Vollversammlung der Handwerkskammer Lübeck tagte - In Lübeck entsteht der Trave-Campus. – Die Planung eines Neubaus für mehrere Bildungseinrichtungen der Handwerkskammer Lübeck gehörte zu den zentralen Themen auf der Vollversammlung am 4. Dezember 2018. - Trave-Campus: Diesen Namen erhält der geplante Neubau von drei Bildungseinrichtungen der Handwerkskammer Lübeck an einem gemeinsamen Standort im Süden Lübecks. Dabei handelt es sich um die Berufsbildungsstätte Travemünde, die Landesberufsschulen der Handwerkskammer Lübeck, soweit sie sich in Travemünde auf dem Priwall befinden, und das Fortbildungszentrum der Handwerkskammer.
Die Kammer hatte im Januar ein rund fünf Hektar umfassendes Areal an der Kronsforder Landstraße erworben, auf dem das Großprojekt bis 2025 realisiert werden soll. Kammerpräsident Günther Stapelfeldt nutzte die Dezember-Tagung der Vollversammlung, um den neuen Namen des größten Bauvorhabens in der Geschichte der Handwerkskammer Lübeck auch öffentlich vorzustellen. „Moderne und hochwertige Aus- und Weiterbildungen im Handwerk erhalten eine neue Heimat. Das soll sich auch im Namen widerspiegeln“, begründete er die Namenswahl. „Der Trave-Campus steht für einen Ort der Wissensvermittlung von der Berufsorientierung, über die Lehrlingsausbildung und Meistervorbereitung bis zur Weiterbildung auf Bachelor- und Masterniveau“, so Stapelfeldt weiter. Gleichzeitig werde ein Ort mit hoher Aufenthaltsqualität geschaffen.
Stapelfeldt berichtete über den derzeit laufenden Architektenwettbewerb zum Neubauvorhaben. Nach einem europaweiten Teilnahmewettbewerb für Architekturbüros wurden Anfang Oktober 25 Büros ausgewählt. Sie erarbeiten noch bis Mitte Dezember ihre Entwürfe. Anfang Januar 2019 reichen sie dann Architekturmodelle ein, die von einem Anfang März tagenden Preisgericht bewertet werden. Danach wird es auch eine öffentliche Ausstellung der Modelle in den Räumen der Handwerkskammer Lübeck geben.
Generalmodernisierung der Berufsbildungsstätte Elmshorn
Anschließend berichtete die Geschäftsführung der Kammer über die seit Mitte des Jahres laufende Generalmodernisierung der Berufsbildungsstätte Elmshorn. Im ersten Bauabschnitt haben sich zeitliche Verzögerungen ergeben. Dazu Hauptgeschäftsführer Andreas Katschke: „Die Modernisierungsarbeiten finden größtenteils bei laufendem Betrieb der Bildungsstätte statt. Wir haben viel Vorarbeit in die Planungen investiert, um den Ablauf so reibungslos wie möglich zu gestalten. Doch wie bei allen Baumaßnahmen im Bestand ist nicht jedes Detail vorher genau kalkulierbar.“ Katschke zeigte sich zuversichtlich, dass die Baumaßnahmen dennoch planmäßig im Sommer 2020 abgeschlossen werden können. „Alle Beteiligten arbeiten mit Hochdruck daran, die Berufsbildungsstätte Elmshorn auf den neuesten bautechnischen und energetischen Stand zu bringen“, so der Hauptgeschäftsführer weiter. Im Ergebnis entstehe ein optimales Umfeld für innovatives Lernen, das dem Handwerk in der Region entscheidend zugutekommt.
Positive Zwischenbilanz bei den Lehrlingszahlen
Die Vollversammlung beschäftige sich auch mit der aktuellen Entwicklung auf dem Lehrstellenmarkt. Zum 30. November verzeichnete die Kammer 4.771 neue Lehrverträge. Das sind 81 Verträge mehr als zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr (+1,7 %). Kammerpräsident Günther Stapelfeldt betonte, dass diese positive Entwicklung auch durch die vielen Maßnahmen der Kammer im Bereich der Nachwuchssicherung getragen werde. Er betonte jedoch auch, dass Lehrlinge aus den fünf Hauptflüchtlingsländern Afghanistan, Eritrea, Irak, Iran und Syrien einen wesentlichen Teil des Zuwachses an Lehrverträgen ausmachten. So waren am 31. Dezember 2017 insgesamt 373 Jugendliche bzw. junge Erwachsene aus diesen fünf Ländern in die Lehrlingsrolle eingetragen. Ende November 2018 waren es schon 682. „In den vergangenen drei Jahren hat sich das Handwerk mit großem Engagement der Aufgabe gestellt, junge Menschen mit Fluchthintergrund beruflich zu orientieren und sie auf eine Ausbildung im Handwerk vorzubereiten. Der erhebliche Zuwachs im Jahr 2018 macht deutlich, dass diese Bemühungen inzwischen Früchte tragen“, sagt Günther Stapelfeldt. Er verwies zugleich darauf, dass die Lehrstellenbilanz ohne den Zuwachs an Geflüchteten im Handwerk deutlich schlechter ausgefallen wäre.
Beiträge bleiben 2019 stabil
Die Vollversammlung der Handwerkskammer Lübeck beschloss einstimmig, dass die Beiträge der Mitgliedsbetriebe auch im Jahr 2019 stabil bleiben. Damit beträgt der Grundbeitrag für Einzelunternehmer und Personengesellschaften 220 Euro pro Jahr, für juristische Personen und GmbH & Co KG’s 440 Euro jährlich. „Ich freue mich, dass uns trotz steigender Kosten für 2019 eine Stabilität bei den Beiträgen gelungen ist“, kommentierte Kammerpräsident Günther Stapelfeldt diesen Beschluss.
Die Vollversammlung der Handwerkskammer Lübeck
Die Vollversammlung – als das höchste Beschlussgremium der Handwerkskammer – besteht aus 36 Mitgliedern, 24 selbständigen Handwerkern und Inhabern von Betrieben des handwerksähnlichen Gewerbes sowie 12 Arbeitnehmervertretern. Die Mitglieder der Vollversammlung sind die Vertreter des im gesamten Bezirk der Handwerkskammer Lübeck ansässigen Handwerks (Städte Lübeck, Kiel und Neumünster sowie die Kreise Herzogtum Lauenburg, Ostholstein, Pinneberg, Plön, Steinburg und Stormarn).
Handwerkskammer Lübeck
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