Brossardt: „Er schafft zusätzliche Bürokratie und vernichtet Beschäftigungschancen“. Die neuerliche Forderung nach einer Erhöhung des Mindestlohns seitens verschiedener Arbeitnehmervertreter lehnt die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. kategorisch ab: „Es bleibt dabei: Der Mindestlohn schafft bereits heute zu viel Bürokratie und vernichtet Beschäftigungschancen, vor allem von Geringqualifizierten und Langzeitarbeitslosen. Die Erhöhung des Mindestlohns auf 9,19 Euro und ab 2020 auf 9,35 Euro führt zu einer Gesamterhöhung von 5,8 Prozent für die beiden kommenden Jahre. Für viele Branchen ist das zu hoch“, erklärte vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.
Setze sich die auch von Bundesfinanzminister Olaf Scholz gestellte Forderung nach einer weiteren Anhebung des Mindestlohns durch, gerieten die anderen Löhne und die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland unter Druck. Ob der Mindestlohn Arbeitsplätze vernichten wird oder schon vernichtet hat, könne man heute noch nicht sagen. „Dies wird durch die derzeit noch gute konjunkturelle Lage überdeckt. Spätestens mit dem nächsten konjunkturellen Abschwung werden die Folgen aber sichtbar werden“, so Brossardt.
Die bayerische Wirtschaft fordert daher eine Erweiterung von Ausnahmen, insbesondere für Langzeitarbeitslose und Personen mit erheblichen Vermittlungshemmnissen. Weiter muss jede geldwerte Gegenleistung auf den Mindestlohn angerechnet werden. Zu guter Letzt gilt es, den Bürokratieabbau voranzutreiben. Dazu gehört vor allem das Zurückführen von Aufzeichnungspflichten auf ein vernünftiges Niveau. „Er hat die befürchtete Bürokratielawine losgetreten. Allein in den Mitgliedsunternehmen der bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeberverbände bayme vbm gaben 70 Prozent an, dass die Mindestlohnvorschriften zu einem bürokratischen Mehraufwand geführt haben“, bilanzierte Brossardt.
ibw – Informationszentrale der Bayerischen Wirtschaft e. V.
Max-Joseph-Straße 5
80333 München