Datenschutz: Was belastet am meisten? „Die EU-Datenschutzgrundverordnung war für uns eines der Unwörter des Jahres 2018“, sagt Friedemann Götting, Chefjurist und stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Wiesbaden. Vielfältige neue Dokumentations- und Informationspflichten sind für die Unternehmen dazugekommen. Kritisch sieht die IHK Wiesbaden vor allem, dass die neuen Regeln ausnahmslos für alle Gewerbetreibenden gelten. So müssen etwa auch kleine Design-Agenturen Verfahrensverzeichnisse anlegen, obwohl ihre Unternehmenstätigkeit nicht auf die Verarbeitung vertraulicher Daten gerichtet ist.
Die EU-Kommission hat für das nächste Jahr einen Bericht zur EU-Datenschutzgrundverordnung angekündigt. Die IHK-Organisation startet deshalb eine Online-Umfrage. Hier können Unternehmen angeben, was sie stört. „Wir rufen alle Unternehmen auf, sich zu beteiligen“, erläutert Friedemann Götting. „Nichts beeindruckt in Brüssel mehr als O-Töne aus der Praxis.“
Auch in Hessen hat man den Reformbedarf erkannt, will ihn aber nur auf einen Teil der Betroffenen beschränken. So verspricht die hessische Landesregierung in ihrem Koalitionsvertrag Datenschutz-Erleichterungen für ehrenamtliche Vereine. „Aber die Vorgaben kommen aus Brüssel und können auch nur dort geändert werden“, erklärt der IHK-Jurist. Die IHK-Organisation kann dort für alle deutschen Unternehmen ein starkes Votum abgeben.
Die Umfrage läuft bis 5. April 2019 und ist über die Homepage der IHK Wiesbaden abrufbar: www.ihk-wiesbaden.de/datenschutzumfrage
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