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Brossardt: „Gute Zahlen dürfen nicht über die schwierige Lage hinwegtäuschen“ - Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. bewertet die Lage am bayerischen Arbeitsmarkt als gut, blickt aber mit Sorge in die Zukunft. „Die Arbeitslosigkeit ist gegenüber Juli saisonal aufgrund der Ferienzeit leicht angestiegen. Hinzu kommt der konjunkturelle Abschwung. Die Quote von 2,9 Prozent ist dennoch zufriedenstellend.“ Mit diesen Worten kommentiert vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt die Augustzahlen der Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit.  Brossardt stellt fest: „Die gute Quote darf nicht verdecken, dass die Anspannung auf dem Arbeitsmarkt wesentlich größer ist als man derzeit an vielen Statistiken ablesen kann. Wir blicken mit Sorge auf die aktuelle Lage der Unternehmen:

Arbeitszeitkonten werden abgebaut, die Zeitarbeit wird zurückgefahren, die Kurzarbeitsanzeigen steigen an. In einigen Unternehmen hat der Stellenabbau begonnen. Über 9.000 Personen sind nach einer Beschäftigung neu arbeitslos geworden und müssen von der Arbeitslosenversicherung des SGB III aufgefangen werden. Das sind 7,9 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres."

Angesichts der schwierigen Lage warnt die vbw vor falschen politischen Weichenstellungen. „Die geplante nur teilweise Abschaffung des Solis geht fast komplett an der Wirtschaft vorbei. Ertragsstarke Einzelunternehmer und Körperschaften profitieren davon nicht. Der Soli wirkt damit wie eine Sondersteuer für Unternehmen. Das ist gerade in Zeiten des konjunkturellen Abschwungs schwer vermittelbar“, so Brossardt.

Die vbw fordert gerade jetzt eine Politik der Bundesregierung, die die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft stärkt. Brossardt: „Dazu gehört eine Senkung der Unternehmenssteuern. Die Diskussion über die Einführung einer Vermögensteuer ist verfehlt. Substanzbesteuerungen vertreiben Unternehmen und Investitionen. Sie schaden unserem Standort. In der Klimadiskussion brauchen wir einen Dreiklang aus Ökonomie, Ökologie und Sozialem. Um dies zu erreichen, setzt die vbw auf internationale Zusammenarbeit, Innovation und Forschung, aber auch auf gezielte Anreize, die unser Land von Grund auf modernisieren, Innovationskräfte freisetzen und die Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft stärken. Klimaschutzpolitik muss auch immer aktive Standort- und Wirtschaftspolitik sein“, so Brossardt.

 

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