprechen „Wohlstand für alle“ auch in Zukunft einlöst. „Trotz der Umwälzungen durch die Digitalisierung in der Arbeitswelt sind Befürchtungen, dass Arbeitsplätze im großen Umfang verloren gehen unbegründet. Vielmehr werden neue Tätigkeiten und Berufe entstehen.“

Die Digitalisierung stellt nicht nur die Wirtschaft vor große Herausforderungen. "Es gilt, die gesellschaftlichen Auswirkungen gründlich zu beobachten, die Menschen auf die Veränderungen vorzubereiten und Hilfen anzubieten. Insbesondere die politischen Entscheidungsträger sind aufgefordert, die Rahmenbedingungen für eine verträgliche Entwicklung zu schaffen", sagte die Vorsitzende der Hanns-Seidel-Stiftung, Prof. Ursula Männle. Die Prinzipien einer sozialen Marktwirtschaft müssten dabei auch weiterhin eine wichtige Rolle spielen.


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